Fabrizio Piccin und seine Frau Cecilia Naldoni waren als Quereinsteiger in den Wein 20 Jahre lang erfolgreiche Produzenten in der Toskana. Ihr Weingut »Salcheto« in Montepulciano genoß exzellenten Ruf. Doch die nachhaltige Identitätskrise der Region bewog die beiden, nach »echtem Terroir« für »wahren Wein« zu suchen. Sie wollten weniger Rummel, wollten »einfach nur gute Weinbauern« sein und ihren Wein im Einklang mit der Natur »an einem Ort machen, an dem Rebe und Natur Respekt füreinander haben«, so Cecilia, der die Toskana und deren neureicher Geldadel schon damals auf die Nerven ging. Gesagt, getan, 2003 verkauften die beiden ihr Weingut in der Toskana und zogen wagemutig in die kaum bekannte Basilikata im Süden Italiens.
Dort fanden sie, was sie suchten: 16 Hektar erstklassige Weinberge, verteilt auf vier Gemeinden mit sehr unterschiedlichen Bodenformationen, aber alle bestockt mit zehn bis dreißig Jahre altem, teilweise auch über fünfzig Jahre altem Aglianico.
Fabrizio Piccin: »Ich kenne die Basilikata seit vielen Jahren. Eine wunderbare, kaum bekannte Region, in der noch mit Respekt traditioneller Weinbau im besten Sinne betrieben wird, leider längst eine Seltenheit in Italien. Dort steht die uralte angestammte Rebsorte Aglianico auf idealem Boden und erlaubt mir zu interpretieren, was mir die Natur liefert. Hier unterliege ich nicht dem hektischen Marketingdruck für eine bestimmte Stilistik wie in der Toskana, hier kann ich versuchen, das Potential einer ursprünglichen, lokalen Rebsorte zu verstehen, um es für mich nutzen zu können.« Ein radikaler Neuanfang und ein mutiges Unterfangen, nicht alltäglich im Italien von heute. Inzwischen haben sich Fabrizio und Cecilia eingelebt und ihr Weingut zu einem der besten der Basilikata gemacht. Die Umstellung auf zertifiziert biologischen Anbau war logische Konsequenz ihre Strebens nach Qualität und so wirken die beiden heute entspannt und glücklich mit ihrem Leben im Süden des Stiefels.
Ihre Weinberge liegen auf 350 bis 550 m Höhe. Sie sind für italienische Verhältnisse dicht bepflanzt und werden Parzelle für Parzelle getrennt gelesen, verarbeitet und ausgebaut. Die fertigen Weine werden erst spät miteinander verschnitten. Die von Hand gelesenene Trauben vergären in hölzernen Gärständern und die Weine reifen je nach Qualität in Edelstahl oder im Holzfaß. 2004 war ihr erster Jahrgang. Heute steht »Grifalco« für beeindruckend eigenständigen Aglianico. Unmanipuliert, nicht weichgespült, nicht maskiert, nicht entsäuert, sondern saftig und druckvoll, rustikal und ursprünglich, lebendig in der Frische im Trunk und kernig in der Rasse der Gerbstoffe. Die großen Cuvées von Grifalco zeichnet jener balsamisch edle Hauch im Bukett aus, der die Rebsorte Aglianico zur vielleicht besten des italienischen Südens macht. Sie muß als solche noch entdeckt werden und es wirkt wie ein Witz der Geschichte, daß der simple Primitivo heute bekannter ist als der edle Aglianico.
Das mag auch daran liegen, daß seriöse Winzer wie Fabrizio Piccin die typische Rustikalität jungen Aglianicos nicht brutal weichspülen, wie das in vielen Primitivos traurige Praxis ist, sondern sie versuchen die lebhaft ungestüme Ausstrahlung seiner Gerbstoffstruktur über die Zeit zu zähmen, ohne geschmacksverändernde Eingriffe.
In Weingütern wie »Grifalco« beweist Italien Zukunft und Dynamik. Die finden stets nur in der Nische statt. Nach zwanzig Jahren katastrophalen Geschmacks- und Stildiktates durch den »Gambero Rosso« und seine selbstverliebte Journaille erwecken engagierte Winzer wie Fabrizio Piccin und Cecilia Naldoni den wahren Schatz des Landes zu neuem Leben: Seine alten Rebsorten von vergessenen bzw. nie entdeckten Terroirs, deren Weine unverwechselbar und einmalig sind in der großen weiten Welt des Weines. Aglianico. Schatz des Südens, der Zeit braucht auf der Flasche.
