Faugères. Wo der Schiefer den Wein prägt.
Die Domaine Binet & Jacquet, das sind Olivier Binet (l.) und Pierre Jacquet (r.) in Faugères, im westlichen Languedoc. Olivier Binet ist Schweizer und hat schon vor 25 Jahren bei Paolo de Marchi auf Isole e Olena Wein gemacht, er hat bei einigen Betrieben in Italien gearbeitet und sich auch in Frankreich als Weinmacher verdingt Er war aber auch Sommelier in Paris. Er weiß also, wovon er spricht, wenn er als erfahrener Verkoster und Reisender in Sachen Wein seine Vision von Weinqualität erläutert. Sein Partner Pierre Jacquet stammt aus Nordfrankreich und hat viele Jahre als Önologe für große Kooperativen, aber auch so manches Spitzenweingut im Languedoc, als Kellermeister gearbeitet. 1999 lernen sich die beiden kennen und beschließen, gemeinsam eine eigene kleine Domaine zu gründen. Ursprünglich wollten sie ins Priorat. Schiefer und Granit halten die beiden für Idealterroirs. Fündig wurden sie schließlich in Faugères, wo die Schieferböden enormes Potential verraten, weil sie denen der Côte-Rôtie an der Nordrhône ebenso ähneln, wie denen im Priorat, an der Mosel, dem Dourotal oder dem Wallis in der Schweiz, schließlich wirbt Faugères im Languedoc für sich mit dem Slogan »Nature Schiste«.
9 Hektar Reben bewirtschaften die beiden. Erstklassige Lagen, teilweise bestockt mir uralten, tiefwurzelnden Reben, die auf vielfältig strukturierten Schieferböden in den Hügeln rund um Faugères liegen, einer der höchst liegenden Appellationen Südfrankreichs. Von Beginn haben sich die beiden der biodynamischen Bewirtschaftung verschrieben. Pierre meint dazu sarkastisch: »Immer wenn meine Frau und ich draußen in den Reben sind, weil wir sie nach dem Mondkalender und Wind und Wetter behandeln, sehen wir keinen unserer biodynamischen Kollegen arbeiten. Sie scheinen von Montag bis Freitag und von acht bis sechzehn Uhr, nicht aber nach den Regeln der Natur zu arbeiten«. Die Biodynamik ist ein zweifelhaftes Geschäft geworden im französischen Süden, die meisten Winzer scheinen sich dort inzwischen der angesgaten Bewirtschaftungsmethode hinzugeben. Um nicht einem der vielen Trittbrettfahrer auf den Leim zu gehen, informieren wir uns aufwendig vor Ort, denn selbst eine Zertifizierung schützt nicht vor der Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Bei Olivier und Pierre sprechen die Weinberge eine eindeutige Sprache. Wir sehen und spüren ihr Engagement auf Schritt und Tritt. Pierre ist Feuer und Flamme für die Biodynamik. Mit dem offiziellen Bio-Status will er nichts mehr zu tun haben. Er ist aus jahrelanger Erfahrung der festen Überzeugung, daß es nur mittels Biodynamik möglich ist, die Reben so in Balance zu bringen, daß sie den vielfältigen Herausforderungen der Natur zu trotzen verstehen. »Das ist aufwendig, braucht Zeit und viel Wissen über Physiologie, Bodenkunde und Biologie, verlangt also eine Menge an Erfahrung und Sensibilität und leider auch sehr viel Geduld«, meint er, »und in die Hosen kann es trotzdem immer gehen«. Kompromißlos haben die beiden ihre Neupflanzungen in der alten traditionellen Buschform, dem sogenannten Gobelet, angelegt (siehe Bilder unten), in sinnvoll hoher Pflanzungsdichte und mit biodynamisch zertifiziertem Pflanzgut. Pierre ist mit seiner Frau jeden Tag draußen in den Reben. Deshalb ist für sie die Kleinheit ihrer Domaine Größe, weil sie ihre 9 Hektar noch persönlich ohne weitere Hilfskraft bewirtschaften können. Die Biodynamik folgt keinem simplen Rezept, sie fordert harte Individualität im Weinberg, ist tägliches Lernen mit der Natur. Wissen, Erfahrung und offene Sinne sind notwendige Voraussetzung. Da darf der Betrieb nicht zu groß werden. Hier in Faugères kommt ihnen die Natur entgegen. Die ständigen Winde der Region sind unersetzliche Hilfe bei der Parasiten-Beseitigung, es regnet erstaunlich viel in und um Faugères und die Schieferböden sorgen für tiefe Verwurzelung und verhindern so Trockenstreß im heißen Sommer.
