Model Farm

Wegweisende Biodynamik aus dem kühlen »Petaluma Gap« im Nordwesten Kaliforniens

Ausgerechnet unseren kalifornischen Winzern verdanken wir einen Großteil unseres Weinwissens. Denn wann immer wir Fragen hatten, wurden sie uns - in uns bis dahin unbekannter Offenheit und Transparenz - von ihnen beantwortet. Nachdem uns in den 1980er Jahren der große Jules Chauvet, dessen wegweisenden Beaujolais wir bis zu seinem Tod importierten, die Bedeutung des pH-Wertes für die Mikrobiologie des Weines erklärt hatte (und damit das Fundament legte für unsere heutige kritische Haltung gegenüber der modernen Önologie) waren es unsere kalifornischen Winzer, die uns zu Beginn der 1990er Jahre den Einfluß der spontanen Wildhefe-Vergärung auf Mundgefühl und Charakter zeigten und uns in die damals mächtig aufkommenden geschmacklichen Manipulationen der zunehmend systematisch eingesetzten modernen Önologie einführten. Bei uns in Europa werden deren zahllose geschmacksverändernde Zusatzstoffe bis heute seitens Forschung und Produktion gezielt verschwiegen, um die Entwicklung des einstmals handwerklichen Produktes Wein zum technisch effizient umgesetzten, geschmacklich uniformen getränketechnologischen Erzeugnis unbeirrt durchsetzen zu können .

Es waren kalifornische Winzer, die sich Mitte der 1980er Jahre dieser Entwicklung widersetzten. Heute teilt sich die Szene in Kalifornien. Während viele hochbewertete Weine kunstvoll und aufwendig im Keller konstruiert werden, sucht eine kleine Gruppe handwerklich engagierter Winzer eine andere Qualität im Einklang mit der Natur. 

Joanna Wells und Sean Castorani bewirtschaften ihre Rebzeilen auf dem Gelände der Model Farm, einer biodynamischen Kooperative in der Nähe des Städtchens Petaluma, unweit des Pazifiks im kalifornischen Sonoma County, mühsam in Handarbeit. Ohne Maschineneinsatz, ausschließlich entsprechend bewährter traditioneller Weinbautechniken. 

Joanna war einige Jahre bei Starwinzer Jamie Kutch verantwortlich für den Keller und produzierte für ihn Weltklasse-Pinot Noirs, die ihm Kultstatus einbrachten. Sean ist Weinmacher auf einem der elitärsten und teuersten Bio-Betriebe des Napa Valley. Gemeinsam legen die beiden in ihrem eigenen Projekt »Model Farm« Hand an, weil sie die Beziehung zwischen Mensch, Weinberg und Wein hautnah erleben möchten. Ihre Bewirtschaftung ist arbeitsintensiv, weil sie auch die Bodenbearbeitung von Hand erledigen. Sie nutzen nachhaltige Praktiken in ihren zertifiziert biologischen Rebgärten, die aus der regenerativen Landwirtschaft stammen und die sie im Laufe der Jahre angepaßt haben. Dazu gehören Bienenhaltung, Eulen- und Fledermauskästen, eine Herde von über 200 Schafen, die ihre Begrünung kurz hält und ihre Böden düngt, sowie ein sorgfältig gepflegtes Teichsystems, das die Wasserversorgung in Notzeiten sicherstellt. Um dies alles handwerklich sauber bewerkstelligen zu können, beschränken sich Joanna und Sean auf wenige Hektar Reben, die nur wenige Tausend Flaschen Wein hervorbringen. Die aber sind begehrt und werden hochbewertet, obwohl sie stilistisch eigenständig weitab des Mainstreams agieren. 

Joanna und Sean sind überzeugt davon, daß guter Wein nicht nur die Zeit, die man in ihn investiert, und den Ort, von dem er kommt, widerspiegeln muß, er soll auch die vielen kleinen Entscheidungen, die auf dem Weg zum Wein getroffen werden, erlebbar machen. Das versuchen sie in stilistisch unmanipulierten, natürlich entstehenden Weinen abzubilden. Durch schonende, minimal invasive, von der alten Welt inspirierte traditionelle Weinbereitungstechniken spiegeln sie die Herkunft ebenso wider, wie den Jahrgang und die natürliche Machart. So stehen ihre Weine für ausgewogenen, unaufgeregt leisen Charakter abseits der lauten Klischees des Mainstreams. Ihre vibrierend lebendigen Syrahs und ihr begehrter Chardonnay besitzen natürliche Farbausbeute, animierend mundwässernde Säure, die ihnen »gesunde« Mikrobiologie verleiht, moderat natürliche Alkoholwerte und eine unerwartet rassige Mineralität, die ihnen Frische und Komplexität verleiht, die man bisher aus Kalifornien so nicht kannte.

