Hinweis: Es gibt noch unbegrenzt Karten an der Tageskasse im Ofenwerk! 

Bodega Castillo de Sajazarra

Spanien ist eines der erfolgreichsten Weinländer auf dem deutschen Markt und die Rioja ist die mit Abstand bekannteste Weinbauregion des Landes. Doch was hierzulande aus der Rioja angeboten wird, ist stilistisch meist einseitig und preislich und qualitativ nur zu oft unterste Liga. Das faszinierend vielfältige Spektrum an Stilen und Charakteren, das »La Rioja« zu bieten hat, findet auf dem deutschen Markt so gut wie nicht statt (es sei denn, der neueste Hipster-Sommelier-Trend fordert es). Technisch gut gemachte Weine gibt es in der Rioja zuhauf, die Langeweile moderner Önologie-Weine dominiert ansonsten aber auch dort das Angebot. Den einmaligen Charakter des Klimas, der Landschaft mit ihrer besonderen Topographie und der stilistischen Traditionen der Rioja spiegeln nur wenige Weine im hiesigen Angebot wider.

Wenn Jabier Marquínez (oben) seine flinken Augen auf einen richtet, weiß man: Der will was von dir. Er will hören, wie wir seinen neuen Jahrgang finden. Er spricht und denkt gleichzeitig, ist quirlig und aufgedreht, während er uns seine aktuellen Jahrgänge vom Faß verkosten läßt. Kaum sitzt er vor den Gläsern im Verkostungsraum, um uns die Weine, die gerade erst auf Flasche gefüllt wurden, vorzustellen, kommt er zur Ruhe, wirkt konzentriert und bedächtig. Dann blitzt sein wacher Geist auf, der ihn weit über den Wein hinaus in Wissenschaft und Religion führt. Erst kürzlich hat er ein vielbeachtetes und hochprämiertes Buch über die Rolle des Weines in der Bibel geschrieben, und man spürt, mit wieviel Wissen, Sachverstand und Leidenschaft er ans Werk geht. Kein Wunder, daß ihm in der Rioja großer Ruf vorauseilt. Man hat Respekt vor seiner Arbeit und seinem Wissen.

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Jabier leitet im winzigen Weiler Sajazarra im äußersten Nordwesten der Rioja Alta, dem kühlsten und höchsten Teil der Rioja, das Weingut Castillo de Sajazarra. Es gehört Familie Libano, die seit Jahrzehnten die spanische Coca Cola-Lizenz hält. Sie läßt Jabier und seinem kleinen Team völlig freie Hand auf ihrem mit 48 Hektar Rebfläche für riojanische Verhältnisse winzigen Weingut. Jabier hat als einer der wenigen in der Rioja, wo Bioweinbau noch immer als Unmännlich belächelt wird, auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, einige Parzellen sind schon länger zertifiziert, und er wagt es, jene traditionelle Weinstilistik zu verfolgen, die Rioja in der Welt des Weines zwar unverwechselbar und berühmt gemacht hat, zum »modernen« Image der Region aber irgendwie nicht mehr so recht passen will. Doch Jabier denkt in großen Zusammenhängen. Für ihn ist Qualität weit mehr als nur der geschmäcklerisch schnelle Eindruck. Für ihn steht sie für die Jahrtausende alte Kultur des Weinbaus. Deshalb baut er seine eigenen Kräuter an, mit denen er seine Reben gegen Insekten und Krankheiten spritzt und behandelt. Seine Böden sind den Winter über begrünt und deshalb so lebendig, daß sie die Reben auch in den heißen Sommern der letzten Jahre ausreichend mit Feuchtigkeit versorgen konnten, ohne Trockenstress und Ernteverluste. Jabier weiß, was er tut. Er folgt keinen Rezepten, sondern seiner Erfahrung und seinen Beobachtungen. Über seine Reben spricht er wie ein Landwirt über seine Ackerfrüchte. In seinen Worten scheinen sie zum Leben zu erwachen, in ihrer Physiologie sieht er den Schlüssel zur Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels. Deshalb experimentiert er mit verschiedenen Reberziehungsformen, Laubschnitten und Beschattungen der Trauben. Er macht unterschiedlichste Begrünungsversuche und hat zu deren Analyse auch einen Lehrstuhl der Universität von Madrid ins Boot geholt. Für mehr biologische Diversität hat er Blühstreifen rund um seine Weinberge angelegt und um seine Reben vor den zahlreichen Wildschweinen zu schützen, hat er Getreideflächen (siehe Bilder oben) angelegt - was wunderbar funktioniert.

