Daß Ungarn nicht nur ein sehr altes, sondern auch ein sehr eigenständiges Weinland ist, erkennt man an seinen alten, angestammt autochthonen Rebsorten, deren fremdartig klingende Namen noch schlimmer als französische geschrieben, vor allem aber auch ausgesprochen werden. Das sollte aber kein Grund sein, sie links liegen zu lassen, sondern – im Gegenteil – Anlaß sein, sich mit ihnen besonders zu beschäftigen, schließlich sind sie der große Schatz dieses so spannend unbekannten Weinlandes.
Kéknyelű (auf Deutsch: Blaustängler) ist so eine zungenbrecherische Herausforderung für eine alte ungarische Weißweinsorte aus der Badacsony-Region am westlichen Nordufer des Plattensees, die ihren Namen dem bläuchlich gefärbten Stilgerüst verdankt, an dem ihre weißen Beeren hängen.
Daß sie sehr alt sein muß, beweist die Tatsache, daß sie ausschließlich weiblich ist. Um Früchte tragen zu können muß sie also durch eine Bestäubersorte vom Wind befruchtet werden. Dazu pflanzt man neben eine Reihe Kéknyelű eine Reihe der alten, heute selten gewordenen Bestäubersorte Budai zöld.
Kéknyelű ist eine spät reifende Sorte, deren Ertrag stark vom Verlauf des Jahrgangs abhängt. Die Sorte stellt also im Anbau draußen im Weinberg wie im Ausbau der Weine im Keller hohe Anforderungen an den Winzer. Früher war die als sehr hochwertig geltende weiße Rebsorte in Ungarn äußerst beliebt und weit verbreitet. Heute wird sie nur noch auf knapp 40 ha am Nordufer des Balaton kultiviert, wo sie in der Region um Badacsony anspruchsvoll rassige, nuancenreich komplexe Weißweine legendärer Lager- und Entwicklungsfähigkeit hervorbringt.
Nicht umsonst war Kéknyelű vor der Reblaus-Katastrophe Ende des 19. Jahrhunderts eine so beliebte wie teure Sorte, deren trockene Weißweine noch immer zu den besten Ungarns gezählt werden. Doch weil die sowjetische Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg den großflächigen Anbau ertragreicherer Rebsorten forderte, wurde die ertragsschwache Sorte Kéknyelű gerodet und verschwand so weitgehend aus dem Anbau. Heute werden derart originelle Rebsorten weltweit wieder besonders gesucht, sie gelten as d e r große Trend von morgen, und so entdecken auch die Ungarn ihre edle, alte weiße Rebsorte erst gerade selbst wieder.
Ein Kéknyelű-Wein steht blassgrünlich im Glas und kann, je nach Jahrgang, mit bis zu 13,5 Vol.-% durchaus kraftvoll im Alkohol ausfallen. Dagegen fällt sein Bouquet zurückhaltend leise aus, erinnert an weißes Fruchtfleisch von Steinobst (Pfirsich) und Zitrusfrüchten, je nach Lesezeitpunkt auch an Blüten und Wildkräuter. Auf den basaltischen Böden rund um Badacsony entwickelt die Rebsorte typisch mineralisch rauchige Aromen und ein vollmundig charaktervolles, fast cremig wirkendes Mundgefühl, das von ungewöhnlich hoher Dichte geprägt ist, die sich hohen Extraktwerten verdankt. Sie sorgen für angenehme Struktur im Mund, trotz prägnant präsenter Säure, die leicht adstringierend wirken kann, sich nach längerer Reifung aber in ein betörend harmonisches Säurespiel verwandelt.
Neben ihrem verhalten angenehmen Aroma liegt der besondere Reiz dieser ungewöhnlichen Rebsorte in der Fragilität besagten Säure-Spiels, das in der Jugend animierend mundwässernd wirkt, aber zum echten Vergnügen avanciert, wenn der Wein ein paar Jahre der Reife hinter sich hat. Ob im Fass oder in der Flasche ist dabei gleichermaßen lohnend. Besonders anspruchsvoll wird ein Kéknyelű, wenn er spontan vergoren und im Holzfaß ausgebaut und gereift wurde, also oxidativ zu hochwertigem Wein verarbeitet wurde.
Sein interessanter Nachklang am Gaumen und seine dichte Struktur machen einen guten Kéknyelű zum perfekten Begleiter entsprechend in Szene gesetzter Wurzelgemüse. Doch auch gegrillter Fisch und alle Arten von Meeresfrüchten begleitet er so einfühlsam wie gekonnt. Wenn der Wein schon ein wenig Reife zeigt, harmoniert er ideal zu gereiften Schafs- oder Ziegenkäse.
