Das Südburgenland ist eine faszinierende Region, die auf den ersten, und vielleicht auch noch auf den zweiten Blick, verschlafen wirkt, ein wenig ärmlich und kaum attraktiv. Die Architektur ist ungarisch geprägt und hat durchaus Charme, Das Südburgenland ist eine faszinierende Region, die auf den ersten, und vielleicht auch noch auf den zweiten Blick, verschlafen wirkt, ein wenig ärmlich und kaum attraktiv. Die Architektur ist ungarisch geprägt und hat durchaus Charme, im Sommer ist es sengend heiß, auch wenn ständig ein angenehmer Wind weht, und man fühlt sich ein wenig einsam, wenn man ohne Ziel und Anlaufpunkt durch die Region fährt. Fahrradurlauber kreuzen in Scharen den Weg, die Touristik ist ganz allgemein dominiert von Billigurlaubern, die rund um den Neusiedlersee preiswert nächtigen und speisen wollen.
Noch haben die typischen Weintouristen diese Region nicht für sich vereinnahmt, noch gibt es unzählige romantische Plätze gerade im Nationalpark rund um den Neusiedlersee und erste gute Restaurants machen auf und warten auf die neue Kundschaft. Man ißt preiswert regional inspirierte Küche, die großen Spaß machen kann, und die Weinkarten zeigen teilweise erfreulich hohes Niveau.
Wer sich auskennt, kann im Südburgenland tatsächlich höchst individuelle Kellerschätze heben. So abgeschieden und ursprünglich die Landschaft sich zeigen mag, beim Wein hat sich in den letzen Jahren ein Quantensprung vollzogen. Im Herzen des Gebietes - rund um Deutsch-Schützen und den Eisenberg - haben eigenwillige Winzer einen Weinstil entwickelt, der die erdig-mineralische Charakteristik der schweren eisenhaltigen Lehm-und Tonböden mit modernster Technologie vereint und sehr eigenständig zum Ausdruck bringt, speziell bei der heimischen Sorte Blaufränkisch. Man muß sich allerdings auskennen, denn noch konzentriert das gesamte Burgenland seine Rot- und Weißweine mit Vakuumverdampfern und Osmosetauschern, was das Zeug hält. Im kleinsten Weinbaugebiet Österreichs sind also die Uhren nicht stehen geblieben, auch wenn die Technikgläubigkeit der meisten Winzer in Anbetracht der natürlichen idealen Wachstumsbedingungen bizarr wirkt; der österreichische Nationalgeschmack bevorzugt nun einmal im Augenblick dicke, alkoholreiche, fette Rotweine, die zu erzielen mit moderner Technik zunächst einfacher ist, als mit entsprechend aufwendiger und profunder Arbeit im Weinberg. Vielleicht ändert sich das ja in den nächsten Jahren wieder zum Guten. mehr ›
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