Jabier geht auch im Keller eigene Wege. Da vergärt er auf der natürlichen Wildhefe in ultramodernen konischen Stahltanks ohne mechanische Extraktion und in Ausbau und Reife seiner Weine setzt er weniger auf den aromatischen Einfluß neuen Faßholzes, als auf die Chemie und Physik des Holzes der Fässer, die er für das Hefemanagement nutzt und über viele Jahre hinweg verwendet. Die übliche Auf- oder Entsäuerung lehnt er ab, wie er auch die Aufzuckerung des Mostes, Schönungen und Stabilisierungen verweigert. In Spanien sind Jabiers Weine bekannt und begehrt, im Ausland gehen sie vorwiegend an Spezialisten, die seine vermeintlich »leichte« und säurebetonte traditionelle Stilistik, die Modernisten gerne als altmodisch belächeln, zu schätzen wissen.

Als hochqualifizierter Önologe verbindet Jabier Marquínez in den Weinen des Castillo de Sajazarra die Traditionen der Rioja mit einer Moderne, die sich nicht an geschmäcklerischen Klischees orientiert, sondern an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Nur was für ihn Sinn macht, wird adaptiert, ansonsten orientiert er sich am Erfahrungswissen der Alten. Deshalb sind seine Weine keine schweren, alkohol- und gerbstoffbeladenen Monstertropfen, sondern feinsinnig geschmeidige, saftig kühl wirkende Weine erfrischend lebendiger Struktur, denen es an Kraft und Biß nicht mangelt, nur eben »anders« als erwartet. Es sind selbstbewußt auftretende, unverwechselbar herkunftsgeprägte Riojas, die die Ausstrahlung ihrer eindrucksvollen Kulturlandschaft ebenso unverfälscht ins Glas bringen, wie die Frische ihrer Lagen, die sich auf bis zu 800 m Höhe hinaufziehen.


Der NDR hat Jabier Marquinez im Juli 2017 auf einer Zug-Fahrt von Barcelona in die Rioja begleitet. Es entstand ein sehr schöner und informativer Film, der leider nicht mehr in der Mediathek zu sehen ist.

Spanien ist eines der erfolgreichsten Weinländer auf dem deutschen Markt und die Rioja ist die mit Abstand bekannteste Weinbauregion des Landes. Doch was hierzulande aus der Rioja angeboten wird, ist stilistisch meist einseitig und preislich und qualitativ nur zu oft unterste Liga. Das faszinierend vielfältige Spektrum an Stilen und Charakteren, das »La Rioja« zu bieten hat, findet auf dem deutschen Markt so gut wie nicht statt (es sei denn, der neueste Hipster-Sommelier-Trend fordert es). Technisch gut gemachte Weine gibt es in der Rioja zuhauf, die Langeweile moderner Önologie-Weine dominiert ansonsten aber auch dort das Angebot. Den einmaligen Charakter des Klimas, der Landschaft mit ihrer besonderen Topographie und der stilistischen Traditionen der Rioja spiegeln nur wenige Weine im hiesigen Angebot wider.

Wenn Jabier Marquínez (oben) seine flinken Augen auf einen richtet, weiß man: Der will was von dir. Er will hören, wie wir seinen neuen Jahrgang finden. Er spricht und denkt gleichzeitig, ist quirlig und aufgedreht, während er uns seine aktuellen Jahrgänge vom Faß verkosten läßt. Kaum sitzt er vor den Gläsern im Verkostungsraum, um uns die Weine, die gerade erst auf Flasche gefüllt wurden, vorzustellen, kommt er zur Ruhe, wirkt konzentriert und bedächtig. Dann blitzt sein wacher Geist auf, der ihn weit über den Wein hinaus in Wissenschaft und Religion führt. Erst kürzlich hat er ein vielbeachtetes und hochprämiertes Buch über die Rolle des Weines in der Bibel geschrieben, und man spürt, mit wieviel Wissen, Sachverstand und Leidenschaft er ans Werk geht. Kein Wunder, daß ihm in der Rioja großer Ruf vorauseilt. Man hat Respekt vor seiner Arbeit und seinem Wissen.

