2021 - Kaliforniens bester Jahrgang seit 2004
Als Weinliebhaber werden wir inflationär mit Superlativen konfrontiert. Weingüter, Weinschreiber und die einschlägigen Winzer- und Marketingverbände versuchen uns wortreich davon zu überzeugen, doch jetzt und sofort den Jahrgang XY zu kaufen, wir würden sonst wer weiß was verpassen. Ich könnte nicht sagen, wie viele Jahrhundert-Jahrgänge man uns so im Lauf der letzten vierzig Jahre schon versucht hat, unterzujubeln. Vor allem Bordeaux tut sich im Lobgesang auf seine Jahrgänge besonders hervor.
In Kalifornien dauert es immer, bis ein Jahrgang Profil bekommt. Man ist dort nicht so schnell wie bei uns. Man wartet dort meist, bis der Wein auf Flasche ist, erst dann kommen die ersten Kommentare und Bewertungen auf den Markt. So ergeht es gerade dem Jahrgang 2021. Schon während der Ernte wurde sein exzellentes Lesegut bewundert, doch erst jetzt beginnt man, sein Potential und seine Eigenart zu kommunizieren. Staunend stellt man dort in sympathisch vorsichtigem Understatement fest, daß 2021 der beste Jahrgang seit 2004 sein könnte...
... um im Winter 2024 in ungläubigem Staunen über die Glückssträhne, die Kalifornien mit den letzten Jahrgängen zu haben scheint, vorsichtig nachzulegen: Mit 2023 scheint sich ein Konkurrent zu 2021 auf den Weg zu machen. Unsere Winzerinnen und Winzer »drüben« sind keine Hau-Draufs, sind mit Urteilen über ihre Weine stets sehr zurückhaltend. Da wir durch die Trump-Administration auf unsere übliche Reise vor Ort verzichten, sind wir auf deren Statements angewiesen; weil wir uns seit 20 und mehr Jahren kennen, wissen wir, daß wir ihnen vertrauen können. In rarer Übereinstimmung berichten sie: »Stelle dir ein Jahr mit weniger Trockenheit, kühlerer Vegetationsperiode und noch späterer Lese als 2021 vor. Dann kannst du erahnen, warum so viele von uns hier von 2023 so beeindruckt sind, daß wir seine Weine für vielleicht noch außergewöhnlicher halten, als sie es aus 2021 sind.«
Die ersten Weine des bestaunten Jahrgangs gehen gerade auf Reise .... aber jetzt gibt's hier erstmal 2021 als Special im Angebot (Ross Cobbs grandiose 2021er Pinots sind auf dem Weg zu uns. Keep an eye on them, they are absolutely stunning!):

Inhalt: 0.75 l (37,33 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (58,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (58,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (58,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (65,33 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (66,53 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (78,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (80,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (86,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (86,67 €* / 1 l)
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Inhalt: 0.75 l (92,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (106,53 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (149,33 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (320,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (386,67 €* / 1 l)
Unser Wein des Jahrgangs:
Während 2020 geprägt war von den Bränden in Kalifornien, die dazu führten, daß nur die frühen Rebsorten geerntet werden konnten, wogegen praktisch kein Cabernet Sauvignon im Napa Valley produziert wurde, erwies sich das exzellente Jahr 2021 als Jahrgang ohne Zwischenfälle, der Qualitäten lieferte, von denen man vor Ort glaubt, dass sie in den kommenden Jahrzehnten zu den ganz großen Kaliforniens gehören werden.
Das liegt vor allem an der Vegetationsperiode des Jahrgangs. Im Napa Valley war 2021 das zweite Jahr einer akuten Dürre mit nur 18,6 cm Niederschlag an der Wetterstation in Oakville. Im vorangegangenen Winter waren es nur 13,5 cm (im Vergleich zum historischen Durchschnitt von 68,6 cm). Zwei aufeinanderfolgende Winter mit Wassermangel lassen die Reben zur Energieeinsparung in einen Überlebensmodus schalten, der nur geringe Fruchtproduktion möglich macht.
