Malbec ist eine uralte Rebsorte, die in zahlreichen Weinbauregionen Frankreichs angebaut wird, von der Loire im Norden bis nach Cahors im Südwesten. Man kennt sie dort unter bis zu 400 Synonymen, von Auxerrois über Cot bis zu Pressac. Qualitative Beachtung findet sie heute in Frankreich vor allem im südwestfranzösischen Cahors. Dort bringt sie auf eisenhaltigen Lehm- bzw. kühlen, hochgelegenen Kalkplateaus faszinierend dunkle, aristokratisch kühle Rotweine hervor, die einst als schwarze Weine von Cahors Eingang in die Weltliteratur fanden.
Bis zum großen Frost 1956 war Malbec ein hoch geschätzter Bestandteil großer Bordeauxgewächse, vor allem in Saint Emilion, wo er als Noir de Pressac große Popularität als strukturelles Rückgrat und kühlendes Element genoß. Das wird heute in kaum einem Weinbuch mehr erwähnt; man hat es »vergessen« und vermittelt stattdessen den Eindruck, Bordeaux hätte immer schon vor allem aus Cabernet und Merlot bestanden. Das ist falsch, es ergeht den einst nicht minder verbreiteten dickschaligen Rebsorten Petit Verdot oder Abouriou aber kaum anders.
Weil die Rebsorte Malbec empfindlich ist gegen Verrieseln, Frost, falschen Mehltau und Fäulnis wird sie bis heute unter »modernen« Winzern als »unedle« Rebsorte gehandelt. Weil ihr die populistische Fruchtigkeit des ebenso empfindlichen Merlots abgeht, durch ihre Empfindlichkeit im Weinberg schwer zu bearbeiten und durch ihre dicke Beerenschale im Keller schwer zu verarbeiten ist, gingen die Bestände in Frankreich seit 1956 massiv zurück. Außer in Cahors und in ein paar alten Rebanlagen an der Loire, wo die Rebsorte entweder in Cuvées verschwand oder weitgehend unbeachtet überlebte, mußte die einst hochgeschätzte Rebsorte überall in Frankreich den Allerwelts-Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot weichen. Heute, wo man die Rebsorte wieder anders versteht und entsprechend schonend keltert, erkennt man, was für ein Fehler das war. In den Kellern von Cahors neuer Winzergeneration entstehen faszinierend eigenständige, charaktervolle, elegante, frische und entwicklungsfähige Weine, die man wieder zur Avantgarde der Weinwelt zählen kann und muß.
Malbec ist keine einfache Rebsorte für einfache Winzergemüter. Malbec ist eine anspruchsvolle, edle Rebsorte für Winzer, die ihr Handwerk in Weinberg und Keller beherrschen. Malbec stellt an den Winzer besondere Herausforderungen, belohnt ihn dafür aber mit eigenwilligem Ausnahmecharakter. In der einschlägigen Fachliteratur wird kaum der Versuch unternommen, kritisch zu hinterfragen, warum die einst so beliebte Rebsorte in Ungnade fiel. Nur zu schnell schreibt man von Literaturquellen ab, die schlecht recherchiert sind; in vielen Rebsortenkunde-Büchern wird die Rebsorte als »kritisch« beschrieben, als wenig edel, als rustikal, empfindlich etc..
Es liegt an der seitens Bordeaux über Jahrhunderte hinweg praktizierten Handelspolitik, den gesamten französischen Südwesten aus Konkurrenzgründen vom Handel über den Bordelaiser Hafen gezielt auszuschließen, daß dessen Weinbau samt der Vielfalt seiner Rebsorten unter die Räder kam. Vor dem Hintergrund erstaunt, daß, erschreckend unhistorisch, in vielen Büchern noch immer kolportiert wird, daß Malbec ein Musterbeispiel jener Rebsorten sei, die in der neuen Welt besser gedeihen als an ihrem eigentlichen Herkunftsort. Da ist was wahres dran, historisch aber ist es falsch. Die Winzerschaft des Südwestens hat durch das Bordelaiser Embargo nie das Geld verdient, nie die Möglichkeiten gehabt, wie der Nachbar Bordeaux, sich weiterzubilden und in Weinberge und Keller zu investieren. Man schmorte lange, vom internationalen Austausch ausgeschlossen, im eigenen Saft und kam technisch, geschmacklich und intellektuell über den eigenen, beschränkten Horizont nicht hinaus. Deshalb produzierten die meisten Winzer im Südwesten aus der einst so geschätzten Rebsorte über Jahrzehnte hinweg kaum mehr als rüde, harte Rustikaltropfen, die weder Eleganz noch Attraktivität besaßen. Seit wenigen Jahren wendet sich das Blatt. Heute findet man wieder grandiose Weine in Cahors, die an den einst großen Ruf der Region anschließen bzw. ein Niveau bieten, das Cahors so noch nie hatte.
