Was ist Orange Wein?

Nein - Orangewein ist kein Wein aus Orangen! Der Begriff steht für WEISSWEIN, den man, wie bei der Rotweinherstellung, mehr oder weniger lange in Kontakt mit den Schalen seiner Beeren belassen hat (siehe Bild oben).   Für modernen Weißwein, wie wir ihn alle kennen, werden die Beeren unmittelbar nach der Ernte in der hydraulischen Presse gepreßt, dabei werden die Schalen der Beeren durch den Pressvorgang vom Saft getrennt. Der so gewonnene Saft wird dann im Stahl- oder Betontank für gewöhnlich mittels synthetischer Reinzuchthefe, die die Weißweine von heute so nett »fruchtig« duften läßt, geschmacklich aber auch weitgehend belanglos und pflegeleicht macht), hochwertigere Weine vergärt man im Holzfaß mit der wilden Hefe, der sogenannten »spontanen« Gärung zu sehr viel komplexeren, anspruchsvolleren Weißweinen aus.  Orange-Wein ist keine zeitgeistige Erfindung. Er nutzt im Prinzip nur ein uraltes historisches Weinbereitungsverfahren, das man weiterentwickelt hat als Antwort auf die totale Banalisierung und Uniformisierung des modernen, technisch geprägten Weißweines, wie es ihn seit den 1970er Jahren gibt und den man heute, weitgehend gedankenlos, für »typisch« hält. Dabei ist genau er die zeitgeistige Mode-Erscheinung in Sachen Weingeschmack. Schon die alten Ägypter kannten die Schwefelung als eine Methode zur Weinkonservierung. Dem gegenüber standen die Weißweine des Ostens, insbesondere aus Georgien, Armenien und Asserbeidschan, wo man erst kürzlich eine 6000 alte Kelter entdeckte, aus deren dort gefundenen Traubenkernen man ihr Alter sehr genau bestimmen konnte. Dort kannte man die Schwefelung nicht, sondern setzte stattdessen auf die antioxidativen Kräfte der Beerenschalen, die man in großen, in die Erde eingelassenen Amphoren lange im Most mazerieren ließ. Mit anderen Worten: Man konservierte die Weißweine, in dem man die Gerbstoffe aus den Schalen weißer Traubensorten eine gewisse Zeit (Tage bis Wochen) auslutschte, die den so entstandenen Wein über lange Zeiträume vortrefflich konservierten. Je nach Rebsorte trennte man die Schalen vom Wein per Hand und ließ dann den fertigen Wein über Jahre in den Amphoren reifen. Derart konservierte Weißweine wurden über Jahrhunderte nicht beachtet. Sie galten als untrinkbar. Nachdem selbst Bioweine in den 2000er Jahren zu banalsten Klischees industrialisiert wurden, um möglichst billig die Regale der Biomärkte und des Lebensmitteleinzelhandels zu füllen, entstand mit der Naturweinbewegung die den Weinmarkt bis heute radikal verändernde Gegenbewegung, die schnell den faszinierenden Einfluß der Beerenschalen auf die Konservierung des Weißweines entdeckte, die auf den Schwefel verzichten ließ. 


So entstanden jene auf der Maische (den Beerenschalen) vergorenen Weißweine, die man, um sie international verständlich zu bezeichnen, mit dem Begriff »Orangewine« versah, weil ihre Farbe sich durch den Kontakt mit den Beerenschalen goldgelb bis orange präsentierte. Heute werden die besten Exemplare ohne Filtration, ohne Schwefel und vor allem ohne jene Zusatzstoffe produziert, die den modernen Weißwein erst zu dem machen, was er sein will und sein soll. 

Orangeweine sind tatsächlich der größte Qualitätsbeweis für uns Weintrinkerinnen und Weintrinker, den es im Weißwein gibt, weil er nur aus regenerativer Bewirtschaftung seriös ohne Eingriffe herzustellen und zu vergären ist. Um zu zeigen, daß er ohne Schönung und Eingriffe produziert wird, füllt man die besten unfiltriert, also naturtrüb ab, was ihnen ein ganz besonderes, fast cremig wirkendes Mundgefühl im herben Kontext der extrahierten Gerbstoffe verleiht. Eine faszinierend eigenständige Form des Weißweines, die vor allem unter der weintrinkenden Jugend großen Zuspruch findet. In wenigen Jahren wird man ihn deshalb ganz selbstverständlich als eine andere Form des Weißweines genießen, die ein anspruchsvolleres Weinerleben möglich macht, als es der moderne, auf sehr viel technischerer Produktion basierende Weißwein von heute kann. Als es bis zu den 1960er Jahren noch keine hydraulische Presse gab und man langsam und aufwendig mit mechanischen Korbpressen den Most aus den Beeren presste (wie im Bild oben), waren Gerbstoffe im Weißwein normal. Fachleute nennen deren herben Geschmackseindruck, der durchaus an die geschmackliche Wirkung von Rotwein erinnert, »phenolisch«. Diese herben Phenole aus den Beerenschalen waren es, die die Weißweine damals konservierten und extrem haltbar und entwicklungsfähig machten. Lassen doch auch Sie sich mal auf diese ungewöhnlichen Weißwein-Erlebnisse ein. Ihnen gehört die Zukunft, das steht schon heute fest. Sie werden von kommenden Generationen an Weintrinkerinnen und Weintrinkern als völlig normal genossen werden und werden zukünftige Ansprüche an Weißwein ebenso verändern wie dessen Qualitätskriterien und Vorstellung. WICHTIG zu wissen: Auf der Maische vergorene Orangeweine können nur aus kerngesunden, entsprechend natürlich ernährten Trauben, die von Hand geerntet werden, produziert werden; der konventionelle Weinbau mit seiner Pestizidkontamination und maschinellen Traubenernte kann dies nicht. Allein das sollte Grund sein, sich mit dieser faszinierend archaischen, seit Jahrtausenden praktizierten Form des Weißweines in aller Ruhe auseinanderzusetzen.


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