Cesanese d’Affile ist eine kaum bekannte, aber hochwertige und überaus anspruchsvolle rote Rebsorte, die im Latium im östlichen Hinterland von Rom historisch zu Hause ist. Sie findet in der Höhenlage um das Städtchen Piglio herum dort beste Wachstumsbedingungen vor, denn sie mag es gerne kühl und braucht lange, gleichmäßige Reifezeit am Stock, reift aber zugleich schlecht aus, stellt also an Lage, Bewirtschaftung, Anbau und Winzer hohe Anforderung.
Es muß sich um eine sehr alte, historische Rebsorte handeln, der wohl der Ort Cesane in den Castelli Romani südlich von Rom den Namen gab. Sie muß früher sehr viel verbreiteter gewesen in Mittelitalien als heute, wo sie praktisch nur noch auf rund 1000 ha rund um die Ortschaften Anagni und Piglio in der römischen Provinz Frosinone angebaut wird. Ihr Ursprung liegt im Dunkel der Geschichte, denn vor Ort erzählt man uns, daß ihre Weine angeblich schon von den alten Römern getrunken wurden. Als Beweis führt man an, daß Nerva, der römische Kaiser nach der Ermordung Domitians, in Piglio, dem heutigen Zentrum des Cesanese-Anbaus, damals extra einen Palast errichten ließ, weil ihm der Wein dort angeblich besonders gut geschmeckt haben soll. In der Ampelographie (Rebsortenkunde) findet man dazu keinerlei Angaben, was bei so alten Rebsorten und der damals kaum vorhandenen Dokumentation aber verständlich ist.
Das Latium ist eine wenig beachtete Weinbauregion im Umbruch. Die derzeit spannendste Weinbauregion dort liegt südöstlich von Rom in den Gemeinden Piglio, Olevano Romano und Affile. Ein paar besonders engagierte Winzerinnen und Winzer widmen sich dort auf historischem Rebland an den Hängen der Monti Prenestini dem offensichtlich noch nicht ausgereizten Potential der alten, in zwei verschiedenen Klonen existierenden, autochthonen roten Rebsorte Cesanese, die gerade dabei ist, ihre verdiente Renaissance zu feiern. Ihre Bewirtschaftung muß, weil sie von Natur aus hohe Erträge produziert, zugleich aber sehr spät reif wird, die Physiologie ihrer Reben im Weinberg über Begrünung und Ertragsreduzierung so zu beeinflussen versuchen, daß die Beeren aromatisch zuverlässig ausreifen kann. Nur dann liefert sie kraftvoll körperreiche, konzentriert dicht wirkende Weine, die den dunklen würzigen Duft von reifen Maulbeeren und dem Gewürz Piment verströmen und deren hochwertige Gerbstoffe eine seidig kühl wirkende, samtig dicht den Mund füllende Konsistenz entfalten. Die Farbdichte und -intensität der Weine erinnert an den piemontesischen Nebbiolo und wenn sie ein paar Jahre der Reife hinter sich haben entdeckt man in ihrem noblen Duft Anklänge an getrocknete Rosenblätter, dunkle Gewürze, trockene Erde und reife rote Beeren.
Ein großer Cesanese kann durchaus an großen, klassischen Burgunder aus der Zeit vor der Kunstdüngerkatastrophe, die Burgunds Weine nachhaltig in Mitleidenschaft zog, erinnern. Entsprechend muskulös, dicht und konzentriert fällt er dann aus, vereint in potenter Gerbstoff-Struktur kühl agierende Seidigkeit mit profunder Länge und kraftvoll alkoholischer Substanz, die in aromatisch herbstlich getönter, prall barock wirkender Textur im Mundgefühl ausklingt. Damit gehören die Rotweine dieser anspruchsvoll hochwertigen roten Rebsorte zu den interessantesten und eigenständigsten, die im Süden Italiens produziert werden. Jetzt muß diese spannende Rebsorte nur noch entdeckt werden.
