Crémant. Die fröhliche Champagner-Alternative
Während uns die Champagne eine Preiserhöhung nach der anderen zumutet und sich damit - zumindest bei uns - zunehmend aus dem Programm schießt, feiert Crémant bei uns als die ihren Preis wertere Alternative fröhliche Verkaufserfolge.
Was ist Crémant?
Die EU erlaubt den Begriff »Crémant« für alle französischen Schaumweine, die außerhalb der weltberühmten Champagne in genau festgelegten Regionen nach dem Verfahren der traditionellen Flaschengärung (»méthode champenoise«) produziert werden. Seit September 1994 gilt die Bezeichnung »Crémant« als juristisch definiert. Bis dahin verstand man unter »Crémant« allerdings etwas anderes, nämlich einen besonders weich schäumenden Champagner, der statt der üblichen 6 bar Flaschendruck nur die gesetzliche Mindestforderung von 3,5 bar erfüllte. Daran knüpft die heutige Bezeichnung an, denn der Begriff »Crémant« basiert auf dem französischen Wort »cremeux«, was soviel wie cremig, weich bedeutet. Viele Crémants werden tatsächlich mit weniger Zucker und Hefe geimpft, um während der zweiten Gärung auf der Flasche niedrigeren Kohlensäuredruck zu produzieren, der eine angenehm feine und damit milder wirkende Perlung zur Folge hat - jene weiche, feinperlig moussierende Konsistenz im Mundgefühl, die seiner Gattung zu ihrem Namen verhalf.
Der französische Staat führte die Bezeichnung »Crémant« bereits in den 1970er Jahren ein, weil die Nutzung des Begriffs »méthode champenoise« für die Schaumweinherstellung außerhalb der Champagne auf sein Drängen hin durch die Europäische Union offiziell untersagt wurde. Die Organisation der Champagner-Winzer verfolgt ihren Missbrauch seitdem streng juristisch. Stattdessen nutzt man für das identische Verfahren außerhalb der Champagne heute gemeinhin die Bezeichnung »méthode traditionnelle«.
Geschmacklich und in der Qualität und Physik ihrer Perlung können Crémants je nach Anbaugebiet und verwendeter Rebsorten stark variieren. So gibt es Crémants, die durchaus einem großen gereiften Champagner ähneln, andere setzen auf Mineralität und Frische, wieder andere sind einfach nur plump und simpel. Meist ist Crémant weiß, es gibt aber auch erstklassige Rosés, sowie »Blanc de Blancs«, also ausschließlich aus weißen Rebsorten gekelterte Crémants, als auch »Blanc de Noirs«, also ausschließlich aus roten Trauben weiß gekelterte Exemplare.
Champagner, Crémant und Sekt unterscheiden Herkunft und Machart
Während Champagner nur in der Champagne produziert werden darf, kommt Crémant aus genau festgelegten Regionen in ganz Frankreich. Beide werden nach dem identischen Verfahren hergestellt, können sich aber im Flaschendruck unterscheiden.
Sekt ist dagegen ein allgemeinerer Begriff für Schaumwein, der sowohl aus der hochwertigen »methode traditionelle« stammen kann, also der klassischen Flaschengärung, als auch per schneller und billiger Tankgärung zu seinen Blasen kommen kann, wenn er, wie in Deutschland üblich, billig sein soll. An der Physik der Blasen läßt sich der preisliche wie qualitative Unterschied leicht feststellen ...
Die Rebsorten, die man zu Crémant verarbeitet, sind von Region zu Region unterschiedlich. Die Schaumweinherstellung selbst ist einheitlich geregelt. So ist die sogenannte Ganztraubenpressung ebenso vorgeschrieben, wie eine maximale Preß-Ausbeute von 100 Litern Most aus 150 kg Traubenmaterial. Es gilt eine (viel zu hoch angesetzte) Höchstgrenze von 150 mg/l an Schwefeldioxid und die Mindestreifezeit von neun Monaten auf der Hefe der zweiten Gärung in der Flasche ist Pflicht.
Welche Crémants gibt es?
Crémant de Bourgogne. Er wird meist aus Chardonnay und Pinot Noir gekeltert, also den gleichen Rebsorten wie für Champagner, hier aber oft auch ergänzt um die Rebsorte Aligoté. Seit 1975 wird er unter seinem Namen in Burgund produziert und hat sich zu einer überaus zuverlässigen Größe im Schaumweingeschäft entwickelt.