{{bilder}}
Noch sind Binet & Jacquet ein Geheimtipp im Languedoc. Ihre Domaine ist klein, sie ist nicht auf Besuch ausgerichtet, denn die beiden stecken jeden Cent ihres Gewinns in ihre Reben. Wie unsere Bilder oben beweisen, unterscheidet sich Ihre Arbeit im Weinberg grundsätzlich von der ihrer Nachbarn und in ihrem Keller geht es bescheiden und unspektakulär zu, denn den beiden Vollblutwinzern geht es um die Qualität ihrer Trauben und nicht um das »Machen« in einem prächtigen Vorzeigekeller.
Binet & Jacquet keltern ihre Weine aus den großen lokal verwurzelten Rebsorten des Südens, aus Carignan, Syrah, Grenache, Mourvèdre und Cinsault. Trotzdem schmecken ihre Weine anders als die ihrer Kollegen vor Ort, denn Olivier Binet und Pierre Jacquet orientieren sich von der Rebe bis zum Wein an den pH-Werten von Traube, Most und Wein. Sie halten die Arbeit an der Physiologie ihrer Reben für den Schlüssel auf dem langen Weg zu einer Traubenchemie, die ihren Weinen maximale Frische und Finesse vermitteln soll. Ihre Weine sollen nicht dem banalen globalen Rotwein-Klischee entsprechen, das weiche, runde, süße und mollig pralle Weine bevorzugt, egal auf welchen Böden und in welchem Klima deren Trauben gewachsen sind, sie sollen unverwechselbar sein, provozierend eigenständig und eindeutig, sollen nach ihren Parzellen, nach ihrer Herkunft aus Faugères und ihren tiefgründig mineralischen Schieferböden riechen und schmecken. Das tun sie, denn sie fühlen sich auf der Zunge kühl und fein an, besitzen die dichte und kraftvolle Konzentration der biodynamischen Bewirtschaftung, ihre Farbe ist dunkel, ihr Körper massiv und kraftvoll, aber nicht schwer oder gar süß; es sind trockene Weine mit Anspruch, die süffig und elegant im Schliff ihrer natürliche Ausstrahlung wagenden Gerbstoffe die Zunge umspülen und dabei fröhlichen Trinkfluß entfalten, sich angenehm trinkfreudig präsentieren, aber eben nicht weichgespült und populistisch präpariert, sondern charaktervoll natürlich mit nur minimaler Schwefelung realisiert. Faugères neu definiert. Ohne Hitze im Mund, ohne zu hohen Alkohol, dafür samtig und seidig in der Wirkung und faszinierend frisch, präzise und lang am Gaumen nachklingend. Es sind Weine mit Persönlichkeit und Potential, die im Languedoc mit seiner fast unüberschaubaren Fülle an Cuvées zu den glorreichen Ausnahmen zählen. Es sind anspruchsvolle Weine, die handwerkliche Winzerkunst beweisen.
Drei Cuvées haben Binet & Jacquet im Angebot. Jährlich wechselnd in der Zusammenstellung je nach Jahrgang, Parzelle, Reife und Struktur. 2006 stellten Olivier und Pierre ihren ersten Wein vor, heute produzieren die beiden knapp 30.000 Flaschen. Der Betrieb ist Demeter® zertifiziert und hat den Weg zurück zum Ursprung in den Weinberg wie kein anderer in Faugères erfolgreich in die Tat umgesetzt. Seine Weine sind mutig anders, sind intensiv und kraftvoll, aber auch fein, kühl und frisch. Eine bescheiden auftretende Domaine auf dem Weg an die Spitze ihrer Appellation.
