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Pyrrolizidinalkaloide


Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind sekundäre Pflanzenstoffe, von denen mehr als 500 verschiedene Verbindungen bekannt sind. Pflanzen enthalten sie als eine Art chemischen Schutzschild, um Fressfeinde abzuschrecken.

Seit ein paar Jahren stehen PA im Fokus der Forschung. Sie kommen in über 6000 Pflanzenarten auf natürliche Weise vor, vornehmlich in den Familien der Korbblütler (Asteraceae), der Rauhblatt- oder Borretschgewächse (Boraginaceae) und der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae) Sie gelten heute als leberschädigend, erbgutverändernd, embryoschädigend und krebsfördernd bzw. -auslösend, weil sie in der Leber Stoffe abbauen, die die Funktionstätigkeit des lebenswichtigen Organs stark einschränken können. In Tierversuchen hat man krebsfördernde und leberschädigende Effekte bei Fütterung pyrrolizdinhaltiger Pflanzen festgestellt.

Seit 2013 findet eine heftige Diskussion über PA-Gehalte in Honigen, Mehl, Kräutertees und grünem sowie schwarzem Tee statt. Bekannte Gewürz- und Heilkräuter mit nennenswerten Anteilen sind Borretsch, Beinwell, Pestwurz oder auch der Huflattich. Inzwischen gibt es Ärzt:innen und Naturmediziner:innen, die vom Konsum dieser Kräuter dringend abraten. Tees aus Kräutern, die derartige Alkaloide enthalten, sollten nicht länger als vier Wochen lang eingenommen werden. Das Bundesgesundheitsamt hält die Einnahme von 1 Mikrogramm pro Tag bei einer Anwendung von bis zu sechs Wochen für vertretbar.

Es sind noch viele Studien nötig, um die Wirkung dieser pflanzlichen Inhaltsstoffe zuverlässig bewerten zu können, doch gelten PA in ihrer Wirkung und Auswirkung heute als gesundheitlich außerordentlich kritisch. Sie stellen damit einen Teil der traditionellen Naturheilkunde in Frage. Wir können nur hoffen, dass man sie nicht auch in Wein, z. B. in den Beerenschalen, und anderen landwirtschaftlichen Produkten findet.


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