Clos Saint-Vincent

Bellet ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der aufregendsten Appellationen Frankreichs. Mit nur knapp 40 ha Rebfläche ist sie eine der kleinsten des Landes. Sie liegt innerhalb der Gemeindegrenzen der Stadt Nizza im Osten der Provence und liefert die begehrten Hausweine der Cote d´Azur. Doch die produzierten Mengen sind winzig, die Preise hoch und die Nachfrage in den Restaurants entlang der noblen Küste so groß, daß die Jahresproduktion von 150.000 Flaschen stets innerhalb der Saison getrunken wird. Deshalb sind die Weine von Bellet kaum bekannt.

Seit über 10 Jahren versuchen wir die Weine von »Clos Saint-Vincent«, dem besten und interessantesten Betrieb der winzigen Appellation, zu kriegen. Vergeblich. Die Produktion ist zu klein. Wir versuchen es immer wieder. Dieses Mal aber (im Juli 2020) ist alles anders. 

Gio Sergi, der »Clos Staint-Vincent« zu dem gemacht hat, was es heute ist, freut sich, als wir anrufen. Er hat bis dahin wegen der Corona-Krise und des Lockdowns der Gastronomie an der Côte d´Azur noch keine Flasche Wein verkauft, wie er uns später erzählt. Wir fahren hin und kriegen, was wir wollen. Seit der ersten Flasche, vor vielen Jahren getrunken, reizt uns »Clos Saint-Vincent«. Seine Weine sind hinreißend. Der Betrieb ist biodynamisch zertifiziert. Seine Reben stehen auf 21 schmalen Terrassen an einem extrem steilen Ost-Hang inmitten unberührter Natur (siehe Bilder). Sie sind nicht maschinell zu bewirtschaften. Zu steil sind sie, zu unzugänglich liegen sie hoch über dem Tal (mit weitem Blick auf die Voralpen), und ihr kalkhaltig sandiger Boden ist mit unzählig vielen kleinen Rollkieseln durchsetzt, die maschinelle Bearbeitung unmöglich machen.

Der tiefgründige, feuchtigkeitsspeichernde Sedimentboden unter den Kieseln verhindert, daß die Reben in trockenen, heißen Jahren Trockenstress erleiden, weshalb vor allem den Weißweinen von Bellet legendärer Ruf vorauseilt. »Clos Saint-Vincent« profitiert vom Zusammenspiel dieses Bodens mit einem speziellen Mikroklima. Seine Reben werden tagsüber von einer permanent blasenden, warmen Meeresbrise vor Pilzbefall geschützt, gegen Abend kühlen Fallwinde aus den südlichen Voralpen die Reben. Diese drastischen Temperaturschwankungen sorgten schon vor hunderten von Jahren dafür, daß die Weine aus Bellet, anders als die meisten anderen im Süden, nicht oxidierten; ihre pH-Werte waren so niedrig, daß sie ihre Frische über Jahre bewahrten, was damals eine absolute Ausnahme war. Vielleicht zählen auch deshalb Bellets Weinberge zu den nachweislich ältesten Frankreichs. Sie sollen schon 350 v. Chr. von den Griechen so angelegt worden sein, wie sie heute noch existieren. Zwar zerstörte auch hier die Reblaus-Katastrophe Ende des 19. Jahrhunderts den Weinbau fast vollständig, wovon er sich kaum erholt hat, nur noch 6 Winzer produzieren heute in der einst so berühmten Appellation Wein. Niemand will sich mehr die harte Arbeit auf den heißen, steilen Terrassen antun. Doch »Clos Saint-Vincent« beweist als Leuchturm der Appellation, daß Bellet heute wie gestern nicht nur höchst originelle, sondern auch Weine produziert, die zu den größten des französischen Südens gehören.

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Dabei war auch »Clos Saint-Vincent« dem Niedergang geweiht. Bis im Jahr 1993 die beiden Familien Sicardi und Sergi das heruntergekommene Anwesen kauften. Sie renovierten es von Grund auf, regenerierten die alten Reben, bepflanzten aufgelassene Parzellen neu und beschlossen zudem, das Kleinod an Natur und Wildnis nachhaltig und wegweisend biologisch zu bewirtschaften. Heute ist der Betrieb biodynamisch zertifiziert und Gio Sergi bewirtschaftet zusammen mit seinem Sohn Julien 7 Hektar Reben auf jenen steilen Terrassen, die ihren Weinen den so einmaligen Charakter verleihen. Die Reben behandeln die beiden von Hand ausschließlich mit Tees pflanzlichen Ursprungs und biodynamischen Präparaten, ihre Böden beleben sie mit Düngerkompost und mineralischen Präparaten. 