Daß Ungarn nicht nur ein sehr altes, sondern auch ein sehr eigenständiges Weinland ist, erkennt man an seinen alten, angestammt autochthonen Rebsorten, deren fremdartig klingende Namen noch schlimmer als französische geschrieben, vor allem aber auch ausgesprochen werden. Das sollte aber kein Grund sein, sie links liegen zu lassen, sondern – im Gegenteil – Anlaß sein, sich mit ihnen besonders zu beschäftigen, schließlich sind sie der große Schatz dieses so spannend unbekannten Weinlandes.
Kéknyelű (auf Deutsch: Blaustängler) ist so eine zungenbrecherische Herausforderung für eine alte ungarische Weißweinsorte aus der Badacsony-Region am westlichen Nordufer des Plattensees, die ihren Namen dem bläuchlich gefärbten Stilgerüst verdankt, an dem ihre weißen Beeren hängen.
Daß sie sehr alt sein muß, beweist die Tatsache, daß sie ausschließlich weiblich ist. Um Früchte tragen zu können muß sie also durch eine Bestäubersorte vom Wind befruchtet werden. Dazu pflanzt man neben eine Reihe Kéknyelű eine Reihe der alten, heute selten gewordenen Bestäubersorte Budai zöld.
Kéknyelű ist eine spät reifende Sorte, deren Ertrag stark vom Verlauf des Jahrgangs abhängt. Die Sorte stellt also im Anbau draußen im Weinberg wie im Ausbau der Weine im Keller hohe Anforderungen an den Winzer. Früher war die als sehr hochwertig geltende weiße Rebsorte in Ungarn äußerst beliebt und weit verbreitet. Heute wird sie nur noch auf knapp 40 ha am Nordufer des Balaton kultiviert, wo sie in der Region um Badacsony anspruchsvoll rassige, nuancenreich komplexe Weißweine legendärer Lager- und Entwicklungsfähigkeit hervorbringt.
Nicht umsonst war Kéknyelű vor der Reblaus-Katastrophe Ende des 19. Jahrhunderts eine so beliebte wie teure Sorte, deren trockene Weißweine noch immer zu den besten Ungarns gezählt werden. Doch weil die sowjetische Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg den großflächigen Anbau ertragreicherer Rebsorten forderte, wurde die ertragsschwache Sorte Kéknyelű gerodet und verschwand so weitgehend aus dem Anbau. Heute werden derart originelle Rebsorten weltweit wieder besonders gesucht, sie gelten as d e r große Trend von morgen, und so entdecken auch die Ungarn ihre edle, alte weiße Rebsorte erst gerade selbst wieder.
Ein Kéknyelű-Wein steht blassgrünlich im Glas und kann, je nach Jahrgang, mit bis zu 13,5 Vol.-% durchaus kraftvoll im Alkohol ausfallen. Dagegen fällt sein Bouquet zurückhaltend leise aus, erinnert an weißes Fruchtfleisch von Steinobst (Pfirsich) und Zitrusfrüchten, je nach Lesezeitpunkt auch an Blüten und Wildkräuter. Auf den basaltischen Böden rund um Badacsony entwickelt die Rebsorte typisch mineralisch rauchige Aromen und ein vollmundig charaktervolles, fast cremig wirkendes Mundgefühl, das von ungewöhnlich hoher Dichte geprägt ist, die sich hohen Extraktwerten verdankt. Sie sorgen für angenehme Struktur im Mund, trotz prägnant präsenter Säure, die leicht adstringierend wirken kann, sich nach längerer Reifung aber in ein betörend harmonisches Säurespiel verwandelt.
Neben ihrem verhalten angenehmen Aroma liegt der besondere Reiz dieser ungewöhnlichen Rebsorte in der Fragilität besagten Säure-Spiels, das in der Jugend animierend mundwässernd wirkt, aber zum echten Vergnügen avanciert, wenn der Wein ein paar Jahre der Reife hinter sich hat. Ob im Fass oder in der Flasche ist dabei gleichermaßen lohnend. Besonders anspruchsvoll wird ein Kéknyelű, wenn er spontan vergoren und im Holzfaß ausgebaut und gereift wurde, also oxidativ zu hochwertigem Wein verarbeitet wurde.
Sein interessanter Nachklang am Gaumen und seine dichte Struktur machen einen guten Kéknyelű zum perfekten Begleiter entsprechend in Szene gesetzter Wurzelgemüse. Doch auch gegrillter Fisch und alle Arten von Meeresfrüchten begleitet er so einfühlsam wie gekonnt. Wenn der Wein schon ein wenig Reife zeigt, harmoniert er ideal zu gereiften Schafs- oder Ziegenkäse.