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Jabier leitet im winzigen Weiler Sajazarra im äußersten Nordwesten der Rioja Alta, dem kühlsten und höchsten Teil der Rioja, das Weingut Castillo de Sajazarra. Es gehört Familie Libano, die seit Jahrzehnten die spanische Coca Cola-Lizenz hält. Sie läßt Jabier und seinem kleinen Team völlig freie Hand auf ihrem mit 48 Hektar Rebfläche für riojanische Verhältnisse winzigen Weingut. Jabier hat als einer der wenigen in der Rioja, wo Bioweinbau noch immer als Unmännlich belächelt wird, auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, einige Parzellen sind schon länger zertifiziert, und er wagt es, jene traditionelle Weinstilistik zu verfolgen, die Rioja in der Welt des Weines zwar unverwechselbar und berühmt gemacht hat, zum »modernen« Image der Region aber irgendwie nicht mehr so recht passen will. Doch Jabier denkt in großen Zusammenhängen. Für ihn ist Qualität weit mehr als nur der geschmäcklerisch schnelle Eindruck. Für ihn steht sie für die Jahrtausende alte Kultur des Weinbaus. Deshalb baut er seine eigenen Kräuter an, mit denen er seine Reben gegen Insekten und Krankheiten spritzt und behandelt. Seine Böden sind den Winter über begrünt und deshalb so lebendig, daß sie die Reben auch in den heißen Sommern der letzten Jahre ausreichend mit Feuchtigkeit versorgen konnten, ohne Trockenstress und Ernteverluste. Jabier weiß, was er tut. Er folgt keinen Rezepten, sondern seiner Erfahrung und seinen Beobachtungen. Über seine Reben spricht er wie ein Landwirt über seine Ackerfrüchte. In seinen Worten scheinen sie zum Leben zu erwachen, in ihrer Physiologie sieht er den Schlüssel zur Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels. Deshalb experimentiert er mit verschiedenen Reberziehungsformen, Laubschnitten und Beschattungen der Trauben. Er macht unterschiedlichste Begrünungsversuche und hat zu deren Analyse auch einen Lehrstuhl der Universität von Madrid ins Boot geholt. Für mehr biologische Diversität hat er Blühstreifen rund um seine Weinberge angelegt und um seine Reben vor den zahlreichen Wildschweinen zu schützen, hat er Getreideflächen (siehe Bilder oben) angelegt - was wunderbar funktioniert.

Jabier geht auch im Keller eigene Wege. Da vergärt er auf der natürlichen Wildhefe in ultramodernen konischen Stahltanks ohne mechanische Extraktion und in Ausbau und Reife seiner Weine setzt er weniger auf den aromatischen Einfluß neuen Faßholzes, als auf die Chemie und Physik des Holzes der Fässer, die er für das Hefemanagement nutzt und über viele Jahre hinweg verwendet. Die übliche Auf- oder Entsäuerung lehnt er ab, wie er auch die Aufzuckerung des Mostes, Schönungen und Stabilisierungen verweigert. In Spanien sind Jabiers Weine bekannt und begehrt, im Ausland gehen sie vorwiegend an Spezialisten, die seine vermeintlich »leichte« und säurebetonte traditionelle Stilistik, die Modernisten gerne als altmodisch belächeln, zu schätzen wissen.

Als hochqualifizierter Önologe verbindet Jabier Marquínez in den Weinen des Castillo de Sajazarra die Traditionen der Rioja mit einer Moderne, die sich nicht an geschmäcklerischen Klischees orientiert, sondern an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Nur was für ihn Sinn macht, wird adaptiert, ansonsten orientiert er sich am Erfahrungswissen der Alten. Deshalb sind seine Weine keine schweren, alkohol- und gerbstoffbeladenen Monstertropfen, sondern feinsinnig geschmeidige, saftig kühl wirkende Weine erfrischend lebendiger Struktur, denen es an Kraft und Biß nicht mangelt, nur eben »anders« als erwartet. Es sind selbstbewußt auftretende, unverwechselbar herkunftsgeprägte Riojas, die die Ausstrahlung ihrer eindrucksvollen Kulturlandschaft ebenso unverfälscht ins Glas bringen, wie die Frische ihrer Lagen, die sich auf bis zu 800 m Höhe hinaufziehen.


Der NDR hat Jabier Marquinez im Juli 2017 auf einer Zug-Fahrt von Barcelona in die Rioja begleitet. Es entstand ein sehr schöner und informativer Film, der leider nicht mehr in der Mediathek zu sehen ist.

Inhalt: 0.75 l (14,67 €* / 1 l)

11,00 €*
2015 Rioja »Solar de Libano« Riserva Castillo de Sajazarra

Inhalt: 0.75 l (16,00 €* / 1 l)

12,00 €*

Inhalt: 0.75 l (29,33 €* / 1 l)

22,00 €*
2015 Rioja »Digma« Graciano Castillo de Sajazarra

Inhalt: 0.75 l (52,00 €* / 1 l)

39,00 €*
2017 Rioja »Digma« (Graciano) Castillo de Sajazarra

Inhalt: 0.75 l (60,00 €* / 1 l)

45,00 €*