Neu im Programm!
Die Frische des Atlantik
Ein junges dynamisches Bioweingut aus der Nähe des Seebades Les Sables d'Olonne, direkt am Atlantik. Hier, in der Vendée, die gerade noch zur Loire gehört, entstehen in engagierter Handarbeit frische Weiß- und Rotweine auf faszinierendem Boden.
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K&U-Mitarbeiter*innen empfehlen ...
... jeden Monat drei besondere Weine. Sie sind nah dran am Geschehen, sind regelmäßig vor Ort und kennen unsere Winzer*innen und deren Weine oft schon lange, bevor diese auf den Markt kommen. Sie haben dabei die besondere K&U-Perspektive im Ein- wie im Verkauf, denn wir kümmern uns nicht um »den Markt«, kaufen nicht nach irgendwelchen Punkten oder Bewertungen, sondern suchen ausschließlich selbst vor Ort, was wir abseits des einfältigen Hochglanz-Mainstreams entsprechend unserer eigenen Qualitäts-Kriterien für besonders interessant, gut und wertig halten. Für diese meist weniger bekannten Weine müssen wir den Weg oft erst bereiten. Begleiten Sie uns doch dabei! Hier empfehlen Ihnen unsere Einkäufer*innen jeden Monat aufs Neue drei besondere K&U-Weine, an denen wir uns gerne messen lassen:
2021 »Indomato Macerato« Maturano del Frusinate IGT, D.S. Bio, Latium 19,00 €
Ramon Witzky: Der junge Danilo Scenna aus dem italienischen Latium hat sich mit seinem Weingut D.S.Bio zum Herzensbetrieb entwickelt. Seine Weine sind so persönlich, so eigenwillig, so mutig anders, daß sie mich immer wieder berühren. Sein »Indomato«, italienisch für »ungebändigt, ungezähmt«, ist ein »Orangewein«, bei dem die weißen Trauben wie beim Rotwein auf den Beerenschalen vergoren werden. 6 Monate lang mazerierte Danilo die Schalen der Beeren zu diesem maischevergorenen Weißwein (»Macerato«), der ein dichtes Gerbstoffgerüst auf die Zunge legt, das dort herb und dezent bitter agiert, aber so appetitlich und animierend wirkt, daß ein aufregend anderer Weißwein entsteht, der das neue Denken im Weißwein gekonnt in neue Geschmacksfacetten faßt.
2020 »Terre de Jonquières« Rouge, Mas Cal Demoura, Languedoc 25,00 €
Martin Kössler: Im südfranzösischen Languedoc gleichen sich viele Weine wie ein Ei dem anderen, weil sie Assemblagen aus den immer gleichen Rebsorten sind. Isabelle und Vincent Goumard haben dagegen ihre Weine zu großer Eigenständigkeit entwickelt. Sie werden nicht umsonst heute zur Spitze dort gezählt. Ihr roter »Terre de Jonquières« ist ein edel duftender, geschmeidig samtig und kühl agierender Vertreter der Appellation »Terrasses du Larzac«, die zu den dynamischen im Languedoc gehört. Der Wein macht vom ersten Schluck an Freude, verbindet souveräne Gerbstoffqualität mit Tiefgang und Charakter zu eindrücklichem Trinkvergnügen. Großes Kino aus dem Süden für sommerlichen Rotweingenuß.
2020 »Le Lointain« blanc IGP Coteaux de Verdon, Domaine Myrko Tepus 27,00 €
Darja Ulbricht: Der junge Myrko Tepus aus dem wilden Norden der Provence im Hinterland der Côte d'Azur hat es mir mit seinen Weinen besonders angetan. Dort ist es extrem trocken. Die Erträge sind niedrig, das Winzerleben ist hart, die Preise nicht zimperlich. Dafür bekommt man brillant realisierte Naturweine voller Charme und Charakter. Myrkos Weißwein begeistert mich. Aus Trebbiano und Chardonnay spontan im Holzfaß vergoren und lange auf der Hefe gereift, erinnert er an großen, weißen Burgunder. Strahlend straff zieht ihn rassige Säure in Gänsehaut-Manier über die Zunge. Knackige Frische, trockene Strahlkraft, salzige Mineralität, die Würze des Südens. Da läuft mir das Wasser im Mund zusammen ...
