Kann man den Boden im Wein schmecken?
In diesem Seminar eindrücklich zu erleben in Weinen von vulkanischen Böden
Viele Winzerinnen und Winzer verweisen auf ihren Etiketten auf den Boden, auf dem ihre Reben stehen, und suggerieren damit, daß man diesen in ihren Weinen schmeckbar wiederfinden kann. Geologen halten dies für eines der vielen Märchen der Weinbranche. Und doch gibt es Weine, die auf bestimmten Böden so etwas wie immer wiederkehrenden Herkunftscharakter offenbaren, der sich in beschreibbar prägendem Duft und spezifischem Mundgefühl manifestiert.
Die Rahmenbedingungen für einen solchen Einfluß der Herkunft auf den Wein sind allerdings eng gesteckt. Ohne Spontangärung geht da gar nichts und in der Weinbereitung muß man auf alle geschmacksverändernden Zusatzstoffe verzichten, damit die Nährstoffe des Bodens ihren wundersamen Einfluß auf Mikrobiologie- und Chemie des Weines ausüben können. Anhand von Weinen unterschiedlich strukturierter Vulkanböden führen wir in diesem spannenden Seminar ein in die wesentlichen Einflußgrößen des Herkunftscharakters.
Die Klimakrise treibt die Winzer vor sich her. Die Naturweinbewegung hat eine wahre Revolution im Wein ausgelöst. Viele ältere Weinfreunde müssen in Sachen Weinkonsum kürzer treten und eine junge Generation von Weintrinkerinnen und Weintrinkern bevorzugt gänzlich andere Weine als sie ihre Eltern getrunken haben. In der Welt des guten Weines ist heute nichts mehr so, wie es bisher war. Viele Winzer und Weintrinker wollen das nicht wahrhaben. Veränderung finden sie anstrengend. Deshalb tun sich viele neue Weinbauregionen schwer, auf dem Markt Fuß zu fassen, weil sich auch im Handel mit Wein Dynamik und Wandel einem ausgeprägten Beharrungsvermögen gegenüber sehen.
Für uns von K&U sind die neuen Weinqualitäten aus dem europäischen Osten, aus der Tschechei, aus Slovenien und vor allem aus Ungarn eine Riesen-Entdeckung. Als hätten sie die zerstörerische Zeit des vermeintlichen »Fortschritts« ausgelassen, kommen von hier atemberaubend mutige, weil eigenständige Weine aus lokal angestammten Rebsorten auf den Markt, die noch aus ursprünglich unverzüchteter Genetik stammen, die von kleinen, handwerklich arbeitenden Betrieben voller Stolz auf Böden produziert werden, die noch nie mit synthetischer Chemie in Berührung kamen. Sie werden im Keller so schonend verarbeitet, daß sie den Charakter ihrer Herkunft ohne die Gleichmacherei der modernen Weintechnik nachvollziehbar und ungeschminkt ins Glas bringen.
Wir laden Sie hiermit zu einer Verkostung dieser Weine nach Berlin ein. In einer der spektakulärsten Locations der Stadt, die selbst viele Berliner nicht kennen, dem Private Roof Club in exponierter Lage in Friedrichshain, präsentieren wir Ihnen eine Bestandsaufnahme herausragender Winzerinnen und Winzer aus Osteuropa. Wir veranstalten diese Verkostung gemeinsam mit Importeurs-Kollegen und freuen uns schon sehr darauf, Ihnen großartige, mutig eigensinnige und quicklebendige charaktervolle Weine aus der Tschechei, aus Slovenien und aus Ungarn zeigen zu können.
FÖLD. Authentische Weine aus Osteuropa. In Berlin im »Private Roof Club«. Sonntag 17. November 2024
Der K&U-Wein-Talk
Ein spannendes, weil persönliches Gesprächs-Format, in dem wir nicht nur Winzer zu Wort kommen lassen wollen, sondern auch Händlerkollegen, Journalisten, Wissenschaftler und Agrar- und Bodenfachleute.