So aufwendige ihre Arbeit im Weinberg ist, so minimalistisch ist sie es im Keller: Offene spontane Gärung in kleinen Gebinden einer Kombination aus Holz und Edelstahl; ein hoher Prozentsatz an ganzen Trauben für mehr aromatische Intensität und Texturreichtum; wilde Naturhefe für mehr Komplexität im Mundgefühl; keinerlei Zusatzstoffe oder kommerzielle Enzyme; schonende Extraktion durch eine Kombination aus Abpressen und Umpumpen; minimaler Einsatz von neuem Faßholz und schließlich 18 Monate Reife auf der Vollhefe vor der Abfüllung, die ohne Schönung und Filtration mit nur minimaler Schwefelung erfolgt. 

Ein winzig kleines Winzerprojekt, das mutig individuelle Weine mit Seele produziert, die im Gedächtnis bleiben. Sie fügen dem bunten Stil-Spektrum Kaliforniens eine neue, raffinierte Seite hinzu als visionär nachhaltig produzierte Naturweine. Ein Blick in die Zukunft des Weines von morgen. 

 

Die Region: Der Petaluma Gap

Der Petaluma Graben ist durch seine einzigartigen Wind- und Nebelbedingungen und deren Auswirkungen auf die Rebphysiologie definiert. Er wurde erst im Dezember 2017 als eigenständiges Weinanbaugebiet (AVA) ausgewiesen. 

Der Petaluma Gap steht für erstklassige Trauben, die ihn zu einer der besten Gegenden Kaliforniens für den Anbau von Pinot Noir, Chardonnay und Syrah machen. Nur 40 Kilometer nördlich von San Franciscos Golden Gate Bridge und nur wenige Kilometer vom Pazifik entfernt gelegen, ist Petaluma das Tor zur Sonoma Coast in der Weinregion Marin County.

Der typische Sommertag beginnt dort mit knackiger Kühle unter einer Decke aus Morgennebel. Am späten Vormittag vertreibt die Sonne den Nebel, die Temperaturen steigen, bis am Nachmittag eine kühlende Meeresbrise einsetzt, die im Laufe des Nachmittags an Geschwindigkeit gewinnt und fast jede Nacht Nebel mit sich bringt. 

Dieser kühlende Windkanal-Effekt unterscheidet den Petaluma Gap von allen anderen benachbarten Weinbaugebieten. Wind und Nebel sind also der Schlüssel zu dieser nordkalifornischen AVA, wobei der Einfluss des Windes zu geringeren Erträgen mit Trauben führt, die ihre physiologische Reife deutlich später und mit geringerem Zuckergehalt erreichen, was eine besonders intensive würzige Aromatik und natürlich ideale Säurewerte zur Folge hat. 

Ausgerechnet unseren kalifornischen Winzern verdanken wir einen Großteil unseres Weinwissens. Denn wann immer wir Fragen hatten, wurden sie uns - in uns bis dahin unbekannter Offenheit und Transparenz - von ihnen beantwortet. Nachdem uns in den 1980er Jahren der große Jules Chauvet, dessen wegweisenden Beaujolais wir bis zu seinem Tod importierten, die Bedeutung des pH-Wertes für die Mikrobiologie des Weines erklärt hatte (und damit das Fundament legte für unsere heutige kritische Haltung gegenüber der modernen Önologie) waren es unsere kalifornischen Winzer, die uns zu Beginn der 1990er Jahre den Einfluß der spontanen Wildhefe-Vergärung auf Mundgefühl und Charakter zeigten und uns in die damals mächtig aufkommenden geschmacklichen Manipulationen der zunehmend systematisch eingesetzten modernen Önologie einführten. Bei uns in Europa werden deren zahllose geschmacksverändernde Zusatzstoffe bis heute seitens Forschung und Produktion gezielt verschwiegen, um die Entwicklung des einstmals handwerklichen Produktes Wein zum technisch effizient umgesetzten, geschmacklich uniformen getränketechnologischen Erzeugnis unbeirrt durchsetzen zu können .

Es waren kalifornische Winzer, die sich Mitte der 1980er Jahre dieser Entwicklung widersetzten. Heute teilt sich die Szene in Kalifornien. Während viele hochbewertete Weine kunstvoll und aufwendig im Keller konstruiert werden, sucht eine kleine Gruppe handwerklich engagierter Winzer eine andere Qualität im Einklang mit der Natur. 

Joanna Wells und Sean Castorani bewirtschaften ihre Rebzeilen auf dem Gelände der Model Farm, einer biodynamischen Kooperative in der Nähe des Städtchens Petaluma, unweit des Pazifiks im kalifornischen Sonoma County, mühsam in Handarbeit. Ohne Maschineneinsatz, ausschließlich entsprechend bewährter traditioneller Weinbautechniken. 

