Montesecondo

Silvio macht weniger zu mehr

Der erste Wein, den wir verkauften, war ein selbst importierter Chianti. In den Jahren darauf waren wir oft in der Toskana. Inzwischen haben wir uns entfremdet, weil uns die modernen dunklen Cabernet & Co-Verschnitte im »modernen« Chianti langweilen. Um so mehr staunten wir, als wir die Weine von Silvio Messana zum ersten Mal im Glas hatten. Von seinem kleinen Weingut »Montesecondo« hatten wir bis dahin noch nie gehört. 

Silvio war vor vielen Jahren nach New York ausgewandert. Dann starb sein Vater und plötzlich stand die Frage im Raum, was aus dessen Haus und 5 Hektar alter Reben in San Casciano Val di Pesa im Chianti werden sollte. Silvio flog nach Hause  - und beschloss, sein Leben zu verändern. Er war Weintrinker, vom Weinmachen aber hatte er keine Ahnung. Trotzdem zog er mit seiner Familie in die Toskana, begann Kurse zu besuchen und absolvierte das Studium der Önologe. Währenddessen begann er die Rebflächen des Vaters zu regenerieren und auf biologischen Anbau umzustellen. Für Silvio stand fest: Wenn, dann wollte er natürlichen Wein machen, reinen Wein, ohne die Technik, die Korrekturen und die Manipulationen, die er im Studium gezwungen war zu lernen und zu praktizieren. Die in Frankreich gerade erst aufkeimende Bewegung der Naturweine hatte ihn infiziert und als er 2004 begann, »Montesecondo« aufzubauen, gehörte er zu den ersten in der Toskana, die sich mit biodynamischen Präparaten, schwefelfreien Weinen und alternativen Ausbaumethoden beschäftigten.

Damals wird ihm eine Parzelle mit alter traditioneller Einzelstock-Buscherziehung in Dichtpflanzung preiswert angeboten. Sie gilt als unwirtschaftlich, weil sie ausschließlich von Hand zu bearbeiten ist und deshalb in der Toskana kaum noch gepflegt wird. Er kauft sie und nimmt staunend zur Kenntnis, welch anderer Physiologie die Reben folgen, wie wenig krankheitsanfällig sie sind und wie sie sich im Ertrag selbst regulieren. Bei identischer physiologischer Reife notiert er niedrigere Oechslegrade, also weniger Alkohol, und eine spürbar frischere, weniger »gekochte« Aromatik. Der Unterschied fällt so eklatant aus, daß er beschließt, auch neue Weinberge so anzulegen.

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So konsequent Silvio Messana im Weinberg arbeitet, so kompromißlos verfolgt er seine Nicht-Interventions-Politik im Keller. Seine Weine sind deshalb anders als andere. Den bequemen Klischees des Zeitgeistes entsprechen sie nicht. Sie sind transparent in der Farbe, verhalten im Duft und entwaffnend natürlich im Mundgefühl. Genau damit hat er damals unsere Gelüste geweckt. Mit mutig authentischen Weinen, nackt und ungeschminkt, expressiv ehrlich und herrlich wild und lebendig, aber auch so edel und aristokratisch in der Ausstrahlung, daß sie uns in der Toskana neue Horizonte eröffneten. 

In stoischer Ruhe und bewundernswerter Gelassenheit produziert Silvio Messana auf »Montesecondo« einen der stilistisch schönsten Chiantis, den wir kennen. Doch weil er seine Version ausschließlich aus den alten angestammten Sorten der Region, aus Sangiovese, Canaiolo und Colorino keltert, hat er regelmäßig Probleme, den DOCG-Status zu erhalten. Die Administration macht es den modischen Einheitsweinen der Chianti-Moderne leicht, anerkannt zu werden. Den engagierten Traditionalisten, die ihre alten, lokal verwurzelten Rebsorten meist biologisch oder biodynamisch bewirtschaften, verweigert man immer wieder die Prüfnummer mit der Anmerkung »untypisch«. Ihre Weine kommen auf den Index, weil sie anders sind. Das gibt es in allen Weinbauregionen der Welt. Doch was sich Italiens Administration hier im Namen des »Fortschritts« leistet, ist impertinent geschichtslos und ignorant. Sie leistet einer industriellen Banalisierung Vorschub, die bereits weite Teile der italienischen Weinszene erfaßt hat.

