Domaine de Cazaban

Auf der Reise in die gemeinsame Zukunft

Cabardés ist eine klimatisch spannende, aber weitgehend unbekannte Appellation im Hinterland des mittelalterlichen Städtchens Carcassonne in Südfrankreich. Sie liegt exakt auf der Wetterscheide zwischen atlantischem und mediterranem Klima, was ihren Weinen besonderen Reiz verleiht, und erinnert in Klima, Natur und Weite des Himmels eher an Oregon denn an den Süden Frankreichs.

Von dort kommen die Weine der Domaine de Cazaban. Deren Geschichte liest sich wie ein modernes Märchen und steht doch nur für viele andere, die dem Reiz des Weines als faszinierendem Bindeglied zwischen Mensch und Natur erlegen sind wie Emmanuel Taillez. Der ist 56 Jahre jung, als ihn der Wunsch packt, noch mal etwas ganz anderes zu machen als Geld im Management und der Unternehmensführung in der Industrie zu verdienen. Er will sich endlich seiner lebenslangen Leidenschaft widmen, der Natur. Der Zufall will es, daß er auf Sylvie Gonzalez Bardy trifft, eine junge Weltenbummlerin, die das Ziel ihrer Suche eben so wenig gefunden hat wie er. Nach Jahren auf Reisen hat sie ihr Herz an den Weintourismus verloren, will sich thematischen Workshops rund um den Wein und dessen Tourismus widmen. Die beiden lernen Josef Parcé kennen, einen jungen Winzer, der in der Region fest verwurzelt ist, alleine aber keine Chance hat, sich und seine Idee vom eigenen Wein zu verwirklichen. Er ging mit 20 Jahren zur See, kehrt sieben Jahre später zurück in den Weinberg und leitet seit 10 Jahren als einer der Pioniere des ökologischen Landbaus ein bekanntes Bio-Weingut an der katalanischen Küste.

Die drei treffen sich, verstehen sich und beschließen gemeinsame Sache zu machen. Emmanuel kauft im Herbst 2017 die Domaine de Cazaban von Vorbesitzer Clement Mengus, der die Drei das ganze Jahr 2018 hindurch noch tatkräftig unterstützt. Emmanuel lernt und staunt, was es in seiner neuen Profession alles zu wissen und zu lernen gibt. Sylvie organisiert den Betrieb, kümmert sich um die Ferien-Appartments, die sogleich gebaut werden, während Josef sein ambitioniertes Team in Weinberg und Keller einarbeitet, denn die Drei möchten den schon seit 2007 biologisch bewirtschafteten Betrieb so schnell wie möglich auf zertifiziert biodynamische Bewirtschaftung umstellen. Der heiße Jahrgang 2018 liefert die ersten Weine des ungleichen Dreier-Teams. Sie finden aus dem Stand Beachtung und Anerkennung. Die Reise beginnt.

{{bilder}}

Es ist tatsächlich mehr als erstaunlich, wie schnell diese kleine Domaine den Weg zum eigenen Stil gefunden hat. Schon im ersten Jahrgang verblüffen ihre Rotweine mit außergewöhnlicher Gerbstoffqualität. Josef Parcé erweist sich als begnadeter Winzer. Er stimmt seine Rotweine konzeptionell auf die Chronologie der Traubenreife in den verschiedenen Parzellen ab, die im Umkreis von 20 km rund um die Domaine liegen. Dort stehen sieben rote Rebsorten auf 16 Parzellen. Sensibel und mit unheimlich viel Fingerspitzengefühl stimmt er die Art und Dauer der Maischegärung auf die Qualität der von Hand geernteten Trauben ab. Mit der Erfahrung von 10 Jahren Weinbereitung im heißen Süden verzichtet er dabei auf mechanische Extraktion, vertraut stattdessen der Physik und Mutter Natur, weil er durch seine tägliche Arbeit in den Weinbergen die Qualität seiner Trauben sehr genau einzuschätzen weiß. So kann er die gesamte Traubenverarbeitung auf die Qualität der Gerbstoffe abstimmen. 

Normalerweise liest sich die Geschichte so: Reicher Mensch hat schon alles. Also kauft er sich Kultur und Lebensart des Winzerlebens. Weil keine Ahnung von nichts, engagiert er berühmten Önologen. Der macht ihm die Weine so, wie er es will. Über Anzeigen und andere bewährte Mittel werden Artikel und gute Bewertungen gekauft und schon läuft der Laden. Diese Geschichte hier klingt anders: Hier geht es um ein Zusammenleben und -arbeiten mit menschlichem Respekt voreinander, um Solidarität und das gemeinsame Staunen und Erleben, um das Lernen vom anderen. Das spürt man auf diesem engagiert geführten Betrieb als Besucher sofort. Wohl auch deshalb hat die Domaine de Cazaban so schnell den eigenen Weg, den eigenen Stil, gefunden, der sich so wohltuend von dem der vielen Önologen mit ihren Sicherheits- und Auftragsweinen unterscheidet. 