Dieses locker geführte, aber sachlich informative Talk-Format will in Zeiten spaltenden Meinungs-Diktates und mangelnder Bereitschaft zum offenen Disput zur Diskussion über Fakten anregen: Fakten statt Meinung, Kompetenz statt Ideologien. Dazu eignet sich der Wein in seiner politischen Bedeutung fast schon exemplarisch. Wir beleuchten ihn rundum, vom Boden bis ins Glas, aus der Sicht der Wissenschaft, wie auch der des Praktikers. Es geht dabei um Markt und Produktion, um Klima, Böden, Bewässerung und Spritzmittel. Es geht darum, wie Preise entstehen und Märkte sich verändern. Dem Wein hinters Etikett geschaut, in all seinen Probleme, aber auch in dem Vergnügen, das er uns bietet. Ihre Fragen sind dabei wichtiger Teil dieses Gesprächs-Formates!
Heute: Rainer und Maximilian Zang vom Weingut Zang aus Nordheim in Franken im Gespräch mit Martin Kössler
Naturwein
Für uns die Zukunft im Wein - aber unter Bedingungen ...
Ohne die Jahrtausende alte Kultur des Weinbaus gäbe es ihn nicht, den Wein, wie wir ihn kennen. Nähme man den Begriff des »Naturweines« wörtlich, wäre er des Winzers höchste Kunst - er käme nämlich von autonomen Reben, die sich in Balance mit der Natur ihrer Umgebung befinden. Deren gesunde Trauben in Wein zu verwandeln bedarf dann weder besonderer Technik, noch chemischer oder physikalischer Eingriffe, sehr wohl aber kompetenter Kontrolle und respektvoller Beobachtung der Mikrobiologie.
Das wäre »Natur-Wein«, wie wir ihn verstehen. Stattdessen setzt uns die Naturweinbewegung immer wieder »Opfer der Natur« vor, die unangenehm »mäuseln«, Essigstich oder Brettanomyces-Befall aufweisen, wegen biogener Amine Kopfweh verursachen oder wegen zu hoher Acetaldehyd-Gehalte gesundheitlich bedenklich sind.
Die Naturwein-Bewegung hat enorm Positives bewirkt und den Markt nachhaltig verändert! Sie hat überkommene Fehler-Vorstellungen aufgebrochen, konventionellen Wein als lebloses Klischee entlarvt und Wein aufregend neu definiert. Das war und ist wegweisend! Falsch ist aber, daß sie die uralte Kultur der Schwefelung pauschal zum Feind erklärt und schade ist, daß unseriöse Trittbrettfahrer und ideologisch verblendete Gurus ohne Kompetenz den Naturwein angreifbar machen: Wenn er nicht aus ökologisch zertifiziertem eigenem Anbau stammt und seine angeblich »natürliche« Machart den Charakter der Herkunft und damit seine Identität uniform überdeckt, finden wir ihn so ärgerlich und uninteressant wie den üblichen Retorten-Wein.
Eine umfassende Einführung in den Naturwein mit einem Ausblick auf seine Zukunft in acht aufregend natürlichen Weinen.
Orange-Wein
Kein Wein aus Orangen, sondern Weißwein, der auf den Schalen seiner Beeren vergoren wurde
Sein Name ist Programm: Orange-Wein. In Deutschland nennt man ihn »Maischevergorenen Weißwein«. Orange-Wein ist immer Weißwein, dessen Beerenschalen man nicht durch Abpressen entfernt hat, sondern die man im entstehenden Most schwimmen läßt, um ihnen so Gerb- und Aromastoffe zu entziehen, die man im »normalen« Weißwein keinesfalls haben möchte. Dort sind diese als Phenole verschrien. Weil die Beerenschalen während dieser Extraktion je nach Rebsorte unterschiedlich auch Farbstoffe abgeben, die ins goldgelbe bis Orange reichen können, nennt man diese Weine zeitgeistig »Orange-Weine«.