Wie sie schmecken, die Weine von Silvio Messana? Anders. »Burgundisch«, was immer das heißen soll. Elegant, edel und filigran, zugleich aber tiefgründig, potent und dicht, geprägt von der frischen Säure ihrer kühlen Lagen und langer Maischestandzeit, die ihnen eine Morbidezza verleiht, die man nur in wahrer Toskana erlebt. Kühle fragile Eleganz und morbide Natürlichkeit zeichnen Silvios Weine aus. Sie sind im besten Sinne rustikal, bäuerlich spröde und unberührt, wirken handwerklich authentisch im Vergleich mit den weichgespülten Schönlingen aus der Retorte der Önologie. Genau das macht ihre Schönheit und Eigenart aus. Ihre unnahbare, aristokratische Aura macht sie unverwechselbar, verleiht ihnen selbstbewußt die Faszination des Ungewohnten. Silvio Messana ist ein wagemutiger, erfahrener und tiefenentspannter Naturweinwinzer, dessen Weine auch der unerfahrene Weintrinker mit Vergnügen genießen kann. Da stinkt nichts, da raucht nichts, da beschlägt nicht die Brille. Dafür machen sie sinnlich erfahrbar, wie aus den Fängen der Agrarchemie und der modernen Önologie befreiter Wein aus der Toskana schmecken kann. 

Der erste Wein, den wir verkauften, war ein selbst importierter Chianti. In den Jahren darauf waren wir oft in der Toskana. Inzwischen haben wir uns entfremdet, weil uns die modernen dunklen Cabernet & Co-Verschnitte im »modernen« Chianti langweilen. Um so mehr staunten wir, als wir die Weine von Silvio Messana zum ersten Mal im Glas hatten. Von seinem kleinen Weingut »Montesecondo« hatten wir bis dahin noch nie gehört. 

Silvio war vor vielen Jahren nach New York ausgewandert. Dann starb sein Vater und plötzlich stand die Frage im Raum, was aus dessen Haus und 5 Hektar alter Reben in San Casciano Val di Pesa im Chianti werden sollte. Silvio flog nach Hause  - und beschloss, sein Leben zu verändern. Er war Weintrinker, vom Weinmachen aber hatte er keine Ahnung. Trotzdem zog er mit seiner Familie in die Toskana, begann Kurse zu besuchen und absolvierte das Studium der Önologe. Währenddessen begann er die Rebflächen des Vaters zu regenerieren und auf biologischen Anbau umzustellen. Für Silvio stand fest: Wenn, dann wollte er natürlichen Wein machen, reinen Wein, ohne die Technik, die Korrekturen und die Manipulationen, die er im Studium gezwungen war zu lernen und zu praktizieren. Die in Frankreich gerade erst aufkeimende Bewegung der Naturweine hatte ihn infiziert und als er 2004 begann, »Montesecondo« aufzubauen, gehörte er zu den ersten in der Toskana, die sich mit biodynamischen Präparaten, schwefelfreien Weinen und alternativen Ausbaumethoden beschäftigten.

Damals wird ihm eine Parzelle mit alter traditioneller Einzelstock-Buscherziehung in Dichtpflanzung preiswert angeboten. Sie gilt als unwirtschaftlich, weil sie ausschließlich von Hand zu bearbeiten ist und deshalb in der Toskana kaum noch gepflegt wird. Er kauft sie und nimmt staunend zur Kenntnis, welch anderer Physiologie die Reben folgen, wie wenig krankheitsanfällig sie sind und wie sie sich im Ertrag selbst regulieren. Bei identischer physiologischer Reife notiert er niedrigere Oechslegrade, also weniger Alkohol, und eine spürbar frischere, weniger »gekochte« Aromatik. Der Unterschied fällt so eklatant aus, daß er beschließt, auch neue Weinberge so anzulegen.