Die Domaine Binet & Jacquet, das sind Olivier Binet (l.) und Pierre Jacquet (r.) in Faugères, im westlichen Languedoc. Olivier Binet ist Schweizer und hat schon vor 25 Jahren bei Paolo de Marchi auf Isole e Olena Wein gemacht, er hat bei einigen Betrieben in Italien gearbeitet und sich auch in Frankreich als Weinmacher verdingt Er war aber auch Sommelier in Paris. Er weiß also, wovon er spricht, wenn er als erfahrener Verkoster und Reisender in Sachen Wein seine Vision von Weinqualität erläutert. Sein Partner Pierre Jacquet stammt aus Nordfrankreich und hat viele Jahre als Önologe für große Kooperativen, aber auch so manches Spitzenweingut im Languedoc, als Kellermeister gearbeitet. 1999 lernen sich die beiden kennen und beschließen, gemeinsam eine eigene kleine Domaine zu gründen. Ursprünglich wollten sie ins Priorat. Schiefer und Granit halten die beiden für Idealterroirs. Fündig wurden sie schließlich in Faugères, wo die Schieferböden enormes Potential verraten, weil sie denen der Côte-Rôtie an der Nordrhône ebenso ähneln, wie denen im Priorat, an der Mosel, dem Dourotal oder dem Wallis in der Schweiz, schließlich wirbt Faugères im Languedoc für sich mit dem Slogan »Nature Schiste«.
9 Hektar Reben bewirtschaften die beiden. Erstklassige Lagen, teilweise bestockt mir uralten, tiefwurzelnden Reben, die auf vielfältig strukturierten Schieferböden in den Hügeln rund um Faugères liegen, einer der höchst liegenden Appellationen Südfrankreichs. Von Beginn haben sich die beiden der biodynamischen Bewirtschaftung verschrieben. Pierre meint dazu sarkastisch: »Immer wenn meine Frau und ich draußen in den Reben sind, weil wir sie nach dem Mondkalender und Wind und Wetter behandeln, sehen wir keinen unserer biodynamischen Kollegen arbeiten. Sie scheinen von Montag bis Freitag und von acht bis sechzehn Uhr, nicht aber nach den Regeln der Natur zu arbeiten«. Die Biodynamik ist ein zweifelhaftes Geschäft geworden im französischen Süden, die meisten Winzer scheinen sich dort inzwischen der angesgaten Bewirtschaftungsmethode hinzugeben. Um nicht einem der vielen Trittbrettfahrer auf den Leim zu gehen, informieren wir uns aufwendig vor Ort, denn selbst eine Zertifizierung schützt nicht vor der Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Bei Olivier und Pierre sprechen die Weinberge eine eindeutige Sprache. Wir sehen und spüren ihr Engagement auf Schritt und Tritt. Pierre ist Feuer und Flamme für die Biodynamik. Mit dem offiziellen Bio-Status will er nichts mehr zu tun haben. Er ist aus jahrelanger Erfahrung der festen Überzeugung, daß es nur mittels Biodynamik möglich ist, die Reben so in Balance zu bringen, daß sie den vielfältigen Herausforderungen der Natur zu trotzen verstehen. »Das ist aufwendig, braucht Zeit und viel Wissen über Physiologie, Bodenkunde und Biologie, verlangt also eine Menge an Erfahrung und Sensibilität und leider auch sehr viel Geduld«, meint er, »und in die Hosen kann es trotzdem immer gehen«. Kompromißlos haben die beiden ihre Neupflanzungen in der alten traditionellen Buschform, dem sogenannten Gobelet, angelegt (siehe Bilder unten), in sinnvoll hoher Pflanzungsdichte und mit biodynamisch zertifiziertem Pflanzgut. Pierre ist mit seiner Frau jeden Tag draußen in den Reben. Deshalb ist für sie die Kleinheit ihrer Domaine Größe, weil sie ihre 9 Hektar noch persönlich ohne weitere Hilfskraft bewirtschaften können. Die Biodynamik folgt keinem simplen Rezept, sie fordert harte Individualität im Weinberg, ist tägliches Lernen mit der Natur. Wissen, Erfahrung und offene Sinne sind notwendige Voraussetzung. Da darf der Betrieb nicht zu groß werden. Hier in Faugères kommt ihnen die Natur entgegen. Die ständigen Winde der Region sind unersetzliche Hilfe bei der Parasiten-Beseitigung, es regnet erstaunlich viel in und um Faugères und die Schieferböden sorgen für tiefe Verwurzelung und verhindern so Trockenstreß im heißen Sommer.