Joanna war einige Jahre bei Starwinzer Jamie Kutch verantwortlich für den Keller und produzierte für ihn Weltklasse-Pinot Noirs, die ihm Kultstatus einbrachten. Sean ist Weinmacher auf einem der elitärsten und teuersten Bio-Betriebe des Napa Valley. Gemeinsam legen die beiden in ihrem eigenen Projekt »Model Farm« Hand an, weil sie die Beziehung zwischen Mensch, Weinberg und Wein hautnah erleben möchten. Ihre Bewirtschaftung ist arbeitsintensiv, weil sie auch die Bodenbearbeitung von Hand erledigen. Sie nutzen nachhaltige Praktiken in ihren zertifiziert biologischen Rebgärten, die aus der regenerativen Landwirtschaft stammen und die sie im Laufe der Jahre angepaßt haben. Dazu gehören Bienenhaltung, Eulen- und Fledermauskästen, eine Herde von über 200 Schafen, die ihre Begrünung kurz hält und ihre Böden düngt, sowie ein sorgfältig gepflegtes Teichsystems, das die Wasserversorgung in Notzeiten sicherstellt. Um dies alles handwerklich sauber bewerkstelligen zu können, beschränken sich Joanna und Sean auf wenige Hektar Reben, die nur wenige Tausend Flaschen Wein hervorbringen. Die aber sind begehrt und werden hochbewertet, obwohl sie stilistisch eigenständig weitab des Mainstreams agieren. 

Joanna und Sean sind überzeugt davon, daß guter Wein nicht nur die Zeit, die man in ihn investiert, und den Ort, von dem er kommt, widerspiegeln muß, er soll auch die vielen kleinen Entscheidungen, die auf dem Weg zum Wein getroffen werden, erlebbar machen. Das versuchen sie in stilistisch unmanipulierten, natürlich entstehenden Weinen abzubilden. Durch schonende, minimal invasive, von der alten Welt inspirierte traditionelle Weinbereitungstechniken spiegeln sie die Herkunft ebenso wider, wie den Jahrgang und die natürliche Machart. So stehen ihre Weine für ausgewogenen, unaufgeregt leisen Charakter abseits der lauten Klischees des Mainstreams. Ihre vibrierend lebendigen Syrahs und ihr begehrter Chardonnay besitzen natürliche Farbausbeute, animierend mundwässernde Säure, die ihnen »gesunde« Mikrobiologie verleiht, moderat natürliche Alkoholwerte und eine unerwartet rassige Mineralität, die ihnen Frische und Komplexität verleiht, die man bisher aus Kalifornien so nicht kannte.

So aufwendige ihre Arbeit im Weinberg ist, so minimalistisch ist sie es im Keller: Offene spontane Gärung in kleinen Gebinden einer Kombination aus Holz und Edelstahl; ein hoher Prozentsatz an ganzen Trauben für mehr aromatische Intensität und Texturreichtum; wilde Naturhefe für mehr Komplexität im Mundgefühl; keinerlei Zusatzstoffe oder kommerzielle Enzyme; schonende Extraktion durch eine Kombination aus Abpressen und Umpumpen; minimaler Einsatz von neuem Faßholz und schließlich 18 Monate Reife auf der Vollhefe vor der Abfüllung, die ohne Schönung und Filtration mit nur minimaler Schwefelung erfolgt. 

Ein winzig kleines Winzerprojekt, das mutig individuelle Weine mit Seele produziert, die im Gedächtnis bleiben. Sie fügen dem bunten Stil-Spektrum Kaliforniens eine neue, raffinierte Seite hinzu als visionär nachhaltig produzierte Naturweine. Ein Blick in die Zukunft des Weines von morgen. 

 

Die Region: Der Petaluma Gap

Der Petaluma Graben ist durch seine einzigartigen Wind- und Nebelbedingungen und deren Auswirkungen auf die Rebphysiologie definiert. Er wurde erst im Dezember 2017 als eigenständiges Weinanbaugebiet (AVA) ausgewiesen. 

Der Petaluma Gap steht für erstklassige Trauben, die ihn zu einer der besten Gegenden Kaliforniens für den Anbau von Pinot Noir, Chardonnay und Syrah machen. Nur 40 Kilometer nördlich von San Franciscos Golden Gate Bridge und nur wenige Kilometer vom Pazifik entfernt gelegen, ist Petaluma das Tor zur Sonoma Coast in der Weinregion Marin County.

Der typische Sommertag beginnt dort mit knackiger Kühle unter einer Decke aus Morgennebel. Am späten Vormittag vertreibt die Sonne den Nebel, die Temperaturen steigen, bis am Nachmittag eine kühlende Meeresbrise einsetzt, die im Laufe des Nachmittags an Geschwindigkeit gewinnt und fast jede Nacht Nebel mit sich bringt. 

Dieser kühlende Windkanal-Effekt unterscheidet den Petaluma Gap von allen anderen benachbarten Weinbaugebieten. Wind und Nebel sind also der Schlüssel zu dieser nordkalifornischen AVA, wobei der Einfluss des Windes zu geringeren Erträgen mit Trauben führt, die ihre physiologische Reife deutlich später und mit geringerem Zuckergehalt erreichen, was eine besonders intensive würzige Aromatik und natürlich ideale Säurewerte zur Folge hat. 

Inhalt: 0.75 l (58,67 €* / 1 l)

44,00 €*

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