Die besondere Entdeckung!
Azienda Agricola REALE, Amalfi-Küste
K&U-Mitarbeiter*innen empfehlen ...
... jeden Monat drei besondere Weine. Sie sind nah dran am Geschehen, sind regelmäßig vor Ort und kennen unsere Winzer*innen und deren Weine oft schon lange, bevor diese auf den Markt kommen. Sie haben dabei die besondere K&U-Perspektive im Ein- wie im Verkauf, denn wir kümmern uns nicht um »den Markt«, kaufen nicht nach irgendwelchen Punkten oder Bewertungen, sondern suchen ausschließlich selbst vor Ort, was wir abseits des einfältigen Hochglanz-Mainstreams entsprechend unserer eigenen Qualitäts-Kriterien für besonders interessant, gut und wertig halten. Für diese meist weniger bekannten Weine müssen wir den Weg oft erst bereiten. Begleiten Sie uns doch dabei! Hier empfehlen Ihnen unsere Einkäufer*innen jeden Monat aufs Neue drei besondere K&U-Weine, an denen wir uns gerne messen lassen:
Natural »A Pèl« Xarel-lo Amphora, Loxarel Vitivinicultors, Penedes 10,50 €
Ramon Witzky: Und wieder ist es ein Weißwein aus Spanien, der mich begeistert. Von Loxarel, diesem begnadet arbeitenden Biodynamik-Betrieb aus dem Penedes. Eine Cuvée aus Muskateller und Xarel-Lo, in der Amphore gereift. Zu einem Preis, den ich kaum glauben kann, denn der Wein ist spontan vergoren, lag 6 Stunden auf der Maische, die Trauben mußten also von Hand gelesen werden, um kerngesund und intakt zu sein, anschließend reifte der Wein über Monate in einer Amphore. Der Muskateller stammt von einer Lage auf 500 m Höhe, der Xarel-Lo kommt von einer kargen Lage im Tal. Mundgefühl pur. Das reine Vergnügen. Ein Weißwein voll würzigen Aromas und geschmeidiger Wirkung im Mundgefühl, die ihn mehr zum Gefühl macht, als daß sie ihn »schmecken“ lassen würde. Mein (sentimentaler) Herbsttipp im Sortiment.
2022»Les Gorges« Rouge IGP Coteaux de Verdon, Myrko Tepus 17,00 €
Darja Ulbricht: Mit dem jungen Myrko Tepus verbindet mich der Anfang. Den guten Ruf seines Weingut hat er sich hart erarbeiten müssen. Lange nahmen ihn seine arrivierten Kollegen als Einsteiger nicht ernst. Auch ich wurde als junge Frau in unserer Branche lange nicht ernstgenommen, mußte immer wieder kämpfen, um mir Gehör zu verschaffen. Mit der jungen Winzergeneration allerdings stehe ich heute in engem Austausch auf Augenhöhe ... Myrkos »Les Gorges«, die Schluchten, ist sein Einstiegs-Rotwein, der auf die berühmte Verdonschlucht anspielt, in deren Nähe seine Weinberge liegen. Ein unkompliziert süffiger Rotwein voller Charme und Ausstrahlung, der nach Provence duftet und nach Süden schmeckt, und für mich der perfekte Einstieg in den Herbst ist - zumindest stelle ich ihn mir so im Glas vor.
2022 »Volumnia« Rosso del Frusinate IGT, D.S. Bio, Latium 21,00 €
Dunja Ulbricht: Selten hat mich ein Besuch auf einem Weingut so beeindruckt, wie der beim jungen Danilo Scenna. Mit Leidenschaft bewirtschaftet er die beeindruckendsten Weinbergsparzellen, die ich in meiner Karriere als Weinhändlerin gesehen habe: Alte Reben in Mischkultur mit Oliven und Eichen, die über viele hundert Meter an diesen entlang ranken. Längst vergessene Rebsorten in biodiverser Umgebung, die »Pflanzenschutz« unnötig macht. Es geht also! Ergebnis ist ein hinreißend »schöner« Rotwein aus Lecinaro, einer lokalen, als ausgestorben geltenden Rebsorte, die Danilo wieder gepflanzt hat, kombiniert mit Sangiovese und jener historischen Uva Giulia, die hier an den Bäumen entlang rankt. Archaisch ursprünglicher Rotwein, der hinreißend authentisch italienisch schmeckt. Leicht kühl genießen.