Bellet-Weine kosten Geld, was in Anbetracht der harten Arbeit in den Terrassen verständlich sein sollte. Und auch das Lastenheft der Appellation, 1941 gegründet, würde deutschen Winzern Pickel auf die Lippen treiben. Es beschränkt die Erträge auf nur 40 hl/ha; pro Terrasse dürfen nur maximal sechs Rebzeilen gepflanzt werden, deren Abstand genau geregelt ist; die Lese von Hand ist vorgeschrieben; Most und Weine dürfen weder auf- noch entsäuert werden, Anreicherung ist verboten; maximal sind 3 g/l Restzucker erlaubt und die Verwendung der autochthonen Rebsorten der Appellation ist  in bestimmten Prozentsätzen vorgeschrieben. Typisch französische Qualitätskriterien. Sie erheben den Weinbau in Frankreich zur Kultur. Deshalb sind die Weine von Bellet besonders und die von »Clos Saint-Vincent« einmalig in der Welt des Weines. Rar, hohes Niveau, Eigensinn.

Besonders sind auch Bellets Rebsorten. »Clos Saint-Vincent« keltert seine beiden berühmten Weißweine aus der Rebsorte »Rolle«, einer traditionellen Sorte der Region, die aus der Zeit stammt, als dieser Teil Frankreichs zum Königreich Savoyen gehörte, das damals eng mit Ligurien verbunden war. Bis in die 1980er Jahre gab es Rolle nur in Bellet. In Ligurien heißt die Rebsorte »Vermentino« und trat von dort aus ihren Siegeszug durch den Süden Frankreichs an. In der zupackend mineralischen Dichte und würzigen Komplexität, die sie auf »Clos Saint-Vincent« entwickelt, erinnert sie an große weiße Burgunder, und ist doch eigen und ganz anders. Seine Rotweine keltert Gio Sergi aus der charaktervoll lokalen Rebsorte »Folle Noir«. Sie durchläuft bei ihm lange Maischegärung, wird schonend extrahiert und lange in Barriques ausgebaut. Sie steht für intensiv duftende, kraftvoll strukturierte Rotweine, die Spiel und Finesse besitzen, vor allem aber mit expressiv eigenem Charakter glänzen. Die Weine von »Clos Saint-Vincent« gehören zu den großen Charakterdarstellern der Weinwelt und reifen, weiß wie rot, über viele Jahre zu Weinen heran, die hoffentlich auch Ihnen nachhaltig im Gedächtnis bleiben.

Bellet ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der aufregendsten Appellationen Frankreichs. Mit nur knapp 40 ha Rebfläche ist sie eine der kleinsten des Landes. Sie liegt innerhalb der Gemeindegrenzen der Stadt Nizza im Osten der Provence und liefert die begehrten Hausweine der Cote d´Azur. Doch die produzierten Mengen sind winzig, die Preise hoch und die Nachfrage in den Restaurants entlang der noblen Küste so groß, daß die Jahresproduktion von 150.000 Flaschen stets innerhalb der Saison getrunken wird. Deshalb sind die Weine von Bellet kaum bekannt.

Seit über 10 Jahren versuchen wir die Weine von »Clos Saint-Vincent«, dem besten und interessantesten Betrieb der winzigen Appellation, zu kriegen. Vergeblich. Die Produktion ist zu klein. Wir versuchen es immer wieder. Dieses Mal aber (im Juli 2020) ist alles anders. 

Gio Sergi, der »Clos Staint-Vincent« zu dem gemacht hat, was es heute ist, freut sich, als wir anrufen. Er hat bis dahin wegen der Corona-Krise und des Lockdowns der Gastronomie an der Côte d´Azur noch keine Flasche Wein verkauft, wie er uns später erzählt. Wir fahren hin und kriegen, was wir wollen. Seit der ersten Flasche, vor vielen Jahren getrunken, reizt uns »Clos Saint-Vincent«. Seine Weine sind hinreißend. Der Betrieb ist biodynamisch zertifiziert. Seine Reben stehen auf 21 schmalen Terrassen an einem extrem steilen Ost-Hang inmitten unberührter Natur (siehe Bilder). Sie sind nicht maschinell zu bewirtschaften. Zu steil sind sie, zu unzugänglich liegen sie hoch über dem Tal (mit weitem Blick auf die Voralpen), und ihr kalkhaltig sandiger Boden ist mit unzählig vielen kleinen Rollkieseln durchsetzt, die maschinelle Bearbeitung unmöglich machen.

