Hinweis: Es gibt noch unbegrenzt Karten an der Tageskasse im Ofenwerk! 

Masseria Cuturi 1881

Apulien, ganz anders als erwartet ...

Italiens Wein kann frustrierend sein. Wie lange haben wir nach einem Primitivo gesucht, der uns schmeckt, von einem seriösen Betrieb (und nicht nur aus dem Tanklastzug) stammt und vor allem natürlich durchgegoren ist. Die hierzulande so erfolgreichen Primitivos aus dem SB-Regal und dem Getränke-Fach-Handel sind getränketechnologische Erzeugnisse, die unter netten Phantasienamen von anonymen Abfüllern aus dem Norden Italiens zu überhöhten Billigpreisen unters Volk gebracht werden. Sie sorgen mit bis zu 18 g/l Restzucker, die nicht deklariert werden müssen, weil sie im Lastenheft der Ursprungsappellation juristisch verankert sind, für eine geschmacklich katatstrophale Irreführung ihrer Trinkerschaft. Daß die Fachpresse den Schwindel des unter fadenscheinigem Vorwand in den Wein gekommenen Restzuckers (Passito, getrocknete Trauben ...) nicht aufdeckt, sondern den Werbesprech der einschlägigen Großabfüller nachplappert, ist ein Skandal mit schwerwiegenden Folgen. Nach dem Riesenerfolg der süßen Primitivos will jetzt auch das Chianti-Konsoritum am Run auf restsüßen Rotwein partizipieren und auch in Frankreich und Spanien gibt es die ersten Produzenten, die einen »Passito« im Sortiment haben. Spätestens jetzt müßten alle Alarmglocken klingeln - doch es regt sich kaum Widerspruch. Im Gegenteil: Alle scheinen am Boom des restsüßen Rotweines partizipieren zu wollen. Düstere Vorahnung . . .

. . . denn Zucker im Rotwein dient ausschließlich dem Kaschieren minderwertiger Grundweinqualität. Seriös produzierter Rotwein ist immer natürlich trocken. Alles andere ist vorsätzliche Täuschung einer hilflosen und unerfahrenen Kundschaft. Die Verursacher dieses im deutschen Getränke- und Lebensmittelhandel ungeheuer erfolgreichen Trends stellen sogar Webseiten ins Netz, die den Käufern der Flaschen die Geschichte vom kleinen Weingut in Apulien einflüstern sollen - das es meist nicht gibt. Stattdessen stammt der Most aus anonymer Quelle, die nicht zu lokalisieren ist. Er wird per Tanklastzug in den Norden gebracht, dort mit infantiler Restsüße unbekannten Ursprungs verschnitten, in schwere Flaschen gefüllt und dann unter Phantasie-Etikett und falscher Identität nach Deutschland gekarrt, wo es von solchen Fake-Primitivos inzwischen nur so wimmelt. 

Nicht mit uns! Unsere Masseria Cuturi gibt es wirklich. Sie gehört Familie Rossi-Chauvenet, einer Winzerfamilie aus dem Veneto, die dort schon seit 1883 Weinbau betreibt. Als Tochter Camilla Rossi-Chauvenet das elterliche Weingut Massimago im Veneto 2003 übernimmt, renoviert sie es von Grund auf und stellt 2008 auf biologischen Anbau um. Im Jahr 2009 kaufen Camillas Eltern Paolo und Lorenza Rossi ein heruntergekommenes Landgut aus dem 16. Jahrhundert in der Nähe des Städtchen Manduria im südlichen Apulien. 280 Hektar Land gehören dazu, mit historischen Grabungsstätten, viel Wildnis, einem alten Oliven-Hain und 30 Hektar Reben. Es liegt umgeben von Macchia im »Parco Naturale del Bosco Li Cuturi« auf halber Strecke zwischen Manduria und dem Meer, heißt »Masseria Cuturi«, besteht aus einem 1881 gebauten archaischen Gebäude, das auf römischen Fundamenten steht, und stellt sich als Wiege des modernen Primitivo heraus. 