Neben der Gerbstoffqualität der Rotweine und der Strahlkraft der Weißweine ist das Besondere an der Domaine de Cazaban deren Lage: Cabardés liegt, wie oben schon beschrieben, sowohl im Einfluß des Atlantiks als auch des Mittelmeeres. Deshalb hat die Domaine, deren Weinberge sich am Fuß der Montagne Noir zum Teil auf über 400 m Höhe erstrecken und so unwegsam und steil sind, daß sie nur mit Pferd bearbeitet werden können, nicht nur die üblichen mediterranen Rebsorten im Anbau, sondern auch Merlot und Pinot. Vor allem letzterer hat im heißen französischen Süden eigentlich nichts verloren. Er gelingt hier auf der kühlen Seite des Besitzes aber so erstaunlich, daß wir nicht zögerten und ihn importierten. Die besondere klimatische Lage macht sich auch in Weißweinen bemerkbar, die das Potential der Lagen und deren Rebsorten eindrucksvoll unter Beweis stellen. So kennen wir zu derart wertem Preis kaum einen überzeugenderen Weißwein in Frankreichs Süden als Cazabans »Coup de Foudre«, der buchstäblich Liebe auf den ersten Blick entfacht. Ein unheimlich positiv stimmender, engagiert geführter Betrieb, der sich mitten in der Umstellung auf die biodynamische Zertifizierung befindet und beweist, daß die Herausforderungen des Klimawandels vor allem weinbaulich zu bestehen sind. Man nimmt sich hier übrigens die Freiheit, mit Rebsorten zu experimentieren, die nicht im Lastenheft der Appellation verzeichnet sind, weshalb deren Weine als »Vin de France« deklariert werden müssen, der untersten Qualitätsstufe für französischen Wein. Daß ausgerechnet diese Weine zu den besonders guten gehören, sollte zu denken geben. Wir sind gespannt auf das, was Emmanuel, Sylvie und Josef für die kommenden Jahre geplant haben. Folgen Sie ihnen auf ihrer Reise in die Zukunft.

Cabardés ist eine klimatisch spannende, aber weitgehend unbekannte Appellation im Hinterland des mittelalterlichen Städtchens Carcassonne in Südfrankreich. Sie liegt exakt auf der Wetterscheide zwischen atlantischem und mediterranem Klima, was ihren Weinen besonderen Reiz verleiht, und erinnert in Klima, Natur und Weite des Himmels eher an Oregon denn an den Süden Frankreichs.

Von dort kommen die Weine der Domaine de Cazaban. Deren Geschichte liest sich wie ein modernes Märchen und steht doch nur für viele andere, die dem Reiz des Weines als faszinierendem Bindeglied zwischen Mensch und Natur erlegen sind wie Emmanuel Taillez. Der ist 56 Jahre jung, als ihn der Wunsch packt, noch mal etwas ganz anderes zu machen als Geld im Management und der Unternehmensführung in der Industrie zu verdienen. Er will sich endlich seiner lebenslangen Leidenschaft widmen, der Natur. Der Zufall will es, daß er auf Sylvie Gonzalez Bardy trifft, eine junge Weltenbummlerin, die das Ziel ihrer Suche eben so wenig gefunden hat wie er. Nach Jahren auf Reisen hat sie ihr Herz an den Weintourismus verloren, will sich thematischen Workshops rund um den Wein und dessen Tourismus widmen. Die beiden lernen Josef Parcé kennen, einen jungen Winzer, der in der Region fest verwurzelt ist, alleine aber keine Chance hat, sich und seine Idee vom eigenen Wein zu verwirklichen. Er ging mit 20 Jahren zur See, kehrt sieben Jahre später zurück in den Weinberg und leitet seit 10 Jahren als einer der Pioniere des ökologischen Landbaus ein bekanntes Bio-Weingut an der katalanischen Küste.