{{bilder}}
Noch sind Binet & Jacquet ein Geheimtipp im Languedoc. Ihre Domaine ist klein, sie ist nicht auf Besuch ausgerichtet, denn die beiden stecken jeden Cent ihres Gewinns in ihre Reben. Wie unsere Bilder oben beweisen, unterscheidet sich Ihre Arbeit im Weinberg grundsätzlich von der ihrer Nachbarn und in ihrem Keller geht es bescheiden und unspektakulär zu, denn den beiden Vollblutwinzern geht es um die Qualität ihrer Trauben und nicht um das »Machen« in einem prächtigen Vorzeigekeller.
Binet & Jacquet keltern ihre Weine aus den großen lokal verwurzelten Rebsorten des Südens, aus Carignan, Syrah, Grenache, Mourvèdre und Cinsault. Trotzdem schmecken ihre Weine anders als die ihrer Kollegen vor Ort, denn Olivier Binet und Pierre Jacquet orientieren sich von der Rebe bis zum Wein an den pH-Werten von Traube, Most und Wein. Sie halten die Arbeit an der Physiologie ihrer Reben für den Schlüssel auf dem langen Weg zu einer Traubenchemie, die ihren Weinen maximale Frische und Finesse vermitteln soll. Ihre Weine sollen nicht dem banalen globalen Rotwein-Klischee entsprechen, das weiche, runde, süße und mollig pralle Weine bevorzugt, egal auf welchen Böden und in welchem Klima deren Trauben gewachsen sind, sie sollen unverwechselbar sein, provozierend eigenständig und eindeutig, sollen nach ihren Parzellen, nach ihrer Herkunft aus Faugères und ihren tiefgründig mineralischen Schieferböden riechen und schmecken. Das tun sie, denn sie fühlen sich auf der Zunge kühl und fein an, besitzen die dichte und kraftvolle Konzentration der biodynamischen Bewirtschaftung, ihre Farbe ist dunkel, ihr Körper massiv und kraftvoll, aber nicht schwer oder gar süß; es sind trockene Weine mit Anspruch, die süffig und elegant im Schliff ihrer natürliche Ausstrahlung wagenden Gerbstoffe die Zunge umspülen und dabei fröhlichen Trinkfluß entfalten, sich angenehm trinkfreudig präsentieren, aber eben nicht weichgespült und populistisch präpariert, sondern charaktervoll natürlich mit nur minimaler Schwefelung realisiert. Faugères neu definiert. Ohne Hitze im Mund, ohne zu hohen Alkohol, dafür samtig und seidig in der Wirkung und faszinierend frisch, präzise und lang am Gaumen nachklingend. Es sind Weine mit Persönlichkeit und Potential, die im Languedoc mit seiner fast unüberschaubaren Fülle an Cuvées zu den glorreichen Ausnahmen zählen. Es sind anspruchsvolle Weine, die handwerkliche Winzerkunst beweisen.
Drei Cuvées haben Binet & Jacquet im Angebot. Jährlich wechselnd in der Zusammenstellung je nach Jahrgang, Parzelle, Reife und Struktur. 2006 stellten Olivier und Pierre ihren ersten Wein vor, heute produzieren die beiden knapp 30.000 Flaschen. Der Betrieb ist Demeter® zertifiziert und hat den Weg zurück zum Ursprung in den Weinberg wie kein anderer in Faugères erfolgreich in die Tat umgesetzt. Seine Weine sind mutig anders, sind intensiv und kraftvoll, aber auch fein, kühl und frisch. Eine bescheiden auftretende Domaine auf dem Weg an die Spitze ihrer Appellation.
Domaine Binet & Jacquet | Rue du Ponget | F-34600 Faugères | Erstinverkehrbringer: Gebr. Kössler & Ulbricht GmbH & CoKG
Inhalt: 0.75 l (22,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (29,33 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (30,00 €* / 1 l)
Inhalt: 1.5 l (22,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (45,33 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (46,67 €* / 1 l)
Inhalt: 1.5 l (24,60 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (72,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (73,33 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (74,67 €* / 1 l)