Mykorrhiza
Mykorrhiza sind Pilze, die der Rebe Nährsalze und Wasser zur Verfügung stellen und ihrerseits einen Teil der durch die Photosynthese der Pflanzen erzeugten Assimilate enthalten.
Im Gegensatz zu anderen Bodenpilzen fehlen vielen Mykorrhizapilzen Enzyme, welche nötig wären, um komplexe Kohlenhydrate abzubauen. Darum sind die Pilze symbiotisch auf die Versorgung durch die Pflanze angewiesen. Im Wurzelwerk der Rebe sorgen die Mykorrhizapilze für eine erheblich verbesserte Aufnahme von Mineralstoffen und Wasser aus dem Boden, sie verbessern zudem die Wasser-, Stickstoff- und Phosphat-Versorgung der Rebe entscheidend. Untersuchungen zeigten, dass sie außerdem einen gewissen Schutz vor Wurzelpathogenen und oberirdischen Schädlingen wie beispielsweise Blattläusen oder schädlichen Pilzinfektionen bieten. Und sie verbessern die Trockenresistenz der Rebe, was an extremen Standorten ein entscheidender Vorteil sein kann.
Die Biodynamik scheint nachhaltig die Wirkung der Mykorrhiza-Kulturen zu beeinflussen und langfristige Wirkung zu entfalten.
Die Forschung dazu steht noch am Anfang. Wegen ihrer Fähigkeit, Nährstoffe direkt an die Wurzeln von Nutzpflanzen zu liefern, untersucht man derzeit, ob sich die Pilze als Ersatz für Mineraldünger einsetzen lassen. Mykorrhizapilze könnten tatsächlich eine interessante Alternative sein. Deshalb vermutet man in diesen Pilzen einen der wesentliche Unterschiede zwischen konventionellem und biodynamischem Weinbau.
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