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Tannat
Tannat ist eine vermutlich uralte autochthone rote Rebsorte aus Irouleguy im Baskenland, die dort noch heute auf kilometerlangen Terrassen angebaut wird. Ihre heutige Bekanntheit verdankt sie aber dem benachbarten Madiran, das sich anschickt, zu einer originellen und preiswerten Alternative zu Bordeaux zu werden.
Es waren baskische Auswanderer, die Mitte des 19. Jahrhunderts den Tannat zusammen mit anderen baskischen Rebsorten nach Uruguay brachten, wo er, anders als im Madiran oder im Baskenland, einen eher fruchtbetonten elegant würzigen Typ von Wein hervorbringt, der früher trinkreif ist und sich charmanter präsentiert, als sein südwestfranzösisches Pendant. Von dort kehrte der Ruf der Rebsorte nach Europa zurück und heute bemüht man sich im französischen Südwesten um konkurrenzfähige Tannat-Weine, die nicht mehr ganz so hart und abweisend sind, wie sie es noch vor wenigen Jahren waren. Tannat lieferte bis dahin altmodischen Wein. Trotz Ausbaus in Barrique brauchte selbst ein durchschnittlicher Tannat aus Madiran oder Irouleguy stets sechs bis acht Jahre Geduld im Keller, Spitzencuvées aus reinsortigem Tannat auch länger. In seiner Jugend gebärdete sich so ein Wein ungestüm und introvertiert zugleich, strotzte vor harten, kantigen Gerbstoffen, vermied jeden Hauch von Frucht oder Charme und verstörte so viele unerfahrene Rotweintrinker mit seinem abweisend spröden Charakter.
Es hat Jahre an Experimenten (und unzufriedenen Weintrinkern) bedurft, bis die Winzer des französischen Südwestens die störrisch altmodische Rebsorte so weit verstanden hatten, daß sie in der Lage waren, sie zu zähmen und reinsortig auf Flaschen zu füllen, ohne daß man ihren Wein anschließend für die Enkel weglegen mußte. Die extrem dickschalige Beere braucht während der Weinbereitung besonders viel Sauerstoff zur Polymerisation der übermäßig vorhandenen Phenole, den man nun gezielt mittels kleiner Kanülen in den Most pumpt. Heute machen das Computer und das Verfahren hat sich weltweit durchgesetzt in der Weinbereitung besonders dickschaliger roter Rebsorten. Entwickelt wurde das Verfahren, das sich Mikrooxidation nennt, in Madiran. Heute wird nahezu jeder Madiran damit zu wenigstes etwas früherer Zugänglichkeit gebracht und auch in Bordeaux arbeiten renommierte Weingüter damit. In Übersee hat sich das Verfahren für die Produktion früh trinkreifer Alltagsweinen längst durchgesetzt.
Selbst die Mikrooxidation und verfeinerte Maischeverfahren können aber nicht verhindern, daß ein konzentrierter, hochwertiger Spitzen-Tannat erst nach acht und mehr Jahren wirklich trinkreif ist. Doch keine Angst: Tannat reift sehr gleichmäßig und verändert sich dabei von einem monumental wirkenden Tanninmonster zu einem hochfeinen, noch immer gerbstoffgeprägten, aber elegant abschmelzenden Rotwein, der an etwas altmodischen, reifen Bordeaux einer Epoche erinnert, in der Bordeaux noch Ecken und Kanten haben durfte und nicht so weichgespült ins Glas kam, wie das heute offensichtlich sein muß. Gute Tannats lohnen also nicht nur die Mühe der Suche, sie belohnen auch die anschließende Phase der Geduld mit spannend individuellem Wein-Vergnügen, das vom Aussterben bedroht ist.
Tannat ist eine vermutlich uralte autochthone rote Rebsorte aus Irouleguy im Baskenland, die dort noch heute auf kilometerlangen Terrassen angebaut wird. Ihre heutige Bekanntheit verdankt sie aber dem benachbarten Madiran, das sich anschickt, zu einer originellen und preiswerten Alternative zu Bordeaux zu werden.
Es waren baskische Auswanderer, die Mitte des 19. Jahrhunderts den Tannat zusammen mit anderen baskischen Rebsorten nach Uruguay brachten, wo er, anders als im Madiran oder im Baskenland, einen eher fruchtbetonten elegant würzigen Typ von Wein hervorbringt, der früher trinkreif ist und sich charmanter präsentiert, als sein südwestfranzösisches Pendant. Von dort kehrte der Ruf der Rebsorte nach Europa zurück und heute bemüht man sich im französischen Südwesten um konkurrenzfähige Tannat-Weine, die nicht mehr ganz so hart und abweisend sind, wie sie es noch vor wenigen Jahren waren. Tannat lieferte bis dahin altmodischen Wein. Trotz Ausbaus in Barrique brauchte selbst ein durchschnittlicher Tannat aus Madiran oder Irouleguy stets sechs bis acht Jahre Geduld im Keller, Spitzencuvées aus reinsortigem Tannat auch länger. In seiner Jugend gebärdete sich so ein Wein ungestüm und introvertiert zugleich, strotzte vor harten, kantigen Gerbstoffen, vermied jeden Hauch von Frucht oder Charme und verstörte so viele unerfahrene Rotweintrinker mit seinem abweisend spröden Charakter.
Es hat Jahre an Experimenten (und unzufriedenen Weintrinkern) bedurft, bis die Winzer des französischen Südwestens die störrisch altmodische Rebsorte so weit verstanden hatten, daß sie in der Lage waren, sie zu zähmen und reinsortig auf Flaschen zu füllen, ohne daß man ihren Wein anschließend für die Enkel weglegen mußte. Die extrem dickschalige Beere braucht während der Weinbereitung besonders viel Sauerstoff zur Polymerisation der übermäßig vorhandenen Phenole, den man nun gezielt mittels kleiner Kanülen in den Most pumpt. Heute machen das Computer und das Verfahren hat sich weltweit durchgesetzt in der Weinbereitung besonders dickschaliger roter Rebsorten. Entwickelt wurde das Verfahren, das sich Mikrooxidation nennt, in Madiran. Heute wird nahezu jeder Madiran damit zu wenigstes etwas früherer Zugänglichkeit gebracht und auch in Bordeaux arbeiten renommierte Weingüter damit. In Übersee hat sich das Verfahren für die Produktion früh trinkreifer Alltagsweinen längst durchgesetzt.
Selbst die Mikrooxidation und verfeinerte Maischeverfahren können aber nicht verhindern, daß ein konzentrierter, hochwertiger Spitzen-Tannat erst nach acht und mehr Jahren wirklich trinkreif ist. Doch keine Angst: Tannat reift sehr gleichmäßig und verändert sich dabei von einem monumental wirkenden Tanninmonster zu einem hochfeinen, noch immer gerbstoffgeprägten, aber elegant abschmelzenden Rotwein, der an etwas altmodischen, reifen Bordeaux einer Epoche erinnert, in der Bordeaux noch Ecken und Kanten haben durfte und nicht so weichgespült ins Glas kam, wie das heute offensichtlich sein muß. Gute Tannats lohnen also nicht nur die Mühe der Suche, sie belohnen auch die anschließende Phase der Geduld mit spannend individuellem Wein-Vergnügen, das vom Aussterben bedroht ist.
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