2024. Es geht ein wildes Jahr zu Ende...



Die Zukunft wird zeigen, daß wir in den letzten Jahren eine historisch fordernde Phase durchlebt haben: Erst die COVID-Jahre mit ihren allmählich erkannten gesellschaftlichen Folgen und geistigen Verirrungen; dann die Jahre der Inflation, die uns bis dahin unmöglich erscheinende politische Verwerfungen zu bringen scheinen; der Frust über kopf- und planlos wirkende Politiker, die lieber dumpfbackigen Populismus predigen oder sich in Untätigkeit ergehen als die Herausforderungen mit offenem Visier anzunehmen, und schließlich die Unruhen Unzufriedener, die ankündigen, was noch kommen kann, vermutlich noch kommen wird (und vielleicht auch kommen muß). 

All das (und noch viel mehr) hat die Lust auf Wein weltweit nicht gerade beflügelt: Für viele, die in der Weinwelt noch jung sind, ist es das erste Mal in ihrem Leben, dass sie einen Abschwung erleben. Doch muß man deshalb gleich blindem Pessimismus verfallen? 

Als die Reblaus in den späten 80er und frühen 90er Jahren die Weinberge im kalifornischen Napa und Sonoma zerstörte, mußten rund 70 % aller Rebstöcke ersetzt werden. Man schätzt den Schaden von damals auf rund 1,3 Milliarden US-Dollar. In der Katastrophe sah man aber auch eine Chance: Man pflanzte bessere Klone, dachte über besser geeignete Reberziehungssysteme nach, pflanzte die für den jeweiligen Standort optimalen Unterlagen und Sorten. Die Qualität der entstehenden Weine erwies sich als so viel besser, daß Napa und Sonoma heute weltweite Anerkennung genießen als Spitzen-Weinregionen mit Vorbildfunktion

Wenn wir unseren Kopf nicht in den Sand stecken, sondern die Herausforderungen annehmen, könnten wir in ein paar Jahren vielleicht rückblickend ähnliches sagen über unsere Situation von heute ... 

Ob Weingut oder Handel – wir alle im Wein müssen von Grund auf neu bewerten, was wir tun. Wir dürfen unsere heutige Situation nicht ignorieren, sondern müssen sie analysieren, um die entsprechenden Schlüsse ziehen zu können. So weiterzumachen wie bisher, kann weder im Weinbau noch im Handel die Lösung sein. Im Weinbau steht die Klimakrise dagegen, im Handel der sogenannte »Wohlstand«. Er muß und wird morgen inhaltlich ein anderer sein, als er es bisher war. Dazu zwingen uns die Herausforderungen, vor der wir alle stehen.  

Trotz aller Probleme, denen sich der Wein gegenüber sieht, haben wir auf unseren Reisen spannend vielfältigen Wandel in vielen Weinbergen der Welt gesehen. Der avancierte Weinbau wird sich in den kommenden Jahren radikal verändern. Dagegen tut sich der Handel noch schwer, die neue Realität anzunehmen. Immerhin scheint sich die Ära der superteuren, vor klischeehafter Uniformität aber weitgehend langweiligen Spitzenweine allmählich dem Ende zuzuneigen. Diesem fragwürdigen Weinmarkt haben wir schon vor Jahrzehnten abgeschworen. Seitdem denken und handeln wir aus Prinzip antizyklisch und versuchen durch internationale Vernetzung mit Gleichgesinnten die Chancen zu nutzen, die sich uns bieten.

Nein, dies ist keiner der üblichen Jahresrückblicke. Wir blicken lieber nach vorne, weil wir nicht finden, daß früher alles besser war. Die Zukunft liegt vor uns und es gilt, sie mit offenem Geist, Neugier und Wissbegierde anzugehen. 

