Uva di Troia, eine fast vergessene alte rote Rebsorte des italienischen Südens mit vermutlich griechischer Abstammung, steht für Italiens bedauerliche Ignoranz gegenüber seiner faszinierenden Weingeschichte. Das Land verfügt über schätzungsweise 600 autochthone alte Rebsorten, von denen man oft nicht weiß, wo sie herkommen und wer ihre Kreuzungspartner als Eltern sind. Nur Portugal kann mit ähnlich vielen, alten, autochthonen Rebsorten aufwarten.
Ausgerechnet die zwanzigjährige Vorherrschaft des aus der Slowfood-Bewegung hervorgegangenen wichtigsten Weinführers des Landes, des »Gambero Rosso«, verhinderte über Jahrzehnte, daß diese alten Rebsorten entdeckt, katalogisiert, analysiert und geschützt, geschweige denn wieder rekultiviert wurden. Es war einzelnen visionären Winzern überlassen, sich um das Erbe Jahrtausende alter Weingeschichte zu bemühen. Es war tatsächlich jener einflußreiche »Gambero Rosso«, der unbeirrt propagierte, doch endlich Italiens »unedle« Rebsorten durch vermeintlich »edle« wie Chardonnay, Cabernet, Merlot , Syrah etc, zu ersetzen! Diese Ignoranz im Namen des Fortschritts führte dazu, daß enorme Flächen alter Weinberge mit teilweise uralten Rebstöcken in Süditalien aufgekauft wurden um sie zu roden, und die so gewonnenen Pflanzungsrechte dann auf die Anlage entsprechend neuer Rebflächen im Norden des Landes mit modernen, »edlen« Rebsorten zu übertragen.
Erst als die Globalisierung die italienischen Winzer schmerzhaft gewahr werden läßt, daß man anderswo ähnlich uniforme Langweilerweine aus den gleichen modernen Rebsorten billiger produzieren kann, wachen einige auf und sogar die Macher des »Gambero Rosso« erkennen, wie verhängnisvoll sich ihre jahrelange Ignoranz dem faszinierenden Erbe gegenüber auswirkte. Es war fünf vor zwölf. Heute ist man sich des Wettbewerbsvorteils der alten regionalen Rebsorten auf dem globalen Weinmarkt bewußt, doch sind es wieder nur wenige engagierte Winzerpersönlichkeiten, die aus den alten Rebsorten des Landes eigenständige Weinpersönlichkeiten produzieren, die Italiens monotone Önologen-Weinlandschaft mit erfrischender Individualität und unverwechselbarem Charakter bereichern.
Uva di Troia ist eine uralte apulische Rebsorte, die in den letzten 40 Jahren schwer an Boden verloren hat, weil sie spät ausreift und sehr empfindlich gegen falschen Mehltau ist. Man schätzt ihre Rebfläche heute auf nur noch rund 1500 Hektar. Weil die Rebsorte Nero d´Avola in den letzten Jahren so populär wurde, begannen die Winzer, ihre Uva di Troia in Anlehnung daran Nero di Troia zu nennen. Mit Erfolg. Immer mehr Winzer füllen die altehrwürdige, aber zickige Rebsorte seitdem wieder reinsortig ab.
Der Ursprung der Rebsorte ist unbekannt. Troia heißt ein Städtchen in der apulischen Provinz Foggia. Es wurde von Diomedes, dem Zerstörer des antiken griechischen Trojas, gegründet. Wieder einmal scheinen also die alten Griechen die Rebsorte nach Apulien gebracht und in der Provinz Foggia gepflanzt zu haben, wo sie noch heute zu den lokal verwurzelten Rebsorten gehört. Sie kommt ausgezeichnet mit den heißen Temperaturen des apulischen Sommers zurecht und reift zeitlich ideal aus. Sie bringt einen kernigen, würzigen, dunkelfarbigen Rotwein hervor, der die Rustikalität aller süditalienischer Rebsorten besitzt, aber durchzogen ist von angenehmer Frische und süffiger Trinkigkeit, die hervorragend zur schmackhaft simplen Küche der Region harmoniert.
Kein Wein, den man einsam vor dem Kamin zelebriert, sondern ein kräftig deftiger Roter, der im Kreise von Freunden am Tisch fröhlich verdunstet; er braucht die Begleitung entsprechender Küche. Es könnte aber auch sein, daß das wahre Potential der Rebsorte bis heute nicht wirklich ausgeschöpft wird.