Cesanese d’Affile ist eine kaum bekannte, aber hochwertige und überaus anspruchsvolle rote Rebsorte, die im Latium im östlichen Hinterland von Rom historisch zu Hause ist. Sie findet in der Höhenlage um das Städtchen Piglio herum dort beste Wachstumsbedingungen vor, denn sie mag es gerne kühl und braucht lange, gleichmäßige Reifezeit am Stock, reift aber zugleich schlecht aus, stellt also an Lage, Bewirtschaftung, Anbau und Winzer hohe Anforderung.
Es muß sich um eine sehr alte, historische Rebsorte handeln, der wohl der Ort Cesane in den Castelli Romani südlich von Rom den Namen gab. Sie muß früher sehr viel verbreiteter gewesen in Mittelitalien als heute, wo sie praktisch nur noch auf rund 1000 ha rund um die Ortschaften Anagni und Piglio in der römischen Provinz Frosinone angebaut wird. Ihr Ursprung liegt im Dunkel der Geschichte, denn vor Ort erzählt man uns, daß ihre Weine angeblich schon von den alten Römern getrunken wurden. Als Beweis führt man an, daß Nerva, der römische Kaiser nach der Ermordung Domitians, in Piglio, dem heutigen Zentrum des Cesanese-Anbaus, damals extra einen Palast errichten ließ, weil ihm der Wein dort angeblich besonders gut geschmeckt haben soll. In der Ampelographie (Rebsortenkunde) findet man dazu keinerlei Angaben, was bei so alten Rebsorten und der damals kaum vorhandenen Dokumentation aber verständlich ist.
Das Latium ist eine wenig beachtete Weinbauregion im Umbruch. Die derzeit spannendste Weinbauregion dort liegt südöstlich von Rom in den Gemeinden Piglio, Olevano Romano und Affile. Ein paar besonders engagierte Winzerinnen und Winzer widmen sich dort auf historischem Rebland an den Hängen der Monti Prenestini dem offensichtlich noch nicht ausgereizten Potential der alten, in zwei verschiedenen Klonen existierenden, autochthonen roten Rebsorte Cesanese, die gerade dabei ist, ihre verdiente Renaissance zu feiern. Ihre Bewirtschaftung muß, weil sie von Natur aus hohe Erträge produziert, zugleich aber sehr spät reif wird, die Physiologie ihrer Reben im Weinberg über Begrünung und Ertragsreduzierung so zu beeinflussen versuchen, daß die Beeren aromatisch zuverlässig ausreifen kann. Nur dann liefert sie kraftvoll körperreiche, konzentriert dicht wirkende Weine, die den dunklen würzigen Duft von reifen Maulbeeren und dem Gewürz Piment verströmen und deren hochwertige Gerbstoffe eine seidig kühl wirkende, samtig dicht den Mund füllende Konsistenz entfalten. Die Farbdichte und -intensität der Weine erinnert an den piemontesischen Nebbiolo und wenn sie ein paar Jahre der Reife hinter sich haben entdeckt man in ihrem noblen Duft Anklänge an getrocknete Rosenblätter, dunkle Gewürze, trockene Erde und reife rote Beeren.
Ein großer Cesanese kann durchaus an großen, klassischen Burgunder aus der Zeit vor der Kunstdüngerkatastrophe, die Burgunds Weine nachhaltig in Mitleidenschaft zog, erinnern. Entsprechend muskulös, dicht und konzentriert fällt er dann aus, vereint in potenter Gerbstoff-Struktur kühl agierende Seidigkeit mit profunder Länge und kraftvoll alkoholischer Substanz, die in aromatisch herbstlich getönter, prall barock wirkender Textur im Mundgefühl ausklingt. Damit gehören die Rotweine dieser anspruchsvoll hochwertigen roten Rebsorte zu den interessantesten und eigenständigsten, die im Süden Italiens produziert werden. Jetzt muß diese spannende Rebsorte nur noch entdeckt werden.