Aber - ohne Vergangenheit ist die Zukunft nicht zu meistern. Nur wenn wir selbstkritisch aus den offensichtlichen Fehlern der Vergangenheit lernen, wenn wir unsere Gedanken zur Vergangenheit kritisch Revue passieren lassen, sind wir in der Lage, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Wein ist weit mehr als nur das alkoholhaltige Wirkungsgetränk. In seiner Wahrnehmung ist er direkt verbunden mit Psychologie und Soziologie. Weil er unsere Sinne so direkt persönlich und »subjektiv« berührt, gibt er unmittelbar Auskunft über unser Unterbewusstsein. Und er ist zuverlässiges Barometer für die Stimmungslage in der Gesellschaft und den sie bewegenden Zeitgeist.  

Als solches konfrontiert er uns derzeit mit einer neuen Realität, der sich die gesamte Branche, von der Produktion bis zum Handel, in den kommenden Jahren stellen muß. So zittern die Winzer der Welt derzeit vor Trumps Androhung von Einfuhr-Zöllen. Die WHO, die Welt-Gesundheits-Organisation, führt, initiiert von der in den USA gut vernetzten Guttempler-Bewegung, eine knallharte Anti-Alkoholkampagne, die zunehmend auch bei uns in Europa Fuß faßt. Sie setzt das Jahrtausende alte Kulturgut Wein pauschal und völlig undifferenziert mit allen anderen Gesellschaftsdrogen gleich und wird dabei von vielen deutschen Zeitungen, Influencern, Podcastern und anderen Heilsbringern der Selbstoptimierungs-Bewegung unterstützt. Eine differenzierte Betrachtung zum sozialpolitischen Kontext von Alkoholismus findet ebenso wenig statt, wie eine Argumentation, die weitergehende gesundheitsschädliche Beeinflussungen z. B. durch Umwelt, Verkehr oder Ernährung auch nur im Ansatz berücksichtigt.  

Zeitgleich bricht seit der Teuerungswelle durch die weltweit grassierende Inflation die Nachfrage nach Wein ein. Als hätte man sich über alle Grenzen hinweg abgesprochen, sieht sich selbst der als krisenfest geltende, sogenannte »Fine Wine Market«, der die einschlägigen Nobel-Marken an der Londoner Liv-ex-Börse handelt, mit einer historischen Nachfrage-Krise und deutlichen Preis-Korrekturen konfrontiert. Daß »Premium« der Markt der Zukunft sei, entpuppt sich damit einmal mehr als Irrglaube. Er ließ so berühmte Weinbauregionen wie Bordeaux oder das Napa Valley unbeirrt über Jahre hinweg immer teurere »Spitzenweine« produzieren. Um von ihrer zahlungskräftigen Klientel gekauft zu werden, brauchten sie entsprechende Punkte-Bewertungen. Sie erkaufte man sich durch entsprechend berühmte Önologen, die sie nach bewährten Rezepturen im Keller fabrizierten. Nun liegen diese Nobel-Bouteillen auf Halde, weil sie in ihrer Uniformität selbst ihre egozentrische Klientel zu langweilen beginnen. Prompt werden in beiden Regionen - und nicht nur dort - Tausende Hektar Rebland gerodet, weil man in deren Weinen keine Zukunft mehr sieht. Da fordert die Gier nun Opfer. 

Am unteren Ende des Marktes verwundert der Nachfrage-Einbruch auch nicht. Schließlich hat man dort das einstmals hoch angesehene individuelle Kulturgut Wein zum wertlosen, uniform schmeckenden, an jeder Ecke verfügbaren Freizeit-Wirkungs-Getränk gemacht. Dem machen nun neuartige Mischgetränke auf Weinbasis und eine mal wieder sehr zeitgeistige »Wein ohne Alkohol-Bewegung« Konkurrenz. Es verwundert deshalb nicht, wenn die Kundschaft nun dorthin wechselt, wo es noch süßer, noch fruchtiger, noch zeitgeistiger und geschmacklich noch populistischer zugeht. 

Wunder der Natur. Weinbau auf der Vulkanasche Lanzarotes. Weltweit einmalig. Der jüngste Weinbauboden der Welt. Kaum organische Masse, dafür eine Menge anorganischer Nährstoffe, die den Weinen Lanzarotes ihren salzigen Charakter verleihen. Die Faszination der Herkunft. Mehr hier.