Die Ernte 2021 war prompt die zweitkleinste der letzten zehn Jahre. Kleinere Trauben mit kleineren Beeren und dickeren Schalen führen durch das veränderte Verhältnis von Saft zu Schale zu einer Konzentration an Gerbstoffen und Aroma, die in solchen Jahren eine besonders sensible Weinbereitung verlangt, dann aber das Zeug zu historischer Qualität hat. Die besondere Magie dieses Jahrgangs liegt in der perfekt ausgewogenen Traubenreife bis weit in den Oktober hinein. Die Reben blühten früher als normal, es wurde stetig wärmer, Ende Juni gab es einige Tage mit Temperaturen über 38 °C, es waren aber die einzigen Hitzetage im gesamten restlichen Sommer. Im September kam bei den Winzern Vorfreude auf. Auch die ersten beiden Oktoberwochen blieben trocken, so daß die Trauben eine ungewöhnlich lange und sehr gleichmäßige Reifezeit genossen, bevor Ende Oktober der sehnlichst erwartete Winterregen einsetzte.
Die Ernte verlief reibungslos. Was in die Keller kam, war kerngesund, die Schalen waren dick, die Beeren klein, die Säuren natürlich stabil bei optimalen pH-Werten, und die Aromen ließen die Winzerinnen und Winzer schon an der Kelter jubeln.
Natürlich gibt es auch in einem solchen Jahr Betriebe, die es übertrieben und mehr herausholen wollten, als die Natur lieferte. Typisch kalifornisch könnte man sagen: zu lange Hängezeit, zu viel Extraktion und viel zu viel neues Eichenfass. Aber diese Bodybuilder-Weine muß man ja nicht kaufen, auch wenn sie vermutlich wieder hohe Bewertungen von den einschlägigen Schreiberlingen bekommen. Für uns ist die Zeit dieser Weine vorbei. Der Jahrgang 2021 beweist, daß es auch anders geht.
Insbesondere das Napa Valley hatte in den letzten Jahren eine ganze Reihe ausgezeichneter Jahrgänge, der Jahrgang 2021 aber übertrifft sie alle. Er besitzt sie, die perfekte Balance zwischen frischer Säure, brillanter Frucht und geschmeidiger Tanninfinesse, hat sich in den letzten Monaten phantastisch entwickelt nach dem Schock der Abfüllung, und zeigt sich in den besten Weinen raffiniert und geschmeidig in den klassischen Aromen von Kirsche, Tabak, Cassis und Pflaume, die einen großen Cabernet Sauvignon nun mal ausmachen und zum noch immer beliebtesten Rotwein der Welt machen. Unsere Weine des Jahrgangs 2021 wurden bei perfekter natürlicher Säurebalance gelesen und ihre kompetente Extraktion, der Schlüssel zu diesem Jahrgang, lieferte jene feine, kompakt samtige und seidig kühle Gerbstoffdichte, die Kalifornien besser beherrscht als jedes andere Weinbaugebiet.
Die Weine zeigen eine unglaubliche Lebendigkeit und vibrieren vor säurefrischer Energie, die die Speicheldrüsen auf Hochtouren bringt. Die Aromen, die durch das hohe Verhältnis von Schale zu Saft enorm intensiv wirken, verströmen schon heute ungewöhnliche Komplexität und Tiefgründigkeit und so kündigen die Weine dieses Ausnahmejahrgangs ein Reife- und Entwicklungspotential an, das sie über Jahrzehnte hinweg perfekt ausreifen lassen wird.
Wir weisen darauf hin, daß die verfügbaren Mengen limitiert sind.
Unsere Weine aus Kalifornien sind biologisch zertifiziert, wir dürfen sie hierzulande aber nicht so ausweisen, weil sie nicht das EU-Biosiegel auf dem Etikett tragen und deshalb nicht anerkannt werden.