Fabrizio Piccin und seine Frau Cecilia Naldoni waren als Quereinsteiger in den Wein 20 Jahre lang erfolgreiche Produzenten in der Toskana. Ihr Weingut »Salcheto« in Montepulciano genoß exzellenten Ruf. Doch die nachhaltige Identitätskrise der Region bewog die beiden, nach »echtem Terroir« für »wahren Wein« zu suchen. Sie wollten weniger Rummel, wollten »einfach nur gute Weinbauern« sein und ihren Wein im Einklang mit der Natur »an einem Ort machen, an dem Rebe und Natur Respekt füreinander haben«, so Cecilia, der die Toskana und deren neureicher Geldadel schon damals auf die Nerven ging. Gesagt, getan, 2003 verkauften die beiden ihr Weingut in der Toskana und zogen wagemutig in die kaum bekannte Basilikata im Süden Italiens.
Dort fanden sie, was sie suchten: 16 Hektar erstklassige Weinberge, verteilt auf vier Gemeinden mit sehr unterschiedlichen Bodenformationen, aber alle bestockt mit zehn bis dreißig Jahre altem, teilweise auch über fünfzig Jahre altem Aglianico.
Fabrizio Piccin: »Ich kenne die Basilikata seit vielen Jahren. Eine wunderbare, kaum bekannte Region, in der noch mit Respekt traditioneller Weinbau im besten Sinne betrieben wird, leider längst eine Seltenheit in Italien. Dort steht die uralte angestammte Rebsorte Aglianico auf idealem Boden und erlaubt mir zu interpretieren, was mir die Natur liefert. Hier unterliege ich nicht dem hektischen Marketingdruck für eine bestimmte Stilistik wie in der Toskana, hier kann ich versuchen, das Potential einer ursprünglichen, lokalen Rebsorte zu verstehen, um es für mich nutzen zu können.« Ein radikaler Neuanfang und ein mutiges Unterfangen, nicht alltäglich im Italien von heute. Inzwischen haben sich Fabrizio und Cecilia eingelebt und ihr Weingut zu einem der besten der Basilikata gemacht. Die Umstellung auf zertifiziert biologischen Anbau war logische Konsequenz ihre Strebens nach Qualität und so wirken die beiden heute entspannt und glücklich mit ihrem Leben im Süden des Stiefels.
Ihre Weinberge liegen auf 350 bis 550 m Höhe. Sie sind für italienische Verhältnisse dicht bepflanzt und werden Parzelle für Parzelle getrennt gelesen, verarbeitet und ausgebaut. Die fertigen Weine werden erst spät miteinander verschnitten. Die von Hand gelesenene Trauben vergären in hölzernen Gärständern und die Weine reifen je nach Qualität in Edelstahl oder im Holzfaß. 2004 war ihr erster Jahrgang. Heute steht »Grifalco« für beeindruckend eigenständigen Aglianico. Unmanipuliert, nicht weichgespült, nicht maskiert, nicht entsäuert, sondern saftig und druckvoll, rustikal und ursprünglich, lebendig in der Frische im Trunk und kernig in der Rasse der Gerbstoffe. Die großen Cuvées von Grifalco zeichnet jener balsamisch edle Hauch im Bukett aus, der die Rebsorte Aglianico zur vielleicht besten des italienischen Südens macht. Sie muß als solche noch entdeckt werden und es wirkt wie ein Witz der Geschichte, daß der simple Primitivo heute bekannter ist als der edle Aglianico.
Das mag auch daran liegen, daß seriöse Winzer wie Fabrizio Piccin die typische Rustikalität jungen Aglianicos nicht brutal weichspülen, wie das in vielen Primitivos traurige Praxis ist, sondern sie versuchen die lebhaft ungestüme Ausstrahlung seiner Gerbstoffstruktur über die Zeit zu zähmen, ohne geschmacksverändernde Eingriffe.
In Weingütern wie »Grifalco« beweist Italien Zukunft und Dynamik. Die finden stets nur in der Nische statt. Nach zwanzig Jahren katastrophalen Geschmacks- und Stildiktates durch den »Gambero Rosso« und seine selbstverliebte Journaille erwecken engagierte Winzer wie Fabrizio Piccin und Cecilia Naldoni den wahren Schatz des Landes zu neuem Leben: Seine alten Rebsorten von vergessenen bzw. nie entdeckten Terroirs, deren Weine unverwechselbar und einmalig sind in der großen weiten Welt des Weines. Aglianico. Schatz des Südens, der Zeit braucht auf der Flasche.