Bodegas Corisca

Spaniens große weiße Rebsorte, Albariño. Hier »Bio« und richtig gut.

Spanien und seine Weißwein faszinieren uns mehr und mehr. Seit dort eine neue Winzergeneration dem eigenen Erbe auf der Spur ist und sich dafür vom skrupellosen Kommerz der letzten Jahrzehnte lossagt, sind wir viel unterwegs auf der iberischen Halbinsel. Dabei entdeckten wir, was wir lange schon suchten: den vermutlich einzigen seriös biologisch produzierten Albariño Galiziens. Dort, im äußersten Nordwesten Spaniens, liegt das Weingut »Corisca«, eine kleine Familienkellerei unter der Leitung von Natalia Rodriguez Esteves, die auf knapp 10 Hektar Rebfläche einen einzigen Wein produziert, den Albariño »Corisca«.

Albariño ist eine Rebsorte, die spannend eigenständige Identität besitzt, wenn sie trocken ausgebaut wird. Auch in Spanien grassiert derzeit der Trend zu Kommerz-Weißweinen mit Restzucker, auch beim Albariño, dem renommiertesten Weißwein des Landes. Unser Albariño von Corisca aber ist knochentrocken. Merkwürdig saftig im Mundgefühl durchzieht ihn angenehm weiche Säure. Spürbar salzig klingt er am Gaumen aus. Seine fast cremig wirkende Textur setzt eine schwer zu beschreibende Aromatik frei, die ein Hauch grüner Äpfel ebenso durchzieht, wie frische Zitrusnoten und reifer gelber Pfirsich. Ein alkoholisch verhaltener, im Mundgefühl aber kraftvoll dicht wirkender Weißwein, dessen animierend trockene Frische an salzige Gischt an einem windigen Tag am Meer erinnert. Um diesen unverwechselbaren Charakter der Rebsorte zu erhalten, liest Natalia Estevez ihre Trauben bewußt früh. Den Most vergärt sie nach dem Keltern mit der wilden Umgebungs-Hefe im Edelstahltank spontan bei konstant kühler Temperatur, im Keller greift sie nicht in den Prozess der Weinentstehung ein. So gelingt ihr ein spannungs- und energiegeladener, trinkfröhlicher und überaus essensfreundlicher Weißwein, dessen plakative Frische unweigerlich das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt.  

Albariño gilt heute als die größte weiße Rebsorte des Landes. Auf 5300 Hektar wird sie im grünen Galizien angebaut. Noch in den achtziger Jahren aber wäre die edle Sorte fast aus dem Rebkataster verschwunden. Benebelt durch den Riesenerfolg, den Spaniens Winzer mit hochsubventioniertem Kommerz in den letzten zwanzig Jahren feiern konnten, hätten sie es fast verschlafen, ihr altes Rebsorten-Erbe zu bewahren. 

Die besten reinsortigen Albariños kommen aus den Rias Baixas, einer 37 km langen und bis zu 100 Meter tiefen granitischen Buchtenlandschaft an der stürmischen und windigen Westküste Galiciens. Dort sorgen atlantische Winde für Niederschlagsmengen von bis zu 1.300 Millimeter pro Jahr, etwa dreimal so viel wie in der Rioja, bei einer kühlen Jahresdurchschnittstemperatur von nur 15 °C. Ideale Voraussetzungen für frische Weißweine, die jung getrunken werden sollten, sich aber auch über zwei bis vier Jahre exzellent entwickeln. Wenn die Erträge kontrolliert werden und in Weinberg und Keller Sorgfalt am Werk ist, kann sich ein guter Albariño aber auch über Jahre entwickeln..

