K&U-Die Weinhalle
Kulturwein mit Konzept
Abseits der Einfalt der geschmacklichen Klischees des Weinmarktes präsentiert sich handwerklicher Wein heute faszinierend vielfältig in Charakter, Machart und Stil. Diese bunte Vielfalt wird nicht nur sein Angebot, sondern auch seine Wahrnehmung sowie die Kriterien zu seiner Beurteilung in den kommenden Jahren nachhaltig verändern. Dafür werden alleine schon die Herausforderungen der Klimakrise an Bodenbewirtschaftung und Anbau sorgen, denn ohne entsprechendes Wasserhaltevermögen im Boden wird Weinbau schon bald nicht mehr zu betreiben sein.
Der Wachstumswahn der letzten Jahrzehnte machte viele Winzer blind für den Reiz der genetischen Vielfalt regional angestammter Rebsorten. Sie pflanzten lieber die schlechte Genetik jener global massentauglichen Sorten-Einfalt, die heute in weniger als 20 »Leitrebsorten« den Weltweinmarkt dominiert. Von den über 1300 meist autochthonen Rebsorten, die es (noch) gibt, sind die meisten kaum bekannt und viele vom Aussterben bedroht.
Heute widmen sich engagierte Winzer:innen wieder diesem fast vergessenen Schatz. Meist in abgelegenen Anbaugebieten, oft auf nur kleiner Fläche, natürlich regenerativ bewirtschaftet und von Hand geerntet, um die Moste spontan mit Naturhefe vergären zu können. Für die genetische Biodiversität vermehren sie ihre Reben per »Selection massale«, für mehr geschmackliche Vielfalt verweigern sie sich den geschmacksverändernden Zusatzstoffen der modernen Kellerwirtschaft. Der wunderbaren Vielfalt ihrer Weine widmen wir uns mit Leidenschaft und Überzeugung.
Vom Hobby
zur Berufung


Zu Beginn der 1980er Jahre importiert K&U als einer der ersten in Deutschland italienische Qualitätsweine. Wir bieten sie direkt vom Winzer per Versand an. Das ist neu, Wein per Versand gibt es noch nicht. Verpackungsmaterial muss konstruiert und beschafft, der Versand organisiert werden. Die Anfänge gestalten sich mühsam. Doch der sich überraschend einstellende Erfolg gibt unserer Geschäftsidee recht und K&U beginnt zu wachsen.
Der einsetzende Hype um den italienischen Wein, die Illoyalität seiner Winzer und deren gierige Preistreiberei sorgen dann dafür, daß wir uns Frankreich und dessen Winzern zuwenden. Dunja Ulbricht und Martin Kössler beginnen Mitte der achtziger Jahre die Weine später gefeierter »Garagenweingüter« in Pomerol und St.Emilion direkt ab Château zu importieren. Sie lernen den damals noch unbekannten Robert Parker kennen und probieren mit ihm über Jahre hinweg auf den Châteaus die Weine, die sie dann als erste hierzulande »en Primeur«, also per Vorverkauf, anbieten. Als diese zu uniform werden und das Primeurgeschäft für die Kunden keinen Sinn mehr macht, weil die Châteaus das Geschäft machen wollen, wendet sich K&U von Bordeaux ab.
Bereits Mitte der achtziger Jahre finden die ersten deutschen Weingüter Eingang in das Portfolio von K&U. Zwei Jahrzehnte bevor hierzulande jemand vom »deutschen Weinwunder« spricht. Schon damals setzen wir die Vergärung mittels wilder Naturhefe voraus, was so manchen angeblichen Spitzen-Winzer in seinem Glauben an die Machbarkeit der Technik derart erschüttert, daß es zu teilweise köstlich irrigem Widerspruch kommt. Damals noch per Brief.
Ende der achtziger Jahre entwickelt sich K&U visionär zum führenden Anbieter kleiner wegweisender Spitzenbetriebe aus Kalifornien und in den neunziger Jahren werden spontane Vergärung, der Verzicht auf synthetische Spritz- und Düngemittel im Weinberg sowie auf die geschmacksverändernden Zusatzstoffe der modernen Önologie endgültig Grundlage unseres Konzeptes »Wein radikal anders«, mit dem wir die Zukunft ins Glas holen.
Gegen den Strom
und stets ein Stück voraus
Aus Leidenschaft
»anders«