Die drei treffen sich, verstehen sich und beschließen gemeinsame Sache zu machen. Emmanuel kauft im Herbst 2017 die Domaine de Cazaban von Vorbesitzer Clement Mengus, der die Drei das ganze Jahr 2018 hindurch noch tatkräftig unterstützt. Emmanuel lernt und staunt, was es in seiner neuen Profession alles zu wissen und zu lernen gibt. Sylvie organisiert den Betrieb, kümmert sich um die Ferien-Appartments, die sogleich gebaut werden, während Josef sein ambitioniertes Team in Weinberg und Keller einarbeitet, denn die Drei möchten den schon seit 2007 biologisch bewirtschafteten Betrieb so schnell wie möglich auf zertifiziert biodynamische Bewirtschaftung umstellen. Der heiße Jahrgang 2018 liefert die ersten Weine des ungleichen Dreier-Teams. Sie finden aus dem Stand Beachtung und Anerkennung. Die Reise beginnt.

{{bilder}}

Es ist tatsächlich mehr als erstaunlich, wie schnell diese kleine Domaine den Weg zum eigenen Stil gefunden hat. Schon im ersten Jahrgang verblüffen ihre Rotweine mit außergewöhnlicher Gerbstoffqualität. Josef Parcé erweist sich als begnadeter Winzer. Er stimmt seine Rotweine konzeptionell auf die Chronologie der Traubenreife in den verschiedenen Parzellen ab, die im Umkreis von 20 km rund um die Domaine liegen. Dort stehen sieben rote Rebsorten auf 16 Parzellen. Sensibel und mit unheimlich viel Fingerspitzengefühl stimmt er die Art und Dauer der Maischegärung auf die Qualität der von Hand geernteten Trauben ab. Mit der Erfahrung von 10 Jahren Weinbereitung im heißen Süden verzichtet er dabei auf mechanische Extraktion, vertraut stattdessen der Physik und Mutter Natur, weil er durch seine tägliche Arbeit in den Weinbergen die Qualität seiner Trauben sehr genau einzuschätzen weiß. So kann er die gesamte Traubenverarbeitung auf die Qualität der Gerbstoffe abstimmen. 

Normalerweise liest sich die Geschichte so: Reicher Mensch hat schon alles. Also kauft er sich Kultur und Lebensart des Winzerlebens. Weil keine Ahnung von nichts, engagiert er berühmten Önologen. Der macht ihm die Weine so, wie er es will. Über Anzeigen und andere bewährte Mittel werden Artikel und gute Bewertungen gekauft und schon läuft der Laden. Diese Geschichte hier klingt anders: Hier geht es um ein Zusammenleben und -arbeiten mit menschlichem Respekt voreinander, um Solidarität und das gemeinsame Staunen und Erleben, um das Lernen vom anderen. Das spürt man auf diesem engagiert geführten Betrieb als Besucher sofort. Wohl auch deshalb hat die Domaine de Cazaban so schnell den eigenen Weg, den eigenen Stil, gefunden, der sich so wohltuend von dem der vielen Önologen mit ihren Sicherheits- und Auftragsweinen unterscheidet. 

Neben der Gerbstoffqualität der Rotweine und der Strahlkraft der Weißweine ist das Besondere an der Domaine de Cazaban deren Lage: Cabardés liegt, wie oben schon beschrieben, sowohl im Einfluß des Atlantiks als auch des Mittelmeeres. Deshalb hat die Domaine, deren Weinberge sich am Fuß der Montagne Noir zum Teil auf über 400 m Höhe erstrecken und so unwegsam und steil sind, daß sie nur mit Pferd bearbeitet werden können, nicht nur die üblichen mediterranen Rebsorten im Anbau, sondern auch Merlot und Pinot. Vor allem letzterer hat im heißen französischen Süden eigentlich nichts verloren. Er gelingt hier auf der kühlen Seite des Besitzes aber so erstaunlich, daß wir nicht zögerten und ihn importierten. Die besondere klimatische Lage macht sich auch in Weißweinen bemerkbar, die das Potential der Lagen und deren Rebsorten eindrucksvoll unter Beweis stellen. So kennen wir zu derart wertem Preis kaum einen überzeugenderen Weißwein in Frankreichs Süden als Cazabans »Coup de Foudre«, der buchstäblich Liebe auf den ersten Blick entfacht. Ein unheimlich positiv stimmender, engagiert geführter Betrieb, der sich mitten in der Umstellung auf die biodynamische Zertifizierung befindet und beweist, daß die Herausforderungen des Klimawandels vor allem weinbaulich zu bestehen sind. Man nimmt sich hier übrigens die Freiheit, mit Rebsorten zu experimentieren, die nicht im Lastenheft der Appellation verzeichnet sind, weshalb deren Weine als »Vin de France« deklariert werden müssen, der untersten Qualitätsstufe für französischen Wein. Daß ausgerechnet diese Weine zu den besonders guten gehören, sollte zu denken geben. Wir sind gespannt auf das, was Emmanuel, Sylvie und Josef für die kommenden Jahre geplant haben. Folgen Sie ihnen auf ihrer Reise in die Zukunft.