Demnach heiratete dort ein Don Tommaso Schiavoni-Tafuri um 1880 herum eine Gräfin Sabini di Altamura. Als Hochzeitsgeschenk soll er ihr ein paar Weinreben mitgebracht haben, die sie auf ihrer Masseria Cuturi einpflanzten. Sie stellen fest, daß ihr Wein in Kraft, Körper und Farbe ihre Erwartungen übertrifft. Kurz darauf rottet die Reblaus Europas Reben aus. Die Franzosen sind auf der Suche nach Ersatz. Sie entdecken den Roten aus Manduria, dessen luftigen Sandboden die Reblaus nicht mag und deshalb verschont, importieren ihn und so wird der Wein als Nachkomme einer uralten Weintradition in Apulien, die bis in die Antike zurückreicht, bekannt. Man berichtet über seine Rebsorte, daß deren Trauben früher ausreifen als alle anderen in der Region, und nennt sie deshalb »Primaticcio«, die Frühreifende. Sie findet vor allem um Salento, Manduria und Maruggio ihr ideales Habitat. Dort steht sie bis heute. Als lautmalerisch abgeschliffener »Primitivo« wurde sie in den letzten Jahren zu einem der berühmtesten Rotweine Italiens, dessen mysteriöse Herkunftsgeschichte die Wissenschaft über Jahrzehnte hinweg beschäftigte. 

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Die junge Camilla Rossi-Chauvenet (im Bild links oben) beschließt irgendwann, das fast vergessene Familienanwesen im fernen Süden zu besuchen, verliebt sich in den Ort und beginnt das Anwesen zu regenerieren. Sie stellt auch dort die Bewirtschaftung auf biologisch-organischen Landbau um. Ihre Reben sehen wenig romantisch aus. Wie überall in Apulien liegen sie als große zusammenhängende Rebfelder flach und eben in der Landschaft, auf nahezu Null Meter über dem Meer. Im Vergleich mit unseren nördlich kleinparzellierten »Weinbergen« sehen sie wie landwirtschaftliche Nutzflächen aus. 2015 ist es soweit, der erste Jahrgang geht unter dem Ettikett »Cuturi 1881« auf Flasche. 2016 wird der Betrieb zertifiziert. Weil es auf der Masseria noch kein Kellereigebäude gibt, werden die Trauben von Hand und per Maschine geerntet, gekeltert und gehen als Most per Tanklastzug nach Hause ins Veneto, wo sie vergoren, ausgebaut und abgefüllt werden. Deshalb darf sich der Wein nur »Primitivo Puglia« nennen, obwohl die Masseria Cuturi dem Consorzio »Primitivo di Manduria« angehört. Erst wenn er auf der Masseria ausgebaut und abgefüllt wird, darf er sich mit der Herkunft »Manduria« schmücken. Das neue Keltergebäude ist bereits in Planung.

Camilla hat viel vor mit Cuturi. Sie arbeitet eng mit den Weinuniversitäten von Mailand und Padua zusammen, will dort eine Forschungsstation bauen, die sich mit der mediterranen Ernährung ebenso beschäftigt, wie mit der Historie der alten Rebsorten des Südens. Es soll ein Bed & Breakfast entstehen, es soll Ferienwohnungen geben, und die bislang 30 Hektar Reben sollen behutsam erweitert werden. Insgesamt werden derzeit nur 40.000 Flaschen produziert. Für Apulien eine Kleinigkeit.

Camillas Primitivo und ihr reinsortiger Negro Amaro gehören zum Besten, das wir bisher aus Apulien probiert haben. Weinmacher Valentino Ciarla extrahiert aus den robusten roten Rebsorten ausgesprochen feinkörnige, fast edle Texturen mit Frische und Trinkfluß. Wer die neudeutsch süßen Primitivos gewohnt ist,  wird zunächst enttäuscht reagieren. Cuturis Primitivo wirkt schlank, schwebend, elegant, kühl und raffiniert in der Gerbstoffqualität. Doch wer kalifornischen Zinfandel kennt, wird mit der Zunge schnalzen. Cuturis Primitivo ähnelt ihm verblüffend, es ist schließlich die identische Rebsorte. Er trinkt sich ähnlich saftig, weich und rund, geschmeidig und mundfüllend elegant, gleitet aber in europäisch frischer Dynamik über die Zunge.

Cuturis Negro Amaro ist ein Star. Wer die robuste Rebsorte kennt, hält die Finesse und elegante Extraktion, die ihm hier begegnet, für kaum möglich. Freundlich, zugänglich und mundfüllend breit, ohne fett zu wirken oder rustikal zu sein, was die Rebsorte so gerne ist. Potenz und Kraft vereinen sich in raffinierter Transparenz. Fast aristokratisch zeigt sich die Rebsorte hier in einem freundlichen Riesen von Rotwein, der Jahre der Weinfreunde verspricht.

Mit Cuturi 1881 haben wir gefunden, was wir seit Jahren suchen: Weine aus Apulien, die uns rundum überzeugen. Von Cuturi 1881 werden Sie und wir noch einiges zu hören und zu trinken kriegen.