Der tiefgründige, feuchtigkeitsspeichernde Sedimentboden unter den Kieseln verhindert, daß die Reben in trockenen, heißen Jahren Trockenstress erleiden, weshalb vor allem den Weißweinen von Bellet legendärer Ruf vorauseilt. »Clos Saint-Vincent« profitiert vom Zusammenspiel dieses Bodens mit einem speziellen Mikroklima. Seine Reben werden tagsüber von einer permanent blasenden, warmen Meeresbrise vor Pilzbefall geschützt, gegen Abend kühlen Fallwinde aus den südlichen Voralpen die Reben. Diese drastischen Temperaturschwankungen sorgten schon vor hunderten von Jahren dafür, daß die Weine aus Bellet, anders als die meisten anderen im Süden, nicht oxidierten; ihre pH-Werte waren so niedrig, daß sie ihre Frische über Jahre bewahrten, was damals eine absolute Ausnahme war. Vielleicht zählen auch deshalb Bellets Weinberge zu den nachweislich ältesten Frankreichs. Sie sollen schon 350 v. Chr. von den Griechen so angelegt worden sein, wie sie heute noch existieren. Zwar zerstörte auch hier die Reblaus-Katastrophe Ende des 19. Jahrhunderts den Weinbau fast vollständig, wovon er sich kaum erholt hat, nur noch 6 Winzer produzieren heute in der einst so berühmten Appellation Wein. Niemand will sich mehr die harte Arbeit auf den heißen, steilen Terrassen antun. Doch »Clos Saint-Vincent« beweist als Leuchturm der Appellation, daß Bellet heute wie gestern nicht nur höchst originelle, sondern auch Weine produziert, die zu den größten des französischen Südens gehören.

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Dabei war auch »Clos Saint-Vincent« dem Niedergang geweiht. Bis im Jahr 1993 die beiden Familien Sicardi und Sergi das heruntergekommene Anwesen kauften. Sie renovierten es von Grund auf, regenerierten die alten Reben, bepflanzten aufgelassene Parzellen neu und beschlossen zudem, das Kleinod an Natur und Wildnis nachhaltig und wegweisend biologisch zu bewirtschaften. Heute ist der Betrieb biodynamisch zertifiziert und Gio Sergi bewirtschaftet zusammen mit seinem Sohn Julien 7 Hektar Reben auf jenen steilen Terrassen, die ihren Weinen den so einmaligen Charakter verleihen. Die Reben behandeln die beiden von Hand ausschließlich mit Tees pflanzlichen Ursprungs und biodynamischen Präparaten, ihre Böden beleben sie mit Düngerkompost und mineralischen Präparaten. 

Bellet-Weine kosten Geld, was in Anbetracht der harten Arbeit in den Terrassen verständlich sein sollte. Und auch das Lastenheft der Appellation, 1941 gegründet, würde deutschen Winzern Pickel auf die Lippen treiben. Es beschränkt die Erträge auf nur 40 hl/ha; pro Terrasse dürfen nur maximal sechs Rebzeilen gepflanzt werden, deren Abstand genau geregelt ist; die Lese von Hand ist vorgeschrieben; Most und Weine dürfen weder auf- noch entsäuert werden, Anreicherung ist verboten; maximal sind 3 g/l Restzucker erlaubt und die Verwendung der autochthonen Rebsorten der Appellation ist  in bestimmten Prozentsätzen vorgeschrieben. Typisch französische Qualitätskriterien. Sie erheben den Weinbau in Frankreich zur Kultur. Deshalb sind die Weine von Bellet besonders und die von »Clos Saint-Vincent« einmalig in der Welt des Weines. Rar, hohes Niveau, Eigensinn.

Besonders sind auch Bellets Rebsorten. »Clos Saint-Vincent« keltert seine beiden berühmten Weißweine aus der Rebsorte »Rolle«, einer traditionellen Sorte der Region, die aus der Zeit stammt, als dieser Teil Frankreichs zum Königreich Savoyen gehörte, das damals eng mit Ligurien verbunden war. Bis in die 1980er Jahre gab es Rolle nur in Bellet. In Ligurien heißt die Rebsorte »Vermentino« und trat von dort aus ihren Siegeszug durch den Süden Frankreichs an. In der zupackend mineralischen Dichte und würzigen Komplexität, die sie auf »Clos Saint-Vincent« entwickelt, erinnert sie an große weiße Burgunder, und ist doch eigen und ganz anders. Seine Rotweine keltert Gio Sergi aus der charaktervoll lokalen Rebsorte »Folle Noir«. Sie durchläuft bei ihm lange Maischegärung, wird schonend extrahiert und lange in Barriques ausgebaut. Sie steht für intensiv duftende, kraftvoll strukturierte Rotweine, die Spiel und Finesse besitzen, vor allem aber mit expressiv eigenem Charakter glänzen. Die Weine von »Clos Saint-Vincent« gehören zu den großen Charakterdarstellern der Weinwelt und reifen, weiß wie rot, über viele Jahre zu Weinen heran, die hoffentlich auch Ihnen nachhaltig im Gedächtnis bleiben.

2020 »Le Clos« Vin de Bellet Blanc Clos Saint-Vincent

Inhalt: 0.75 l (53,33 €* / 1 l)

40,00 €*

Inhalt: 0.75 l (92,00 €* / 1 l)

69,00 €*

Inhalt: 0.75 l (92,00 €* / 1 l)

69,00 €*

Inhalt: 0.75 l (92,00 €* / 1 l)

69,00 €*