Dieses Seminar führt ein in die Faszination der maischevergorenen Weißweine. Sie erfreuen sich weltweiter Beliebtheit und dürften in Zukunft verstärkt produziert werden, weil sie unter jungen Weintrinkerinnen und Weintrinkern die erste Wahl sind. Ihnen sind konventionelle Weißweine viel zu langweilig. Die Weinwelt im Wandel. Historisch sind maischevergorene Weißweine eine alte Klamotte. Bis zur Erfindung der modernen hydraulischen Horizontalpresse in den 1960er Jahren waren auch hierzulande alle Weißweine mehr oder weniger von Phenolen, also Gerbstoffen, geprägt. Heute gehören die besten Exemplare dieses Genres zu den großen Erlebnissen der Weißwein-Welt.
Weinwissen für Einsteiger (und Besserwisser)
Unser Basis-Seminar für alle, die erleben möchten, was Wein wirklich ist
Unser persönliches Lieblings-Seminar. Der Einstieg in die Welt des Weines. Ohne überflüssigen Wissens-Ballast, mitten rein ins Weinerleben und die technische Verkostung von Wein. Keine Angst, hier sind keinerlei Vorkenntnisse gefragt. Ihr kommt und laßt unsere Weine auf euch wirken.
Unser Basis-Seminar ist anders als andere. Wir stopfen euch nicht voll mit unnötigem Wissen über Regionen, Rebsorten oder Jahrgänge. Bei uns lernt ihr vielmehr, wie man Wein in seiner Qualität beurteilt, wie man ihn richtig verkostet und woran man erkennt, ob er sein Geld wert ist. Ihr sollt ihn schließlich nach diesem Seminar mit Verstand und ein wenig mehr Übung zu genießen wissen. Genuß kommt von Können. Nur wer mehr weiß, schmeckt auch mehr in seinem Wein. Der Weg dahin scheint weit. Wir zeigen euch, wie es viel schneller geht und vor allem lustvoller und selbstverständlicher. Dazu verkosten wir gemeinsam exemplarische Schaum-, Weiß- und Rotweine.
Ungarns neue Winzer-Generation
Eine Streit-Verkostung wider die fatale Verwechslung von Klischee und Charakter
Streit-Verkostung? Es geht uns mit diesem provozierenden Seminar darum, den radikalen Unterschied zwischen jenen Weinen, die gezielt für das geschmackliche Klischee produziert werden, das ihre Käufer von ihnen erwarten, und Weinen, die auf alle geschmacksverändernden Zusatzstoffe verzichten, um den Charakter ihrer Herkunft in maximal individueller Expression zeigen zu können, zu diskutieren.
Warum wir das anhand Ungarns neuer Winzergeneration demonstrieren? Weil sie Weiß- und Rotweine produziert, die exemplarisch geprägt sind vom Charakter ihrer Herkunft, also von ihren Böden, ihrem Klima, ihren Rebsorten und der Persönlichkeit ihrer Winzerinnen und Winzer. Von dem also, was die Franzosen »Terroir« nennen. In Ungarn hat der moderne Weinbau noch nicht flächendeckend Einzug gehalten. Da gibt es noch handwerklich arbeitende Winzerinnen und Winzer, die auf wenigen Hektar Rebfläche mutig eigensinnige, authentische und entwaffnend ehrliche Weine produzieren, die im direkten Vergleich mit den Klischee-Weinen des Marktes geradezu störrisch individuell ausfallen.
Diesen wirklich sehr spannenden Aspekt zweier sich qualitativ voneinander immer mehr entfernender Märkte demonstrieren wir in dieser »Streitverkostung« anhand des Vergleichs einiger ungarischer Herkunftsweine mit Weinen, die wir der Kategorie »Klischee« zuordnen würden. Ein sensorisch besonders interessantes Seminar, das Euch Einblicke beschert, die Ihr nicht erwartet hättet ....