Als Sahnehäubchen auf der vertrackten Situation hat der Jahrgang 2024 in Europa als mengenmäßig kleinster und zugleich schwierigster seit Jahrzehnten viele Winzer in eine finanziell prekäre Situation gebracht. Viele sitzen auf drei Jahrgängen im Keller - und es kommt noch schlimmer: Hierzulande sind die Preise für Rebland vielfach auf ein Tief abgestürzt, wie es die heutige Winzergeneration noch nie erlebt hat. So stehen bei uns in Franken hunderte Hektar bester Lagen zum Nulltarif zur Pacht - und gehen nicht weg. Zugleich steigen die Preise für Glas, Kartons, Korken, Maschinen und Logistik in nie gekannte Höhen ...  

Keine einfachen Zeiten für den Wein und seinen Handel. Auch wir werden im neuen Jahr dieser Entwicklung Tribut zollen müssen, doch lassen wir uns von diesen Nachrichten so wenig abschrecken, wie von der allgemeinen Krisenstimmung, dem düsteren Zeitgeist und einem offensichtlich verblendeten Blick in den Rückspiegel auf eine ach so wunderbare Vergangenheit. Wir schauen kritisch aber hochmotiviert in die Zukunft. Unsere Weine sind schließlich ideales Kommunikationsmittel, das uns gesellschaftlich wieder zusammenführen und ins Gespräch bringen kann, das zum ergebnisoffenen Disput animieren und uns über uns selbst reflektieren lassen kann, wenn wir uns nur darauf einlassen.  

Damit auch Sie mit positivem Impuls ins neue Jahr starten, haben wir Ihnen ein wegweisendes Zukunfts-Wein-Paket zusammengestellt. Es enthält sechs exemplarische Rot- und Weißweine, die nicht nur aromatisch, sondern auch haptisch über das Mundgefühl den Weg zum Wein von morgen weisen. Jeder steht für sich, hat auf seine Art in seiner Region Geschichte geschrieben und reflektiert die Denkungsart und Philosophie seiner Macher, die ihm seine herausragende Stellung ermöglichen. Die Beschreibung der enthaltenen Weine finden Sie hier unten.


Hier können Sie das Zukunfts-Wein-Paket bestellen


Das Paket und seine Weine

2022 Silvaner »Augustbaum« Weingut Richard Östreicher

Inhalt: 0.75 l (45,33 €* / 1 l)

34,00 €*

Der »Untypische« 

Wir sehen die nicht enden wollende Riesling-Euphorie hierzulande kritisch, hat sie doch dazu geführt, daß nur noch wenige andere angeblich »edle« Rebsorten Beachtung finden, was eine so wertvolle und noch lange nicht ausgekundschaftete Rebsorte wie den Silvaner zunehmend aus dem Blick geraten läßt. Größeren Unmut verursachen bei uns nur die Qualitätsprüfungskommissionen, die seit Jahrzehnten den deutschen Wein stilistisch in viel zu enge Bahnen pressen.  

Das widerfuhr kürzlich auch Kerstin und Richard Österreicher. Ihr weg- und richtungsweisender Silvaner aus der alten, nicht flurbereinigten Sommeracher Gemarkung »Augustbaum« wurde von der fränkischen Qualitätsprüfungskommission als »untypisch« abgelehnt. Erst als die beiden öffentlich drohten, ihre gesamte Produktion als Landwein auf den Markt zu bringen, kam Bewegung in die Sache. Wir halten Östreichers »Augustbaum« stilistisch wie qualitativ für wegweisend für die verkannte Rebsorte. Er stellt ihr Potential eindrucksvoll und exemplarisch unter Beweis und sorgt als großer Wein, der er ist, auch international für Furore. Bitte 1-2 h vor Genuß dekantieren, nicht zu kalt servieren und wie großen weißen Burgunder zelebrieren.

Der Historische 

Zu Beginn des Jahres 2024 erschien in England ein unbedingt lesenswerter wissenschaftlicher Artikel, der die bisherigen Forschungen zum Weinbau der Antike interdisziplinär zusammenfaßt. Hier das PDF. 