Italiens Wein kann frustrierend sein. Wie lange haben wir nach einem Primitivo gesucht, der uns schmeckt, von einem seriösen Betrieb (und nicht nur aus dem Tanklastzug) stammt und vor allem natürlich durchgegoren ist. Die hierzulande so erfolgreichen Primitivos aus dem SB-Regal und dem Getränke-Fach-Handel sind getränketechnologische Erzeugnisse, die unter netten Phantasienamen von anonymen Abfüllern aus dem Norden Italiens zu überhöhten Billigpreisen unters Volk gebracht werden. Sie sorgen mit bis zu 18 g/l Restzucker, die nicht deklariert werden müssen, weil sie im Lastenheft der Ursprungsappellation juristisch verankert sind, für eine geschmacklich katatstrophale Irreführung ihrer Trinkerschaft. Daß die Fachpresse den Schwindel des unter fadenscheinigem Vorwand in den Wein gekommenen Restzuckers (Passito, getrocknete Trauben ...) nicht aufdeckt, sondern den Werbesprech der einschlägigen Großabfüller nachplappert, ist ein Skandal mit schwerwiegenden Folgen. Nach dem Riesenerfolg der süßen Primitivos will jetzt auch das Chianti-Konsoritum am Run auf restsüßen Rotwein partizipieren und auch in Frankreich und Spanien gibt es die ersten Produzenten, die einen »Passito« im Sortiment haben. Spätestens jetzt müßten alle Alarmglocken klingeln - doch es regt sich kaum Widerspruch. Im Gegenteil: Alle scheinen am Boom des restsüßen Rotweines partizipieren zu wollen. Düstere Vorahnung . . .

. . . denn Zucker im Rotwein dient ausschließlich dem Kaschieren minderwertiger Grundweinqualität. Seriös produzierter Rotwein ist immer natürlich trocken. Alles andere ist vorsätzliche Täuschung einer hilflosen und unerfahrenen Kundschaft. Die Verursacher dieses im deutschen Getränke- und Lebensmittelhandel ungeheuer erfolgreichen Trends stellen sogar Webseiten ins Netz, die den Käufern der Flaschen die Geschichte vom kleinen Weingut in Apulien einflüstern sollen - das es meist nicht gibt. Stattdessen stammt der Most aus anonymer Quelle, die nicht zu lokalisieren ist. Er wird per Tanklastzug in den Norden gebracht, dort mit infantiler Restsüße unbekannten Ursprungs verschnitten, in schwere Flaschen gefüllt und dann unter Phantasie-Etikett und falscher Identität nach Deutschland gekarrt, wo es von solchen Fake-Primitivos inzwischen nur so wimmelt. 

Nicht mit uns! Unsere Masseria Cuturi gibt es wirklich. Sie gehört Familie Rossi-Chauvenet, einer Winzerfamilie aus dem Veneto, die dort schon seit 1883 Weinbau betreibt. Als Tochter Camilla Rossi-Chauvenet das elterliche Weingut Massimago im Veneto 2003 übernimmt, renoviert sie es von Grund auf und stellt 2008 auf biologischen Anbau um. Im Jahr 2009 kaufen Camillas Eltern Paolo und Lorenza Rossi ein heruntergekommenes Landgut aus dem 16. Jahrhundert in der Nähe des Städtchen Manduria im südlichen Apulien. 280 Hektar Land gehören dazu, mit historischen Grabungsstätten, viel Wildnis, einem alten Oliven-Hain und 30 Hektar Reben. Es liegt umgeben von Macchia im »Parco Naturale del Bosco Li Cuturi« auf halber Strecke zwischen Manduria und dem Meer, heißt »Masseria Cuturi«, besteht aus einem 1881 gebauten archaischen Gebäude, das auf römischen Fundamenten steht, und stellt sich als Wiege des modernen Primitivo heraus. 

Demnach heiratete dort ein Don Tommaso Schiavoni-Tafuri um 1880 herum eine Gräfin Sabini di Altamura. Als Hochzeitsgeschenk soll er ihr ein paar Weinreben mitgebracht haben, die sie auf ihrer Masseria Cuturi einpflanzten. Sie stellen fest, daß ihr Wein in Kraft, Körper und Farbe ihre Erwartungen übertrifft. Kurz darauf rottet die Reblaus Europas Reben aus. Die Franzosen sind auf der Suche nach Ersatz. Sie entdecken den Roten aus Manduria, dessen luftigen Sandboden die Reblaus nicht mag und deshalb verschont, importieren ihn und so wird der Wein als Nachkomme einer uralten Weintradition in Apulien, die bis in die Antike zurückreicht, bekannt. Man berichtet über seine Rebsorte, daß deren Trauben früher ausreifen als alle anderen in der Region, und nennt sie deshalb »Primaticcio«, die Frühreifende. Sie findet vor allem um Salento, Manduria und Maruggio ihr ideales Habitat. Dort steht sie bis heute. Als lautmalerisch abgeschliffener »Primitivo« wurde sie in den letzten Jahren zu einem der berühmtesten Rotweine Italiens, dessen mysteriöse Herkunftsgeschichte die Wissenschaft über Jahrzehnte hinweg beschäftigte. 