Crémant de Loire. Der vielleicht populärste. Er wird vor allem aus den Rebsorten Cabernet Franc und Chenin Blanc produziert, doch kommen auch Chardonnay und andere rote Sorten des Loiretales zum Einsatz. Seine vielfältigen Cuvées verleihen ihm ein faszinierendes Spektrum stilistischer Spielarten, das breiter, bunter und spannender ausfallen kann als anderswo. Allerdings ist das Crémant-Business an der Loire weitgehend industrialisiert. Kleine handwerklich arbeitende Familienbetriebe sind dort, wie im gesamten Schaumwein-Business, die rare Ausnahme.
Crémant d’Alsace. Ihn kennt man, es gibt ihn schließlich schon seit 1976. Für ihn werden Riesling, Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder sowie Spätburgunder versektet. Sie verleihen ihm eine oft etwas deftige Perlung und intensiv weinigen Geschmack. Auch hier gibt es einige große, auf Schaumwein spezialisierte Häuser, die Angebote und Markt dominieren. Wenn der Crémant aus dem Elsaß aber aus kleiner handwerklicher Produktion stammt und zu 6 bar Druck versektet wurde, kann er eine charaktervolle Alternative mit Lokalkolorit für Kenner sein.
Crémant du Jura. Er steht an vierter Stelle der Beliebtheitsskala, ist durch den internationalen Jura-Hype inzwischen weltberühmt und dadurch leider auch teurer geworden. Die Region Jura an der Schweizer Grenze ist ein kleines Anbaugebiet mit langer Schaumwein-Tradition. Hier werden vor allem Chardonnay und Pinot Noir versektet, ergänzt um alte lokale Varietäten. Er kann der vielleicht größte Wert unter den Champagner-Alternativen sein, vom Original kaum zu unterscheiden. Doch Vorsicht: Neben ein paar famos großen Charakter-Darstellern gibt es auch erbärmlich kleine Exemplare. Seit 1995 auf dem Markt.
Crémant de Limoux. Die im Limoux, einer Region in den Bergen des südfranzösischen Corbières, produzierte »Blanquette de Limoux« gilt als der älteste Schaumwein der Welt und ist hinlänglich bekannt. Den Crémant von dort gibt es seit 1990, er wird vor allem aus Chardonnay und Chenin Blanc gekeltert, zum Teil auch aus den Sorten Mauzac und Pinot Noir, und kann sehr hochwertig und anspruchsvoll sein.
Crémant de Bordeaux. Bordeaux kennt jeder, doch Ihn gibt es eher selten. Durch die katastrophale Markt-Situation in Bordeaux wird für ihn aber derzeit kräftig die Werbetrommel gerührt. Neben Sauvignon Blanc und Muscadelle kommt in ihm vor allem die lokale weiße Rebsorte Sémillon zum Einsatz.
Crémant de Die. Ihn gibt es seit 1993. Sein Anbaugebiet zwischen den Alpen und der Provence ist winzig und so ist er selbst in Frankreich nur selten zu finden. Ein Geheimtipp für Kenner, der meist aus Aligoté und Clairette hergestellt wird. Technisch hochwertig, elegant feinperlig, vornehm zurückhaltend im Duft, durch die Höhenlage in den Bergen des Vercors ungemein belebend und buchstäblich frisch.
Crémant de Savoie. Der jüngste, ihn gibt es erst seit 2015. Alpenwein. 60 % des Grundweines müssen aus den Savoyer Sorten Jacquère und Altesse bestehen, der Rest können Aligoté, Chardonnay, Mondeuse Blanche, Mondeuse Noire, Pinot Noir und Gamay sein. Mindestens 20 % müssen rote Trauben sein. Crémant mit vielversprechender Zukunft durch die Klimakrise.
Guter Crémant ist der perfekte Aperitif. Seine hochwertig verarbeiteten Exemplare, lange auf der Hefe der zweiten Gärung gereift, sind, zusammen mit den Spitzen des Cava, des Franciacorta, des englischen Sparklings und der neuen Sekt-Kultur, die überzeugendste weil wertigste Alternative zum inzwischen (zu) teuren Champagner.
Inhalt: 0.75 l (21,20 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (26,53 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (26,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (29,20 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (30,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (30,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (31,87 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (35,87 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (38,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (38,53 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (38,53 €* / 1 l)
Inhalt: 1.5 l (28,00 €* / 1 l)
Inhalt: 1.5 l (34,60 €* / 1 l)
Inhalt: 1.5 l (34,60 €* / 1 l)