»WEIN RADIKAL ANDERS«
Kultur- und traditionelle Naturweine aus radikal anderem Handels-Konzept. Eingekauft und kommuniziert in kompetent kritischer Sicht auf Viefalt, Rebe, Boden, Gärung, Mensch und Wein
Wider die Einfalt im Genuss
Politisch weht in Europa rechter Wind. Aus Angst vor dem Fremden, der Migration, dem Verlust des »Wohlstandes«, vor der Inflation und steigenden Preisen, vor der Energie- und Verkehrs-Wende und all dem Wandel, der durch die Klimakrise kommen muß. Es herrscht blanke politische Einfalt. Der Geist der einfachen Antworten auf komplexe Fragen spiegelt sich bei uns auch im Wein wider: Man trinkt gedankenlos Wein von ausgeräumten Monokulturflächen, die man zynisch »Kulturlandschaften« nennt. Weil viele Winzer dem Klimawandel nichts entgegenzusetzen haben, fordern sie Bewässerung ihrer »sauber« abgespritzten Rebanlagen. Womit die »Freiheit« des Einzelnen zu Lasten der Allgemeinheit ginge. BWL nennt man das hierzulande. Monokultur im Geiste, statt Freiheit im Denken für einen Wandel, der allen dient.
Die Klimakrise wird existentiell. Weiter konventionell zu wirtschaften bedeutet, einfältig auf »Technologieoffenheit« zu setzen. Regenerativ wirtschaftende Winzer*innen setzen dagegen auf die Vielfalt der Natur, auf Diversität in Genetik und Flora im Weinberg, auf die Vielfalt alter, autochthoner, besonders adaptierter Rebsorten. Deshalb setzen auch wir der in Anbau, Angebot und Denken herrschenden Monokultur im Weinbusiness die Vielfalt der Natur entgegen, die draußen im Weinberg beginnt, im Glas aber nicht endet. Vielfalt statt Einfalt, über den Genuß hinaus. Für eine Weinwelt ohne Pestizide, dafür mit lebendigen Böden, die Weine hervorbringen, die radikal anders schmecken als das, was die Einfalt im Wein so erfolgreich macht. In drei bewußtseinserweiternd »fremd« schmeckenden Weißweinen vom Rande des Marktes hier zu erleben:
2021 Keknyelü, Valibor, Balaton, Ungarn 19,00 €
Nein, den Angst machenden Namen der Rebsorte »Keknyelü« müssen Sie nicht auszusprechen lernen. Sagen Sie einfach »Blaustängler«, so heißt die Rebsorte auf Deutsch. Biowinzer Peter Vali produziert die fast vergessene, autochthone, überaus hochwertige weiße Rebsorte als einer der wenigen noch am Nordufer des Balaton, des ungarischen Plattensees, auf vulkanischem Verwitterungsboden. Schmeckt wertig nach mehr, füllt den Mund wie ein Großes Gewächs aus der Pfalz, besitzt Charme und Charakter, getragen von frischer Säureader, die in ein kompakt dichtes Mundgefühl mündet, das seidig wohltuend agiert im Fluß. So spannend wie unbekannt. Unerwartet erfreulich und groß.
2020 Saint-Péray, Domaine de Lorient, Nordrhône 29,00 €
Weißwein von der Nordrhône, von granitischen Lagen hoch über der Stadt Valence. Die Appellation »Saint-Peray« ist hierzulande kaum bekannt, zu klein ist ihre Produktion. Roussanne und Marsanne ihre lokalen Rebsorten, spontan vergoren und ausgebaut im kleinen Holzfaß. Wegweisend der Anbau von Biowinzerin Laure Colombo. Sie setzt auf maximale Biodiversität in ihren Reben, hat dort Hecken und Bäume gepflanzt, kann sie so weitgehend vom Klimawandel unberührt bewirtschaften. Ihr Wein wirkt entsprechend entspannt. Ungewohnt herbstlich im Geschmack, opulent in Strahlkraft und Körper, groß in Expressivität und Statur. Einer wie kein anderer. So originell wie potent.
2020 Fiano »Particella 928«, Cantina del Barone 26,00 €
Einer der großen Weißweine Italiens. Aus einer der großen weißen Rebsorten Süditaliens: Fiano. Von einem der besten Winzer Kampaniens, Luigi Sarno. Doch der angeblich arme Süden Italiens wird vom reichen Norden kaum ernst genommen und so spielen seine Weine keine Rolle auf dem Markt, so gut sie auch sein mögen. Weil man auch hierzulande lieber dem lauten Norden folgt, als dem leisen Süden, tun sich dessen Weine schwer auf dem Markt. Dabei bringt dieser saftig dichte, kräuterwürzig gelbe Weißwein potente Durchschlagskraft der Klasse Burgunds und die Mineralität vulkanischer Böden auf die Zunge. Aufregend natürlicher Weißwein reifer Ausstrahlung und intensiv stiller Frische.
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Die Rubrik ist so aktuell, daß manchmal noch Flasche und Beschreibung fehlen. Wir reichen sie umgehend nach, denn wir schreiben sie persönlich, weil unsere Weinbeschreibungen Ihnen geschmacklich nachvollziehbare und sprachlich verständliche Orientierung bieten möchten - ohne die vielen Adjektive und Superlative, für die unsere Branche so berühmt wie berüchtigt ist.