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Chlorose


Chlorose erkennt man im Weinberg schon von weitem an charakteristisch gelb gefärbtem Blattwerk. 2009 war z. B. ob des feuchten Klimaverlaufs in bestimmten Regionen Deutschlands ein hochproblematischer Chlorose-Jahrgang, dessen gelbes Blattwerk weithin sichtbar signalisierte, wo die Böden durch unsachgemäße Bewirtschaftung zu verdichtet waren.

Die auch Vergilbungskrankheit genannte Chlorose gilt zwar als intensiv beforscht, ihre Ursachen sind aber noch nicht final geklärt. Auffallend scheint, dass biologisch arbeitende Betriebe in einem typischen Chlorose-Jahrgang wie 2009 keine Probleme hatten, wogegen konventionell wirtschaftende Betriebe massiv damit zu kämpfen hatten.

Chlorose-Probleme entstehen auf zu schweren, fetten, verdichteten Böden in feuchten Jahren durch mangelhafte Eisenversorgung der Reben, auch vermutet man einen zu hohen Kalziumgehalt in Verbindung mit Kohlensäure und Phosphat-Überschuss durch zu intensive synthetische Düngung als Ursache.

Das Krankheitsbild ist bekannt, seine Auswirkungen auf das Reifeverhalten durch die eingeschränkte oder unterbrochene Photosynthese der vergilbten Blätter katastrophal. Grundsätzlich haben naturnah arbeitende Bio- und Biodynamik-Betriebe sehr viel weniger mit Chlorose-Problemen zu kämpfen, als intensiv arbeitende konventionelle Betriebe, was an deren mangelnder Bodenbearbeitung mit entsprechender Bodenverdichtung liegt.

Würden Weinkritiker:innen und Händler mehr in die Weinberge gehen und das am besten zur »richtigen Zeit«, würden sie so manchen Wein und so manches Weingut nicht so bejubeln, wie sie es immer wieder tun. Die Qualität der Außenwirtschaft eines Weingutes wäre zur Beurteilung der Arbeitsphilosophie essentiell. Doch scheint vielen sogenannten Profis der Branche der Keller wichtiger, vermutlich ganz schlicht aus fehlender Kompetenz in der Beurteilung dessen, was es draußen zu sehen gibt.

© K&U