Edelzwicker ist keine Rebsorte, sondern die Bezeichnung für einen einst sehr beliebten Verschnittwein, der in allen 120 Gemeinden des Weinbaugebiets Elsass erzeugt werden darf.
Er ruinierte seinen einst fröhlichen Ruf um die Jahrtausendwende mit üblen »Qualitäten«, in die Überschüsse aus Hochertrag ebenso flossen, wie nicht verkaufte Rückläufer aus hunderten elsässischer Winzerkeller. Die Qualität war irgendwann so unterirdisch, daß Edelzwicker nur noch in den SB-Regalen der damals gerade aufkommenden Diskounter und des Lebensmitteleinzelhandels zu finden war. Bis heute darf er aus allen Rebsorten des elsässischen Weinbaugebietes zusammengeschüttet werden. Meistens sind das Sylvaner, Pinot blanc und Chasselas, denen man mit den »Edelrebsorten« Muscat, Pinot Gris, Gewürztraminer und Riesling Aroma und Niveau zu verleihen versucht. Die Erträge dürfen bei stattlichen 80 Hektolitern pro Hektar liegen, wobei das kaum jemand kontrollieren kann, und so kommt der Edelzwicker nach seinem Zusammenbruch nur langsam wieder auf die Beine. Er ist auf dem Markt bislang kaum sichtbar, was in Anbetracht der Tatsache, daß er noch immer (oder wieder?) etwa ein Fünftel der Produktion der Appellation Alsace ausmacht, verwundert. Man fragt sich, wer diese riesigen Mengen wohl trinken mag?
Edelzwicker ist ein ausschließlich elsässischer Begriff. Er steht euphemistisch für »edle Assemblage«, also edlen Verschnitt, und steht für einen der wenigen Verschnittweine, den das Lastenheft des Elsaß erlaubt. Die meisten Partien, die in einem Edelzwicker landen, stammen aus der Ebene des Rheingrabens. Dort sorgt eine dicke Schicht fruchtbaren Schwemmlands, die einst vom Rhein abgelagert wurde, für hohe Erträge, auch, weil der Grundwasserspiegel hier weniger als fünf Meter tief liegt.
Trotz - oder gerade wegen -all dieser nicht gerade qualitätsdienlichen Nachrichten führen auch wir einen Edelzwicker. Er ist bezeichnenderweise stets blitzschnell ausverkauft, weil er gut ist und seine Produktion auf wenige Tausend Flaschen limitiert ist, weil er aus Kleinstpartien stammt, die eine eigene Füllung nicht lohnen. Er besteht, wie es sein soll, zu 40 % aus Riesling, zu 35 % aus Pinot Blanc, zu 15 % aus Gewürztraminer, der Rest teilt sich auf Sylvaner, Pinot Gris und Muscat auf. Er stammt aus niedrigen Erträgen, wurde spontan vergoren, ist absolut trocken und zeigt, wie gut und sinnvoll Resteverwertung sein kann, wenn man seine Kunden ernst nimmt und auch den einfachsten Wein im Keller so sorgfältig behandelt wie den besten. Dann kann der edle Zwicker ein saftig fruchtbetonter Weißwein für jeden Tag sein, der nicht mehr sein willl als er ist und genau deshalb Freude macht und den Durst so zuverlässig löscht, wie er so manchen Ärger des Tages gut gelaunt vergessen macht.
Edelzwicker ist keine Rebsorte, sondern die Bezeichnung für einen einst sehr beliebten Verschnittwein, der in allen 120 Gemeinden des Weinbaugebiets Elsass erzeugt werden darf.
Er ruinierte seinen einst fröhlichen Ruf um die Jahrtausendwende mit üblen »Qualitäten«, in die Überschüsse aus Hochertrag ebenso flossen, wie nicht verkaufte Rückläufer aus hunderten elsässischer Winzerkeller. Die Qualität war irgendwann so unterirdisch, daß Edelzwicker nur noch in den SB-Regalen der damals gerade aufkommenden Diskounter und des Lebensmitteleinzelhandels zu finden war. Bis heute darf er aus allen Rebsorten des elsässischen Weinbaugebietes zusammengeschüttet werden. Meistens sind das Sylvaner, Pinot blanc und Chasselas, denen man mit den »Edelrebsorten« Muscat, Pinot Gris, Gewürztraminer und Riesling Aroma und Niveau zu verleihen versucht. Die Erträge dürfen bei stattlichen 80 Hektolitern pro Hektar liegen, wobei das kaum jemand kontrollieren kann, und so kommt der Edelzwicker nach seinem Zusammenbruch nur langsam wieder auf die Beine. Er ist auf dem Markt bislang kaum sichtbar, was in Anbetracht der Tatsache, daß er noch immer (oder wieder?) etwa ein Fünftel der Produktion der Appellation Alsace ausmacht, verwundert. Man fragt sich, wer diese riesigen Mengen wohl trinken mag?
Edelzwicker ist ein ausschließlich elsässischer Begriff. Er steht euphemistisch für »edle Assemblage«, also edlen Verschnitt, und steht für einen der wenigen Verschnittweine, den das Lastenheft des Elsaß erlaubt. Die meisten Partien, die in einem Edelzwicker landen, stammen aus der Ebene des Rheingrabens. Dort sorgt eine dicke Schicht fruchtbaren Schwemmlands, die einst vom Rhein abgelagert wurde, für hohe Erträge, auch, weil der Grundwasserspiegel hier weniger als fünf Meter tief liegt.
Trotz - oder gerade wegen -all dieser nicht gerade qualitätsdienlichen Nachrichten führen auch wir einen Edelzwicker. Er ist bezeichnenderweise stets blitzschnell ausverkauft, weil er gut ist und seine Produktion auf wenige Tausend Flaschen limitiert ist, weil er aus Kleinstpartien stammt, die eine eigene Füllung nicht lohnen. Er besteht, wie es sein soll, zu 40 % aus Riesling, zu 35 % aus Pinot Blanc, zu 15 % aus Gewürztraminer, der Rest teilt sich auf Sylvaner, Pinot Gris und Muscat auf. Er stammt aus niedrigen Erträgen, wurde spontan vergoren, ist absolut trocken und zeigt, wie gut und sinnvoll Resteverwertung sein kann, wenn man seine Kunden ernst nimmt und auch den einfachsten Wein im Keller so sorgfältig behandelt wie den besten. Dann kann der edle Zwicker ein saftig fruchtbetonter Weißwein für jeden Tag sein, der nicht mehr sein willl als er ist und genau deshalb Freude macht und den Durst so zuverlässig löscht, wie er so manchen Ärger des Tages gut gelaunt vergessen macht.