»WEIN RADIKAL ANDERS«
Kultur- und traditionelle Naturweine aus radikal anderem Handels-Konzept. Eingekauft und kommuniziert in kompetent kritischer Sicht auf Viefalt, Rebe, Boden, Gärung, Mensch und Wein
Lassen Sie's fröhlich blubbern
Da wir guten Champagner lieben, bedauern wir sehr, daß uns viele Winzer und Marken in den letzten Jahren mit preislichen Höhenflügen konfrontierten, die wir als Zeichen wenig genußfreundlicher Arroganz interpretieren. Sie veranlaßten uns, intensiver denn je nach Alternativen zu suchen - die wir prompt fanden. Zwar kann ein großer, lange auf Hefe und Flasche gereifter Champagner ein besonders eindrückliches Erlebnis sein, doch der Freude an der Physik der Blasen kann man auch in anderen Schaumweinen frönen, zum weitaus freundlicheren Kurs.
Zum Beispiel in den seit einigen Jahren mächtig im Trend liegenden Petillants naturels, den sogenannten »Pet Nats«, den Naturschaumweinen der Naturweinbewegung. Sie können seriös und unmanipuliert nur aus regenerativem Weinbau stammen, gären sie doch spontan mittels ihres natürlich vorhandenen Zuckers (ca. 24 g/l sorgen für 6 bar Druck) und der eigenen, im Most natürlich vorhandenen Wildhefe zu jenem feinen Perlenspiel in der Flasche, das gänzlich ohne Schwefel auskommt, weil die sich bildende Kohlensäure sie konserviert. Sie fallen jedes Jahr anders aus, sind oft naturtrüb, weil sie nicht vollständig oder gar nicht von der Gärhefe getrennt werden, was ihnen im Mundgefühl eine wunderbar frische Geschmeidigkeit verleiht. So präsentieren sie sich maximal natürlich als riskant herzustellende Naturprodukte, von denen Winzerin und Winzer nie wissen, was sie nach der vollständig absolvierten Naturgärung auf der Flasche erwartet. Eine neue und ganz eigene Kategorie von Schaumweinen, die wir Ihnen hier in drei besonders gelungenen Musterexemplaren andienen möchten, denn fröhlicher und unkomplizierter können Sie's im Glas kaum blubbern lassen.
2022 Vino Rosato Frizzante »Sollazzo«, Villa Calicantus, Bardolino 16,00 €
2021 Pet Nat »Rosé-Weiss« Brut Nature, Ökol. Landbau Kraemer, Franken 17,00 €
Stephan Krämer aus Auernhofen im Taubertal, dem südlichsten Zipfel Frankens, ist nicht nur engagierter Bio-Bauer, er ist auch der aufregendste Naturwein-Winzer der Region. Sein hinreißend netter PetNat »Rosé-Weiss« entstand 2020 aus der Not heraus und sollte einmalig sein. Doch sein Erfolg war so umwerfend, daß Stefan ihn 2021 zur Serienreife brachte als das, was er vorgibt zu sein: Eine ziemlich schräge Cuvée aus Rosé und Weißwein. Müller-Thurgau mit einem fröhlichen Touch Bacchus, gefärbt mit Rosé aus 30% Regent. Klingt verrückt, schmeckt wunderbar. Duftet so appetitlich, daß zumindest uns spontan das Wasser im Mund zusammenläuft, ist furztrocken (also wirklich Null Restzucker) und kommt, wie alles bei Stefan, ohne Schwefel aus (bis auf das natürlich vorhandene Sulfit). Das geht nur, weil sich sein Weinbau visionär an der Qualität seiner Böden orientiert, und so sorgt sein lustiger PetNat »Rosé-Weiss« für so viel seriöses Trinkvergnügen, daß ein Gedanke an Champagner gar nicht aufkommen mag.
2022 Pet Nat »Les 13 Bulles«, Domaine 13 Lunes, Savoyen (Alpen) 19,50 €
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