Anna und Gennaro Manna, Bruder und Schwester, produzieren auf der Vulkaninsel Ischia einen Weißwein, der den Beschreibungen antiker Weine in diesem Artikel sehr nahe kommt (er traf gerade erst bei uns ein, weshalb wir noch kein Bild der Flasche haben). Mannas keltern den Wein aus der uralten autochthonen weißen Insel-Rebsorte Biancolella. Deren archaisch bewirtschaftete Reben stehen in unberührter Natur inmitten der Insel, das Weingut ist nicht per Auto zu erreichen. Der Ausbau erfolgt in großen georgischen Amphoren aus Ton und macht so die im Artikel detailliert beschriebene historische Weinbereitung der Antike auf authentische Art und Weise erlebbar. Es lohnt sich also, den Artikel zu lesen, auch wenn er in Englisch ist, denn er öffnet den Zugang zu diesem Wein auf fast selbstverständliche Art und Weise.

»Insula Maior« ist ein exzellent realisierter Naturwein, der sich erstaunlich nahe am historischen Vorbild bewegt und auch insofern wegweisend ist, als er die Maischegärung nicht als zeitgeistigen Trend zitiert, sondern als uralte historisch erwiesene Methode der Konservierung praktiziert. Unbedingt dekantieren und bei kühler Raumtemperatur geniessen.

29,90 €*
2022 Chablis »Faucertaine« Domaine Goisot

Inhalt: 0.75 l (37,33 €* / 1 l)

28,00 €*

Der Echte 

Chablis dürfte der berühmteste und bekannteste Weißwein der Welt sein. Daß er ausschließlich aus der Rebsorte Chardonnay gekeltert wird, ist weit weniger bekannt. Sie steht hier auf weltweit einmaligem Muschelkalkboden der Gattung Exogyra Virgula, der den Charakter seiner Rebsorte so prägnant übertönt, daß man dem Wein den Namen seiner Herkunft gegeben hat. Weil es die Herkunft ist, die hier den Stil und Charakter des Weines dominiert, spricht man in Frankreich von einem Wein mit »Terroir«.  

Der Markt von heute verlangt nach Rebsortenweinen, weil alles andere angeblich die Weintrinker der Welt überfordern würde. Deshalb wird der Wein auch in Chablis nur zu oft auf besonders marktgängige Geschmacksbilder hin manipuliert. »Echten« Chablis zu finden, der noch nach Chablis schmeckt (und nicht nur nach Chardonnay), ist deshalb kein einfaches Unterfangen. 

Ghislaine und Jean-Hugues Goisot gehören trotz ihrer mustergültig preiswerten Weine zu den besten Winzern Burgunds. Sie genießen Kultstatus und ihre winzige Produktion ist stets im Voraus ausreserviert. Ihr Chablis der Lage »Faucertain« kommt aus dem äußersten Westen des Anbaugebietes und steht exemplarisch für jenen matt wirkenden, präzise kalkigen Charakter, der Chablis zu dem machte, was er heute so oft nicht mehr ist. Obwohl er so preiswert ist, wagt er Charakter statt nur Klischee. Weine wie diesen suchen wir, wo immer wir unterwegs sind. Ihr Anderssein ist Zukunft.

Der Verdammte 

Die Unsicherheit gegenüber Wein, den man nicht kennt, ist groß. Deshalb trinken die meisten Weintrinker nur das, was sie schon kennen. Die Bereitschaft, sich auf Neues, Unbekanntes einzulassen ist gering und so folgen die allermeisten Weintrinker den ausgetretenen Pfaden. Deshalb tat sich auch Daniele Delaini aus Calmasino am Gardasee lange schwer, seine Weine zu verkaufen. Er produziert schließlich nur Bardolino. Der gehörte zwar vor Jahrzehnten zu den bekanntesten Rotweinen Italiens, fiel dann aber in Ungnade, als Italien meinte, seine lokalen Weinschätze dem globalen Rebsorten-Einerlei opfern zu müssen.  

