K&U-MitarbeiterInnen empfehlen ...
... drei besondere Weine. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nah dran am Geschehen. Sie sprechen die Sprachen der Länder, aus denen wir importieren, und sind regelmäßig vor Ort. Sie kennen unsere Weine meist lange, bevor sie auf den Markt kommen. Dabei haben sie die besondere K&U-Perspektive im Blick, denn wir verweigern uns anonymen Punkten und obskuren Bewertungen, suchen selbst vor Ort, was wir abseits des glatten Mainstreams entsprechend unserer langen Erfahrung und Kompetenz für besonders interessant, gut und wertig halten. Für diese oft wenig bekannten Weine müssen wir dann den Weg erst bereiten. Begleiten Sie uns doch auf unserer Reise ins Abenteuer Wein! Wir stellen hier jeden Monat drei exemplarische K&U-Weine vor, an denen wir uns und unsere Qualitätskriterien gerne messen lassen:
2023 »Juhfark« Estate, Somloi Vandor, Somlo, Ungarn 19,90 €
Philip Ezel: Die guten Weine Osteuropas lassen mich nicht mehr los. Sie haben, egal ob aus Slowenien, Tschechien oder Ungarn, einen ganz eigenen, »fremden« Reiz, der mich berührt und nachhaltig beeindruckt hat. Das liegt auch und vor allem an ihren Winzerinnen und Winzern, die so kompetent und engagiert im Weinberg arbeiten, daß sie im Keller nicht mehr viel machen müssen. Sie erfüllen unsere Vorstellungen von Naturwein voll und ganz (zumindest jene Weingüter, bei denen ich einkaufe).
Ein Winzer, der dabei ganz vorne dran steht, kommt aus Ungarns kleinstem Weinbaugebiet: Somlo. An den Hängen eines dort mitten in der Landschaft stehenden erloschenen Vulkans baut Tamas Kis, einer der besten Winzer Ungarns, Weißweine an, die mich vom ersten Schluck an begeisterten. Allen voran die nur noch dort existierende weiße Rebsorte Juhfark, der ich hier eine fast schon dringende Empfehlung widme. Mehr hier...
2021 Terrasse du Larzac »Terre de Jonquières«, Cal Demoura 29.00 €
Darja Ulbricht: Ein Star der Szene in Frankreich. Alle französischen Fachpublikationen schreiben derzeit über Isabelle und Vincent Goumard und ihr Weingut Cal Demoura im Languedoc. Da merkt man, was Sprache für eine Barriere sein kann, denn hierzulande ist dieses Spitzenweingut aus Jonquières, mitten im Herzen des Languedoc, noch nicht so bekannt, wie es das längst sein müßte.
»Terrasse du Larzac« ist die derzeit meistbeachtete Appellation im Languedoc. Ihre Weine und Weinbaubetriebe werden gefeiert. Keine andere Appellation hat derart hohen Bioanteil. Hier einer ihrer größten Rotweine, aus zertifiziert biodynamischem Anbau. Dicht gepackt, schwelgerisch und doch ultrapräzise im Mundgefühl. Ätherisch kräuterwürzig im Duft. Saftig und samtig in begeisternder Gerbstoffqualität, kühl und seidig in der Wirkung. Ein Star des Südens, dem ich Ihre Entdeckung wünsche.
2020 «Mentidero« Lanzarote Rosado, Puro Rofe, Lanzarote 36,90 €
Ramon Witzky: Mich reizen Themen, die Wein erst so richtig interessant machen. Vulkanismus zum Beispiel. Er beeinflußt Duft und Geschmack seiner Weine nachhaltig. Auf der kanarischen Insel Lanzarote hat er den Weinbau dazu gezwungen, sich den sehr speziellen Bedingungen dort anzupassen. Was Anregung sein könnte, auch unseren Weinbau entsprechend umzustellen auf die lokalen Herausforderungen der Klimakrise ...
»Mentidero« ist ein Wein aus dem »Perversitäten-Kabinett« des Weinbaus. Er wird als Weißwein verkauft, ist aber ein Rotling, also ein Verschnitt der weißen Insel-Rebsorten Malvasia Volcanica und Listan Blanco mit den roten Sorten Listan Tinto und Diego. Ein spannend schmeckender »Zwitter« aus Weiß und Rot, den ich als den vielleicht besten Begleiter der derzeit durch Yotam Ottolenghi so beliebten Küchen des Maghreb und der Levante empfehle.
Statt »Dry January« der beste Pastis Frankreichs!
Pastis des Homs, Aromatique de Larzac 30,90 €
Für den klaren Blick nach vorne
Blanc de Blancs »Bellay« Extra Brut, Louis de Grenelle 17,90 €
Über Champagner wird gerne geredet, aber Crémant wird getrunken. Das zumindest ist unsere Bilanz des vergangenen Jahres in Sachen Schaumwein. Das noch richtig traditionell arbeitende Familienunternehmen »Louis de Grenelle« aus Saumur an der Loire steht dabei ganz vorne. Seine Crémants offerieren eine Qualität, nach der man zu diesen Preisen lange suchen muß. Sein »Bellay« zum Beispiel: Reiner Chardonnay aus eben jenem Bellay; im kleinen Holzfass vergoren und ausgebaut; erst nach vier Jahren von der Hefe der Flaschengärung genommen. Fast unglaubliches Schaumwein-Niveau zu einem Preis, der Staunen macht. Feinperlig und frisch, trinkreif weich und optimal trocken, kein technisch kalter Schäumer, sondern Sentiment und Charakter in den typisch noblen Brioche-Noten gut gereiften Chardonnays mit Blasen. Da fällt der Blick in die Zukunft optimistisch aus und klar ...