Uva di Troia, eine fast vergessene alte rote Rebsorte des italienischen Südens mit vermutlich griechischer Abstammung, steht für Italiens bedauerliche Ignoranz gegenüber seiner faszinierenden Weingeschichte. Das Land verfügt über schätzungsweise 600 autochthone alte Rebsorten, von denen man oft nicht weiß, wo sie herkommen und wer ihre Kreuzungspartner als Eltern sind. Nur Portugal kann mit ähnlich vielen, alten, autochthonen Rebsorten aufwarten.
Ausgerechnet die zwanzigjährige Vorherrschaft des aus der Slowfood-Bewegung hervorgegangenen wichtigsten Weinführers des Landes, des »Gambero Rosso«, verhinderte über Jahrzehnte, daß diese alten Rebsorten entdeckt, katalogisiert, analysiert und geschützt, geschweige denn wieder rekultiviert wurden. Es war einzelnen visionären Winzern überlassen, sich um das Erbe Jahrtausende alter Weingeschichte zu bemühen. Es war tatsächlich jener einflußreiche »Gambero Rosso«, der unbeirrt propagierte, doch endlich Italiens »unedle« Rebsorten durch vermeintlich »edle« wie Chardonnay, Cabernet, Merlot , Syrah etc, zu ersetzen! Diese Ignoranz im Namen des Fortschritts führte dazu, daß enorme Flächen alter Weinberge mit teilweise uralten Rebstöcken in Süditalien aufgekauft wurden um sie zu roden, und die so gewonnenen Pflanzungsrechte dann auf die Anlage entsprechend neuer Rebflächen im Norden des Landes mit modernen, »edlen« Rebsorten zu übertragen.
Erst als die Globalisierung die italienischen Winzer schmerzhaft gewahr werden läßt, daß man anderswo ähnlich uniforme Langweilerweine aus den gleichen modernen Rebsorten billiger produzieren kann, wachen einige auf und sogar die Macher des »Gambero Rosso« erkennen, wie verhängnisvoll sich ihre jahrelange Ignoranz dem faszinierenden Erbe gegenüber auswirkte. Es war fünf vor zwölf. Heute ist man sich des Wettbewerbsvorteils der alten regionalen Rebsorten auf dem globalen Weinmarkt bewußt, doch sind es wieder nur wenige engagierte Winzerpersönlichkeiten, die aus den alten Rebsorten des Landes eigenständige Weinpersönlichkeiten produzieren, die Italiens monotone Önologen-Weinlandschaft mit erfrischender Individualität und unverwechselbarem Charakter bereichern.
Uva di Troia ist eine uralte apulische Rebsorte, die in den letzten 40 Jahren schwer an Boden verloren hat, weil sie spät ausreift und sehr empfindlich gegen falschen Mehltau ist. Man schätzt ihre Rebfläche heute auf nur noch rund 1500 Hektar. Weil die Rebsorte Nero d´Avola in den letzten Jahren so populär wurde, begannen die Winzer, ihre Uva di Troia in Anlehnung daran Nero di Troia zu nennen. Mit Erfolg. Immer mehr Winzer füllen die altehrwürdige, aber zickige Rebsorte seitdem wieder reinsortig ab.
Der Ursprung der Rebsorte ist unbekannt. Troia heißt ein Städtchen in der apulischen Provinz Foggia. Es wurde von Diomedes, dem Zerstörer des antiken griechischen Trojas, gegründet. Wieder einmal scheinen also die alten Griechen die Rebsorte nach Apulien gebracht und in der Provinz Foggia gepflanzt zu haben, wo sie noch heute zu den lokal verwurzelten Rebsorten gehört. Sie kommt ausgezeichnet mit den heißen Temperaturen des apulischen Sommers zurecht und reift zeitlich ideal aus. Sie bringt einen kernigen, würzigen, dunkelfarbigen Rotwein hervor, der die Rustikalität aller süditalienischer Rebsorten besitzt, aber durchzogen ist von angenehmer Frische und süffiger Trinkigkeit, die hervorragend zur schmackhaft simplen Küche der Region harmoniert.
Kein Wein, den man einsam vor dem Kamin zelebriert, sondern ein kräftig deftiger Roter, der im Kreise von Freunden am Tisch fröhlich verdunstet; er braucht die Begleitung entsprechender Küche. Es könnte aber auch sein, daß das wahre Potential der Rebsorte bis heute nicht wirklich ausgeschöpft wird.