Seine inzwischen weltweite Popularität verdankt Malbec allerdings tatsächlich Argentinien, wo im warmen, trockenen Klima am Fuße der Anden die problematischen Seiten der Rebsorte wie vergessen scheinen. Hier entfaltet sie ein Potential, das man ihr kaum jemals zugetraut hat. Im argentinischen Mendoza ist die Vegetationszeit relativ lang, die Trauben reifen 2 bis 3 Wochen länger als in Cahors am Stock, und das Klima ist in 800 bis 1000 m Höhe, wo die besten Lagen Mendozas liegen, wärmer und gleichmäßiger als im französischen Südwesten. Somit sind die Erträge auch sicherer, weil die Blüten kaum verrieseln. Weil es in Mendoza trockener ist, gibt es kaum Fäulnisprobleme. Die Hitze der Sommer und ein meist milder Herbst lassen die dicken Beerenschalen perfekt ausreifen, so daß die Weine weit weniger aggressive und harte Tannine aufweisen als bis vor kurzem noch in Frankreich, respektive Cahors, was aber nicht der Winzerkunst, sondern Klima und Natur zu verdanken ist. So hat sich argentinischer Malbec den Ruf erworben, die spannendsten Rotweine Südamerikas zu liefern. Dieses neue Image der Rebsorte hat dazu geführt, daß nun auch die schwarzen Weine von Cahors plötzlich wieder Beachtung finden, die sie mit hohem Anspruch, enormer Qualitätssteigerung und günstigen Preisen allemal rechtfertigen. Die Zukunft des Malbec in Cahors scheint gesichert.
Malbec ist eine uralte Rebsorte, die in zahlreichen Weinbauregionen Frankreichs angebaut wird, von der Loire im Norden bis nach Cahors im Südwesten. Man kennt sie dort unter bis zu 400 Synonymen, von Auxerrois über Cot bis zu Pressac. Qualitative Beachtung findet sie heute in Frankreich vor allem im südwestfranzösischen Cahors. Dort bringt sie auf eisenhaltigen Lehm- bzw. kühlen, hochgelegenen Kalkplateaus faszinierend dunkle, aristokratisch kühle Rotweine hervor, die einst als schwarze Weine von Cahors Eingang in die Weltliteratur fanden.
Bis zum großen Frost 1956 war Malbec ein hoch geschätzter Bestandteil großer Bordeauxgewächse, vor allem in Saint Emilion, wo er als Noir de Pressac große Popularität als strukturelles Rückgrat und kühlendes Element genoß. Das wird heute in kaum einem Weinbuch mehr erwähnt; man hat es »vergessen« und vermittelt stattdessen den Eindruck, Bordeaux hätte immer schon vor allem aus Cabernet und Merlot bestanden. Das ist falsch, es ergeht den einst nicht minder verbreiteten dickschaligen Rebsorten Petit Verdot oder Abouriou aber kaum anders.
Weil die Rebsorte Malbec empfindlich ist gegen Verrieseln, Frost, falschen Mehltau und Fäulnis wird sie bis heute unter »modernen« Winzern als »unedle« Rebsorte gehandelt. Weil ihr die populistische Fruchtigkeit des ebenso empfindlichen Merlots abgeht, durch ihre Empfindlichkeit im Weinberg schwer zu bearbeiten und durch ihre dicke Beerenschale im Keller schwer zu verarbeiten ist, gingen die Bestände in Frankreich seit 1956 massiv zurück. Außer in Cahors und in ein paar alten Rebanlagen an der Loire, wo die Rebsorte entweder in Cuvées verschwand oder weitgehend unbeachtet überlebte, mußte die einst hochgeschätzte Rebsorte überall in Frankreich den Allerwelts-Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot weichen. Heute, wo man die Rebsorte wieder anders versteht und entsprechend schonend keltert, erkennt man, was für ein Fehler das war. In den Kellern von Cahors neuer Winzergeneration entstehen faszinierend eigenständige, charaktervolle, elegante, frische und entwicklungsfähige Weine, die man wieder zur Avantgarde der Weinwelt zählen kann und muß.