Woher die Rebsorte kommt, von welchen Eltern sie abstammt, ist bis heute umstritten. Man hat eine ca. 300 Jahre alte Anlage gefunden, die beweist, daß sie auf jeden Fall älter ist in Galizien, als ihre erste urkundliche Erwähnung 1843. Bis heute kursiert zudem das Gerücht, daß der Albariño auf den weißen Traminer, Savagnin Blanc, zurückgehe. Das ist inzwischen widerlegt, aber es scheint noch immer Weingärten in Galizien zu geben, man weiß nicht wieviele und wo, in denen angeblich Albariño steht, es sich aber tatsächlich um Savagnin handelt. So einfach ist das manchmal nicht mit der Rebsortenbestimmung. Tatsächlich meint man, auch in Coriscas Albariño eine gewisse Verwandtschaft mit dem Savagnin entdecken zu können. Aromatisch vielschichtig und strukturell dicht und cremig erinnert er entfernt durchaus an Savagnin aus dem französischen Jura, doch seine präzise, salzige Frische und seine prononcierten Apfel-, Birnen-, Pfirsich- und Zitrusaromen lassen dann doch eher auf authentischen, alten Albariño schließen.

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Corisca begann als Projekt erst im Jahr 2009. Damals beschloß Familie Rodriguez, ihre Trauben nicht mehr an die örtliche Genossenschaft und andere Winzer abzugeben, sondern auch den Ausbau der Weine selbst in die Hand zu nehmen. Die Tochter des Hauses, Natalia Rodriguez, beschloß sofort, die Reben biologisch zu bewirtschaften. Sie stellte um und wurde zur Pionierin des biologischen Weinbaus in der DO Rías Baixas, wo sie bis heute die einzige Biowinzerin ist.

Corisca arbeitet profund handwerklich. Nach der manuellen Lese werden die Beeren schonend entrappt. Anschließend unterzieht Natalia sie einer je nach Jahrgang unterschiedlich langen Kohlensäuremazeration, preßt sie dann bei niedrigem Druck in einer pneumatischen Presse schonend ab, läßt den erhaltenen Most 48 Stunden lang per Schwerkraft auf natürliche Weise klären und vergärt diesen dann auf der wilden natürlichen Hefe in Edelstahltanks. Drei Monate lang darf der Wein nach der Gärung auf der Vollhefe reifen. Dann wird er im Frühjahr des auf die Ernte folgenden Jahres unter minimaler Schwefelung abgefüllt. Der Albariño von Natalia Rodriguez ist rar. Je nach Jahrgang füllt sie nur rund 20.000 Flaschen ab. Schön, daß wir dabei sein können.

Spanien und seine Weißwein faszinieren uns mehr und mehr. Seit dort eine neue Winzergeneration dem eigenen Erbe auf der Spur ist und sich dafür vom skrupellosen Kommerz der letzten Jahrzehnte lossagt, sind wir viel unterwegs auf der iberischen Halbinsel. Dabei entdeckten wir, was wir lange schon suchten: den vermutlich einzigen seriös biologisch produzierten Albariño Galiziens. Dort, im äußersten Nordwesten Spaniens, liegt das Weingut »Corisca«, eine kleine Familienkellerei unter der Leitung von Natalia Rodriguez Esteves, die auf knapp 10 Hektar Rebfläche einen einzigen Wein produziert, den Albariño »Corisca«.

Albariño ist eine Rebsorte, die spannend eigenständige Identität besitzt, wenn sie trocken ausgebaut wird. Auch in Spanien grassiert derzeit der Trend zu Kommerz-Weißweinen mit Restzucker, auch beim Albariño, dem renommiertesten Weißwein des Landes. Unser Albariño von Corisca aber ist knochentrocken. Merkwürdig saftig im Mundgefühl durchzieht ihn angenehm weiche Säure. Spürbar salzig klingt er am Gaumen aus. Seine fast cremig wirkende Textur setzt eine schwer zu beschreibende Aromatik frei, die ein Hauch grüner Äpfel ebenso durchzieht, wie frische Zitrusnoten und reifer gelber Pfirsich. Ein alkoholisch verhaltener, im Mundgefühl aber kraftvoll dicht wirkender Weißwein, dessen animierend trockene Frische an salzige Gischt an einem windigen Tag am Meer erinnert. Um diesen unverwechselbaren Charakter der Rebsorte zu erhalten, liest Natalia Estevez ihre Trauben bewußt früh. Den Most vergärt sie nach dem Keltern mit der wilden Umgebungs-Hefe im Edelstahltank spontan bei konstant kühler Temperatur, im Keller greift sie nicht in den Prozess der Weinentstehung ein. So gelingt ihr ein spannungs- und energiegeladener, trinkfröhlicher und überaus essensfreundlicher Weißwein, dessen plakative Frische unweigerlich das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt.  

