Wein unterliegt Moden. Trollinger alias Schiava alias Vernatsch war jahrzehntelang in seinerm Hauptanbaugebiet Südtirol beliebter Törgellen-Schoppen für Tausende deutscher Bustouristen. Da war die Rebsorte gut genug, um viel Geld mit Tourismus und Wein zu verdienen. Dann kam die Zeit der Qualitätsweinrevolution in Italien und prompt war den Verantwortlichen die einst geschätzte und als typisch angesehene Regionalrebsorte nicht mehr gut genug, man schämte sich fast schon für sie und wollte sie sogar ganz elimieren. Heute, wo in Italien alle Rotweine mehr oder weniger gleich schmecken, weichgespült und glatt geschleckt, spielen regionale Unterschiede und Charakteristika plötzlich wieder eine Rolle und angestammte alte Rebsorten wie Vernatsch oder Lagrein sind wieder gefragt. Das ist gut so, gibt es doch kaum etwas angenehmeres als zu Südtiroler Speck und Schüttelbrot einen leicht gekühlten, fröhlichen, gut gemachten Vernatsch zu genießen.
In Württemberg wird Vernatsch zum Trollinger und so leicht und gerbstoffarm gekeltert, daß ihn außer der einheimischen Bevölkerung niemand als Getränk versteht, weshalb die gesamte Produktion im Ländle selbst oder bei Exil-Schwabem versickert. Wer diesen hellfarbigen, harmlos konturierten, stets leicht bitteren Leichtwein nicht im genetischen Code verankert hat, wird ihn nie verstehen lernen. Regionale Weingewohnheiten, basierend auf regionaler Küche. In Südtirol ist guter Vernatsch sehr viel kompatibler. Er schmeckt leicht, durchaus animierend zart bitter, hat angenehm spröde, lebendig präsente Gerbstoffe, die zu fetten Wurstwaren und deftiger Kost hervorragend harmonieren, benebelt mit leichtem Alkohol nicht gleich die Sinne und wirkt so lebhaft wie fröhlich, so trinkfreudig wie süffig, so regional wie sympathisch unprätentiös. Ein aus der Zeit gefallener Wein, der plötzlich wieder zeitgemäß im Trend liegt.
Vernatsch ist die rote Rebsorte Südtirols. Bekannt dort als »Kalterersee« und im »St. Magdalener« im Zusammenspiel mit Lagrein aus Lagen rund um Bozen. Wie bei fast allen alten Rebsorten kennt man auch beim Vernatsch viele Variationen. In Südtirol sind dies vor allem der Großvernatsch (Schiava Grossa) und dessen Züchtung Edelvernatsch (Schiava Gentile). Vernatsch wurde schon im Mittelalter als »Potzner« im süddeutschen Raum erwähnt, die Rebsorte muß also sehr alt sein. Der Großvernatsch besitzt ungewöhnlich großen Trauben und wird unter dem Namen »Black Hamburg« als Tafeltraube angebaut und verkauft; er steht als solcher viel im Languedoc, aber auch in kalifornischen Weinbergen, in Italien, Spanien und Österreich.
Wein unterliegt Moden. Trollinger alias Schiava alias Vernatsch war jahrzehntelang in seinerm Hauptanbaugebiet Südtirol beliebter Törgellen-Schoppen für Tausende deutscher Bustouristen. Da war die Rebsorte gut genug, um viel Geld mit Tourismus und Wein zu verdienen. Dann kam die Zeit der Qualitätsweinrevolution in Italien und prompt war den Verantwortlichen die einst geschätzte und als typisch angesehene Regionalrebsorte nicht mehr gut genug, man schämte sich fast schon für sie und wollte sie sogar ganz elimieren. Heute, wo in Italien alle Rotweine mehr oder weniger gleich schmecken, weichgespült und glatt geschleckt, spielen regionale Unterschiede und Charakteristika plötzlich wieder eine Rolle und angestammte alte Rebsorten wie Vernatsch oder Lagrein sind wieder gefragt. Das ist gut so, gibt es doch kaum etwas angenehmeres als zu Südtiroler Speck und Schüttelbrot einen leicht gekühlten, fröhlichen, gut gemachten Vernatsch zu genießen.
In Württemberg wird Vernatsch zum Trollinger und so leicht und gerbstoffarm gekeltert, daß ihn außer der einheimischen Bevölkerung niemand als Getränk versteht, weshalb die gesamte Produktion im Ländle selbst oder bei Exil-Schwabem versickert. Wer diesen hellfarbigen, harmlos konturierten, stets leicht bitteren Leichtwein nicht im genetischen Code verankert hat, wird ihn nie verstehen lernen. Regionale Weingewohnheiten, basierend auf regionaler Küche. In Südtirol ist guter Vernatsch sehr viel kompatibler. Er schmeckt leicht, durchaus animierend zart bitter, hat angenehm spröde, lebendig präsente Gerbstoffe, die zu fetten Wurstwaren und deftiger Kost hervorragend harmonieren, benebelt mit leichtem Alkohol nicht gleich die Sinne und wirkt so lebhaft wie fröhlich, so trinkfreudig wie süffig, so regional wie sympathisch unprätentiös. Ein aus der Zeit gefallener Wein, der plötzlich wieder zeitgemäß im Trend liegt.
Vernatsch ist die rote Rebsorte Südtirols. Bekannt dort als »Kalterersee« und im »St. Magdalener« im Zusammenspiel mit Lagrein aus Lagen rund um Bozen. Wie bei fast allen alten Rebsorten kennt man auch beim Vernatsch viele Variationen. In Südtirol sind dies vor allem der Großvernatsch (Schiava Grossa) und dessen Züchtung Edelvernatsch (Schiava Gentile). Vernatsch wurde schon im Mittelalter als »Potzner« im süddeutschen Raum erwähnt, die Rebsorte muß also sehr alt sein. Der Großvernatsch besitzt ungewöhnlich großen Trauben und wird unter dem Namen »Black Hamburg« als Tafeltraube angebaut und verkauft; er steht als solcher viel im Languedoc, aber auch in kalifornischen Weinbergen, in Italien, Spanien und Österreich.