Als die Renaissance der autochthon verwurzelten Rebsorten Italiens dann aber auch den Bardolino ans Licht der Öffentlichkeit spülte, nahm man erstaunt zur Kenntnis, was für ein großer, delikater Rotwein dieser sein kann, wenn er denn aus der Hand eines Meisterwinzers wie Daniele Delaini kommt. Seine Bardolinos sind rare Unikate, unvergleichlich eigensinnige Rotweine voller Charme und Finesse, die man eher in Burgund ansiedeln würde, als ausgerechnet am Gardasee. Solche vom Markt »verdammten« Trouvaillen finden wir, weil wir gezielt nach ihnen suchen.

Inhalt: 0.75 l (30,53 €* / 1 l)

22,90 €*

Inhalt: 0.75 l (38,67 €* / 1 l)

29,00 €*

Der Provozierende 

Sie haben sicher auch schon bemerkt, daß sich gute, handwerklich produzierte Rotweine in den letzten Jahren in Stil und Charakter verändert haben. Sie sind »leichter« geworden. Nicht unbedingt im Alkohol-Gehalt, aber in der Extraktion während der Weinbereitung. Sie besitzen mehr Frische im Trunk, wirken schlanker im Mundgefühl, in den Gerbstoffen weniger dicht als filigraner und sie leuchten in etwas transparenterer Farbausbeute aus dem Glas. 

Es sind die Auswirkungen der Klimakrise, denen wir diesen Wandel verdanken. Weltweit haben Landwirtschaft und Weinbau mit zunehmender Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Sie führen zu geringerer Saftausbeute durch kleinere Beeren, deren Schalen dicker werden, um sie vor Verdunstung zu schätzen. Deshalb müssen sie während der Weinbereitung schonender und kürzer extrahiert werden, was zwangsläufig zu oben beschriebenem stilistischen Wandel im Rotwein führt. Der große rote »La Truffiere« der Brüder Danjou aus dem knochentrockenen südfranzösischen Roussillon steht exemplarisch für diesen neuen Rotwein. Er soll Rotwein-Fans, denen ihr Wein meist nicht konzentriert genug sein kann, zu einer neuen Wahrnehmung ihres Lieblingsgetränks anregen. Denn dick, reif, fett und mollig rund ist heute einfach. Raffiniert kühl, fein und trotzdem druckvoll steht heute für wahre Winzerkunst.

Der Unmögliche

Simone Adams beschloss vor ein paar Jahren, ihren Betrieb von heute auf morgen von konventioneller auf regenerative Bewirtschaftung umzustellen. Als sie bemerkt, wie sich dadurch die Qualität ihrer Moste verändert, paßt sie nicht minder wagemutig ihre Weinbereitung der veränderten Qualität ihres Lesegutes an. Sie wagt, was bis dahin zumindest hierzulande als unmöglich galt: Sie vergärt all ihre Rotweine vollständig mit Stiel und Stengel, trennt also nicht die Beeren vom Stielgerüst. Ganztraubengärung nennt man dieses Verfahren.

Dabei werden aus den Stielen und Stengeln mehr und vor allem andere Gerbstoffe ausgelöst, als wenn man nur die Schalen der Beeren während der Weinbereitung »auslutscht«. In ihrer Jugend können derart vergorene Weine unattraktiv hart und grün im Mundgefühl wirken. Mit einsetzender Reife entwickeln sie aber meist eindrucksvoll ätherische Aroma-Komponenten und entfalten im Mundgefühl dichte, kompakte und komplexe Wirkung der Gerbstoffe. Praktisch zu erleben in dieser eindrucksvollen Spätburgunder-Spitze, die Simone Adams der Neupflanzung einer einst höchst angesehenen Lage verdankt. Ihr legendärer Pares setzt Maßstäbe und weist der deutschen Spätburgunder-Einfalt den Weg zu mehr stilistischer Vielfalt.

Inhalt: 0.75 l (106,53 €* / 1 l)

79,90 €*