Wein wissen
Wer mehr über Wein weiß, wird mehr in ihm schmecken. Das hat nichts mit elitärer »Kennerschaft« zu tun, sondern mit Interesse am Geschmack und der Fähigkeit und dem Willen, den eigenen Sinnen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Dabei hilft ein wenig mehr Wissen über die Herstellung von Wein. Deshalb lebt unsere Homepage von Texten, die statt nichtssagender Etiketten, banaler Punkte-Bewertungen und austauschbarer KI-Texte Antwort geben möchten auf die wichtigste Frage im Wein: Warum schmeckt er so, wie er schmeckt? Inhalt statt Phrasen. Fakten statt Meinung. Information statt Illusion. Wert statt nur Preis. Wesentliches über Wein im Unterschied zwischen dem, was wir in ihm suchen, und dem was er ist:
• Wein enthält Alkohol. Eine Binsenweisheit. Im Zuge der neuen Enthaltsamkeit und der Selbstoptimierung gilt der Genuss von Alkohol neuerdings als krebserregend. Vieles an der sich weltweit formierenden Anti-Alkoholbewegung ist berechtigt. Die üblichen Trinkrituale und die selbstverständliche Präsenz von Alkohol im Alltag finden auch wir bedenklich. Wein aber ist ein Jahrtausendealtes Kulturgetränk, kein banales alkoholhaltiges Wirkungsgetränk, mit dem man sich die Birne zudröhnt. So hat das Phänomen seiner Gärung uns Menschen über Jahrhunderte beschäftigt und bedeutende Erkenntnisse hervorgebracht, die es ohne ihre Erforschung nicht geben würde. Insofern gebührt dem Alkohol im Wein eine kulturelle Ausnahmestellung, der wir unsere Geschichte der alkoholischen Gärung widmen, mit der wir zum Nachdenken anregen möchten über die leider völlig undifferenziert argumentierende Anti-Alkoholbewegung der WHO und der Guttempler, die nun auch ungefiltert zu uns schwappt.
Stilbild N°1: Einer der ganz großen Chardonnays Kaliforniens. Jim Clendenens legendäre 33rd Vintage Celebration aus dem berühmten »Sanford & Benedict Vineyard« im kühlen Santa Ynez Valley nördlich von Santa Barbara. Da muß sich selbst großes Burgund mächtig anstrengen. Jims höchstdekorierter Chardonnay, dabei der einzige in seinem Portfolio, den er per Battonage produziert. Sie zeigt sich hier in hinreißend buttriger, fast sahnig cremiger Weltklasse-Substanz im Mundgefühl, strahlend frisch, aber auch mundfüllend opulent. Das brachte dem Wein hohe Bewertungen und macht ihn zum Musterbeispiel dieser speziellen Stilistik. Der Inbegriff großen Chardonnays. Perfektes Handling des Holzeinsatzes (Jims Spezialität), sensationelles Mundgefühl und glücklich machende Aromatik. Nicht eiskalt servieren, am besten 2-3 h vor Genuß dekantieren. Geniessen.
2018 Chardonnay »Sanford & Benedict« 33rd, Au Bon Climat 60,00 €
Stilbild N°2: Kult-Chardonnay aus den Côtes d´Auxerre im Hinterland Burgunds. Chablis ist um die Ecke. Die kaum bekannte Herkunft macht diesen Geheimtip so sensationell preiswert. Karge Muschelkalkböden, biodynamische Bewirtschaftung, brillantes Winemaking ohne Eingriffe, ungeschönt, unfiltriert, wenig Schwefel. Ohne Battonage in neuen und gebrauchten Barriques spontan vergoren und lange auf der Hefe ausgebaut. Stilistisch superpräzise: Seidige Konsistenz, langer Nachklang, raffiniert schlank, kühl und mineralisch präzise im Mundgefühl, der Holzfass-Einfluss perfekt eingebunden. Ein Meisterwerk, dessen noble Finesse und druckvolle Potenz spontan an Puligny denken lassen. Bitte dekantieren. So hochwertig wie Au Bon Climat, aber entgegengesetzt in Stil und Charakter. Jean-Hugues Goisot agiert lieber im Hintergrund. Ein Leiser unter Burgunds großen Winzern.
2021 Chardonnay »Geules de Loup«, Domaine Goisot 27,50 €
»WEIN RADIKAL ANDERS«
Kultur- und traditionelle Naturweine aus radikal anderem Handels-Konzept. Eingekauft und kommuniziert in kompetent kritischer Sicht auf Viefalt, Rebe, Boden, Gärung, Mensch und Wein
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Die Rubrik ist so aktuell, daß manchmal noch Flasche und Beschreibung fehlen. Wir reichen sie umgehend nach, denn wir schreiben sie persönlich, weil unsere Weinbeschreibungen Ihnen geschmacklich nachvollziehbare und sprachlich verständliche Orientierung bieten möchten - ohne die vielen Adjektive und Superlative, für die unsere Branche so berühmt wie berüchtigt ist.