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Die junge Camilla Rossi-Chauvenet (im Bild links oben) beschließt irgendwann, das fast vergessene Familienanwesen im fernen Süden zu besuchen, verliebt sich in den Ort und beginnt das Anwesen zu regenerieren. Sie stellt auch dort die Bewirtschaftung auf biologisch-organischen Landbau um. Ihre Reben sehen wenig romantisch aus. Wie überall in Apulien liegen sie als große zusammenhängende Rebfelder flach und eben in der Landschaft, auf nahezu Null Meter über dem Meer. Im Vergleich mit unseren nördlich kleinparzellierten »Weinbergen« sehen sie wie landwirtschaftliche Nutzflächen aus. 2015 ist es soweit, der erste Jahrgang geht unter dem Ettikett »Cuturi 1881« auf Flasche. 2016 wird der Betrieb zertifiziert. Weil es auf der Masseria noch kein Kellereigebäude gibt, werden die Trauben von Hand und per Maschine geerntet, gekeltert und gehen als Most per Tanklastzug nach Hause ins Veneto, wo sie vergoren, ausgebaut und abgefüllt werden. Deshalb darf sich der Wein nur »Primitivo Puglia« nennen, obwohl die Masseria Cuturi dem Consorzio »Primitivo di Manduria« angehört. Erst wenn er auf der Masseria ausgebaut und abgefüllt wird, darf er sich mit der Herkunft »Manduria« schmücken. Das neue Keltergebäude ist bereits in Planung.

Camilla hat viel vor mit Cuturi. Sie arbeitet eng mit den Weinuniversitäten von Mailand und Padua zusammen, will dort eine Forschungsstation bauen, die sich mit der mediterranen Ernährung ebenso beschäftigt, wie mit der Historie der alten Rebsorten des Südens. Es soll ein Bed & Breakfast entstehen, es soll Ferienwohnungen geben, und die bislang 30 Hektar Reben sollen behutsam erweitert werden. Insgesamt werden derzeit nur 40.000 Flaschen produziert. Für Apulien eine Kleinigkeit.

Camillas Primitivo und ihr reinsortiger Negro Amaro gehören zum Besten, das wir bisher aus Apulien probiert haben. Weinmacher Valentino Ciarla extrahiert aus den robusten roten Rebsorten ausgesprochen feinkörnige, fast edle Texturen mit Frische und Trinkfluß. Wer die neudeutsch süßen Primitivos gewohnt ist,  wird zunächst enttäuscht reagieren. Cuturis Primitivo wirkt schlank, schwebend, elegant, kühl und raffiniert in der Gerbstoffqualität. Doch wer kalifornischen Zinfandel kennt, wird mit der Zunge schnalzen. Cuturis Primitivo ähnelt ihm verblüffend, es ist schließlich die identische Rebsorte. Er trinkt sich ähnlich saftig, weich und rund, geschmeidig und mundfüllend elegant, gleitet aber in europäisch frischer Dynamik über die Zunge.

Cuturis Negro Amaro ist ein Star. Wer die robuste Rebsorte kennt, hält die Finesse und elegante Extraktion, die ihm hier begegnet, für kaum möglich. Freundlich, zugänglich und mundfüllend breit, ohne fett zu wirken oder rustikal zu sein, was die Rebsorte so gerne ist. Potenz und Kraft vereinen sich in raffinierter Transparenz. Fast aristokratisch zeigt sich die Rebsorte hier in einem freundlichen Riesen von Rotwein, der Jahre der Weinfreunde verspricht.

Mit Cuturi 1881 haben wir gefunden, was wir seit Jahren suchen: Weine aus Apulien, die uns rundum überzeugen. Von Cuturi 1881 werden Sie und wir noch einiges zu hören und zu trinken kriegen.

Inhalt: 0.75 l (15,87 €* / 1 l)

11,90 €*

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11,90 €*

Inhalt: 0.75 l (15,87 €* / 1 l)

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Inhalt: 0.75 l (26,53 €* / 1 l)

19,90 €*

Inhalt: 0.75 l (46,67 €* / 1 l)

35,00 €*