Malbec ist keine einfache Rebsorte für einfache Winzergemüter. Malbec ist eine anspruchsvolle, edle Rebsorte für Winzer, die ihr Handwerk in Weinberg und Keller beherrschen. Malbec stellt an den Winzer besondere Herausforderungen, belohnt ihn dafür aber mit eigenwilligem Ausnahmecharakter. In der einschlägigen Fachliteratur wird kaum der Versuch unternommen, kritisch zu hinterfragen, warum die einst so beliebte Rebsorte in Ungnade fiel. Nur zu schnell schreibt man von Literaturquellen ab, die schlecht recherchiert sind; in vielen Rebsortenkunde-Büchern wird die Rebsorte als »kritisch« beschrieben, als wenig edel, als rustikal, empfindlich etc..
Es liegt an der seitens Bordeaux über Jahrhunderte hinweg praktizierten Handelspolitik, den gesamten französischen Südwesten aus Konkurrenzgründen vom Handel über den Bordelaiser Hafen gezielt auszuschließen, daß dessen Weinbau samt der Vielfalt seiner Rebsorten unter die Räder kam. Vor dem Hintergrund erstaunt, daß, erschreckend unhistorisch, in vielen Büchern noch immer kolportiert wird, daß Malbec ein Musterbeispiel jener Rebsorten sei, die in der neuen Welt besser gedeihen als an ihrem eigentlichen Herkunftsort. Da ist was wahres dran, historisch aber ist es falsch. Die Winzerschaft des Südwestens hat durch das Bordelaiser Embargo nie das Geld verdient, nie die Möglichkeiten gehabt, wie der Nachbar Bordeaux, sich weiterzubilden und in Weinberge und Keller zu investieren. Man schmorte lange, vom internationalen Austausch ausgeschlossen, im eigenen Saft und kam technisch, geschmacklich und intellektuell über den eigenen, beschränkten Horizont nicht hinaus. Deshalb produzierten die meisten Winzer im Südwesten aus der einst so geschätzten Rebsorte über Jahrzehnte hinweg kaum mehr als rüde, harte Rustikaltropfen, die weder Eleganz noch Attraktivität besaßen. Seit wenigen Jahren wendet sich das Blatt. Heute findet man wieder grandiose Weine in Cahors, die an den einst großen Ruf der Region anschließen bzw. ein Niveau bieten, das Cahors so noch nie hatte.
Seine inzwischen weltweite Popularität verdankt Malbec allerdings tatsächlich Argentinien, wo im warmen, trockenen Klima am Fuße der Anden die problematischen Seiten der Rebsorte wie vergessen scheinen. Hier entfaltet sie ein Potential, das man ihr kaum jemals zugetraut hat. Im argentinischen Mendoza ist die Vegetationszeit relativ lang, die Trauben reifen 2 bis 3 Wochen länger als in Cahors am Stock, und das Klima ist in 800 bis 1000 m Höhe, wo die besten Lagen Mendozas liegen, wärmer und gleichmäßiger als im französischen Südwesten. Somit sind die Erträge auch sicherer, weil die Blüten kaum verrieseln. Weil es in Mendoza trockener ist, gibt es kaum Fäulnisprobleme. Die Hitze der Sommer und ein meist milder Herbst lassen die dicken Beerenschalen perfekt ausreifen, so daß die Weine weit weniger aggressive und harte Tannine aufweisen als bis vor kurzem noch in Frankreich, respektive Cahors, was aber nicht der Winzerkunst, sondern Klima und Natur zu verdanken ist. So hat sich argentinischer Malbec den Ruf erworben, die spannendsten Rotweine Südamerikas zu liefern. Dieses neue Image der Rebsorte hat dazu geführt, daß nun auch die schwarzen Weine von Cahors plötzlich wieder Beachtung finden, die sie mit hohem Anspruch, enormer Qualitätssteigerung und günstigen Preisen allemal rechtfertigen. Die Zukunft des Malbec in Cahors scheint gesichert.