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So konsequent Silvio Messana im Weinberg arbeitet, so kompromißlos verfolgt er seine Nicht-Interventions-Politik im Keller. Seine Weine sind deshalb anders als andere. Den bequemen Klischees des Zeitgeistes entsprechen sie nicht. Sie sind transparent in der Farbe, verhalten im Duft und entwaffnend natürlich im Mundgefühl. Genau damit hat er damals unsere Gelüste geweckt. Mit mutig authentischen Weinen, nackt und ungeschminkt, expressiv ehrlich und herrlich wild und lebendig, aber auch so edel und aristokratisch in der Ausstrahlung, daß sie uns in der Toskana neue Horizonte eröffneten. 

In stoischer Ruhe und bewundernswerter Gelassenheit produziert Silvio Messana auf »Montesecondo« einen der stilistisch schönsten Chiantis, den wir kennen. Doch weil er seine Version ausschließlich aus den alten angestammten Sorten der Region, aus Sangiovese, Canaiolo und Colorino keltert, hat er regelmäßig Probleme, den DOCG-Status zu erhalten. Die Administration macht es den modischen Einheitsweinen der Chianti-Moderne leicht, anerkannt zu werden. Den engagierten Traditionalisten, die ihre alten, lokal verwurzelten Rebsorten meist biologisch oder biodynamisch bewirtschaften, verweigert man immer wieder die Prüfnummer mit der Anmerkung »untypisch«. Ihre Weine kommen auf den Index, weil sie anders sind. Das gibt es in allen Weinbauregionen der Welt. Doch was sich Italiens Administration hier im Namen des »Fortschritts« leistet, ist impertinent geschichtslos und ignorant. Sie leistet einer industriellen Banalisierung Vorschub, die bereits weite Teile der italienischen Weinszene erfaßt hat.

Wie sie schmecken, die Weine von Silvio Messana? Anders. »Burgundisch«, was immer das heißen soll. Elegant, edel und filigran, zugleich aber tiefgründig, potent und dicht, geprägt von der frischen Säure ihrer kühlen Lagen und langer Maischestandzeit, die ihnen eine Morbidezza verleiht, die man nur in wahrer Toskana erlebt. Kühle fragile Eleganz und morbide Natürlichkeit zeichnen Silvios Weine aus. Sie sind im besten Sinne rustikal, bäuerlich spröde und unberührt, wirken handwerklich authentisch im Vergleich mit den weichgespülten Schönlingen aus der Retorte der Önologie. Genau das macht ihre Schönheit und Eigenart aus. Ihre unnahbare, aristokratische Aura macht sie unverwechselbar, verleiht ihnen selbstbewußt die Faszination des Ungewohnten. Silvio Messana ist ein wagemutiger, erfahrener und tiefenentspannter Naturweinwinzer, dessen Weine auch der unerfahrene Weintrinker mit Vergnügen genießen kann. Da stinkt nichts, da raucht nichts, da beschlägt nicht die Brille. Dafür machen sie sinnlich erfahrbar, wie aus den Fängen der Agrarchemie und der modernen Önologie befreiter Wein aus der Toskana schmecken kann. 

Inhalt: 0.75 l (23,33 €* / 1 l)

17,50 €*
2019 »TIN« Bianco IGT Anfora Montesecondo

Inhalt: 0.75 l (32,00 €* / 1 l)

24,00 €*
2021 Chianti Classico DOCG Montesecondo

Inhalt: 0.75 l (32,67 €* / 1 l)

24,50 €*
2021 »TIN« Bianco IGT Anfora Montesecondo

Inhalt: 0.75 l (40,67 €* / 1 l)

30,50 €*
2012 »TIN« Rosso IGT Anfora Montesecondo

Inhalt: 1.5 l (42,67 €* / 1 l)

64,00 €*