Albariño gilt heute als die größte weiße Rebsorte des Landes. Auf 5300 Hektar wird sie im grünen Galizien angebaut. Noch in den achtziger Jahren aber wäre die edle Sorte fast aus dem Rebkataster verschwunden. Benebelt durch den Riesenerfolg, den Spaniens Winzer mit hochsubventioniertem Kommerz in den letzten zwanzig Jahren feiern konnten, hätten sie es fast verschlafen, ihr altes Rebsorten-Erbe zu bewahren. 

Die besten reinsortigen Albariños kommen aus den Rias Baixas, einer 37 km langen und bis zu 100 Meter tiefen granitischen Buchtenlandschaft an der stürmischen und windigen Westküste Galiciens. Dort sorgen atlantische Winde für Niederschlagsmengen von bis zu 1.300 Millimeter pro Jahr, etwa dreimal so viel wie in der Rioja, bei einer kühlen Jahresdurchschnittstemperatur von nur 15 °C. Ideale Voraussetzungen für frische Weißweine, die jung getrunken werden sollten, sich aber auch über zwei bis vier Jahre exzellent entwickeln. Wenn die Erträge kontrolliert werden und in Weinberg und Keller Sorgfalt am Werk ist, kann sich ein guter Albariño aber auch über Jahre entwickeln..

Woher die Rebsorte kommt, von welchen Eltern sie abstammt, ist bis heute umstritten. Man hat eine ca. 300 Jahre alte Anlage gefunden, die beweist, daß sie auf jeden Fall älter ist in Galizien, als ihre erste urkundliche Erwähnung 1843. Bis heute kursiert zudem das Gerücht, daß der Albariño auf den weißen Traminer, Savagnin Blanc, zurückgehe. Das ist inzwischen widerlegt, aber es scheint noch immer Weingärten in Galizien zu geben, man weiß nicht wieviele und wo, in denen angeblich Albariño steht, es sich aber tatsächlich um Savagnin handelt. So einfach ist das manchmal nicht mit der Rebsortenbestimmung. Tatsächlich meint man, auch in Coriscas Albariño eine gewisse Verwandtschaft mit dem Savagnin entdecken zu können. Aromatisch vielschichtig und strukturell dicht und cremig erinnert er entfernt durchaus an Savagnin aus dem französischen Jura, doch seine präzise, salzige Frische und seine prononcierten Apfel-, Birnen-, Pfirsich- und Zitrusaromen lassen dann doch eher auf authentischen, alten Albariño schließen.

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Corisca begann als Projekt erst im Jahr 2009. Damals beschloß Familie Rodriguez, ihre Trauben nicht mehr an die örtliche Genossenschaft und andere Winzer abzugeben, sondern auch den Ausbau der Weine selbst in die Hand zu nehmen. Die Tochter des Hauses, Natalia Rodriguez, beschloß sofort, die Reben biologisch zu bewirtschaften. Sie stellte um und wurde zur Pionierin des biologischen Weinbaus in der DO Rías Baixas, wo sie bis heute die einzige Biowinzerin ist.

Corisca arbeitet profund handwerklich. Nach der manuellen Lese werden die Beeren schonend entrappt. Anschließend unterzieht Natalia sie einer je nach Jahrgang unterschiedlich langen Kohlensäuremazeration, preßt sie dann bei niedrigem Druck in einer pneumatischen Presse schonend ab, läßt den erhaltenen Most 48 Stunden lang per Schwerkraft auf natürliche Weise klären und vergärt diesen dann auf der wilden natürlichen Hefe in Edelstahltanks. Drei Monate lang darf der Wein nach der Gärung auf der Vollhefe reifen. Dann wird er im Frühjahr des auf die Ernte folgenden Jahres unter minimaler Schwefelung abgefüllt. Der Albariño von Natalia Rodriguez ist rar. Je nach Jahrgang füllt sie nur rund 20.000 Flaschen ab. Schön, daß wir dabei sein können.