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Château Escot

»Bordeaux ist zu teuer«. »Bordeaux ist nicht mehr interessant für uns normale Weintrinker«. Das sind die üblichen Vorurteile, die wir als Weinhändler regelmäßig hören. Doch Bordeaux ist nicht gleich Bordeaux. Auf der einen Seite gibt es sie noch in Hülle und Fülle, die unengagiert grünen, ruppig harten, wahrlich kleinen Bordeaux, wie sie die Supermarktregale meterweise füllen, zumal in Frankreich. Auf der anderen Seite glänzt jenes berühmte Bordeaux, das mit berühmten Blue-Chip-Châteaus zu irre teuren Preisen jene »Kenner« bedient, die keine Weintrinker sind, sondern Bordeauxliebhaber. Sie interessieren sich nur für Bordeaux. Bordeaux ist für sie der Wein, der ihnen Sozialprestige garantiert und ihren Narzismusses bedient. Sie scheinen nicht bemerkt zu haben, daß Bordeaux längst zum austauschbaren Markenartikel geworden ist.

Bordeaux ist nicht unsere Welt. Wir »brauchen« Bordeaux nicht, um im Wein glücklich zu werden. Für uns ist Bordeaux ein Weinbaugebiet unter vielen. Aber wenn Bordeaux, dann interessieren uns dort jene kleinen Weingüter, die engagiert ehrliche, handgemachte Bordeaux ohne Punkte-Schminke produzieren. Bei denen nicht Schlips und Automarke entscheidend sind für die Verkaufsverhandlungern, sondern die Qualität der Weine. Solche Weine und Winzer findet man in Appellationen, die im Hinterland liegen, weil dort Grund und Boden noch bezahlbar sind. Dort findet man sie wieder, jene delikaten Bordeaux, die im Alkohol wohltuend verhalten sind, in der Machart ursprünglich und im Stil einzigartig, weil sie im Weinberg und nicht im Keller entstehen. Sie kommen in Stil und Geschmack authentisch daher, sie schmecken ehrlich und natürlich und signalisieren schon im Duft, daß sie nicht von der uniformen Schminke neuer Fässer leben, sondern aus Trauben gekeltert wurden, die präzise reif geerntet wurden und deren Weine deshalb anders riechen und schmecken als erfolgreicher, moderner Bordeaux.

Diese neue Generation bezahlbarer, aber engagiert produzierter » kleiner Bordeaux« hat es uns angetan. Deren Arbeit im Weinberg ist der berühmter klassifizierter Gewächse nur zu oft weit überlegen und auch im Keller finden wir kaum noch Unterschiede zwischen »oben« und »unten« in der Klassifikation. So ist in den letzten Jahren eine neue Generation ambitionierter Bordeauxqualitäten herangewachsen, die für die sogenannten »großen Weinen« zum Stachel im Fleisch geworden ist.  

Einen solchen Stachel im Fleisch entdeckten wir vor ein paar Jahren im nördlichsten Zipfel des Médoc in Form eines 14 Hektar kleines Château, das einen Wein produziert, der uns an Zeiten erinnert, als Bordeaux noch trink- und bezahlbar war: Château Escot in Lesparre. Seit 1868 ist das Château als Cru Bourgeois klassifiziert. Heute betreibt es der junge Bruno Rouy mit perfektionistischer Passion. Er ist studierter Önologe und übernahm das Château von seinem Vater. Der kaufte das Chateau 1991 in heruntergekommenem Zustand. Hubert Rouy kam aus Burgund, hatte sein Geld im Handel gemacht und war weinverrückt. Er renovierte das im 18. Jahrhundert gebaute Château und regenerierte die Weinberge, die das Weingut umgeben und sich in katastrophalem Zustand befanden. Die Weine waren damals so schwach, daß Château Escot aus der Cru Bourgeois-Klassifikation genommen wurde. Das änderte sich schlagartig, als Sohn Bruno nach seiner Ausbildung zum Önologen in Südafrika das Château 2004 übernimmt. Er widmet sich mit Passion und großem Engagement den Weinbergen, die ein Durchschnittsalter von 30 Jahren hatten, sich also im idealen Alter für hochwertige Trauben- und Weinqualität befanden. Sein Perfektionismus und sein Engagement bewirkten Wunder, heute sind die Weinberge wieder in erstklassigem Zustand, sie werden naturnah bewirtschaftet und Bruno Rouy arbeitet an der Umstellung auf zertifiziert biologischen Anbau. Die Keller wurden aufwendig renoviert und seit 2008 ist Château Escot wieder als Cru Bourgeois klassifiziert. Es geht also bergauf mit dem Familienbetrieb.

Kürzlich hat Bruno Rouy als Berater Michel Rolland engagiert, was uns eher skeptisch macht, doch bislang widmet sich der junge Châteaubesitzer stilistisch der Delikatesse und dem Charme klassischen Bordeaux der Jahrhundertwende, wie man ihn schon für vergessen glaubte. So steht das (noch) kaum bekannte Château Escot aus dem Hinterland des Médoc für jene neue Generation in Bordeaux, deren Weine zuverlässig Spaß machen und das Vorurteil, Bordeaux sei teuer und langweilig, Lügen strafen. Bordeaux ist tot, es lebe  Bordeaux.

»Bordeaux ist zu teuer«. »Bordeaux ist nicht mehr interessant für uns normale Weintrinker«. Das sind die üblichen Vorurteile, die wir als Weinhändler regelmäßig hören. Doch Bordeaux ist nicht gleich Bordeaux. Auf der einen Seite gibt es sie noch in Hülle und Fülle, die unengagiert grünen, ruppig harten, wahrlich kleinen Bordeaux, wie sie die Supermarktregale meterweise füllen, zumal in Frankreich. Auf der anderen Seite glänzt jenes berühmte Bordeaux, das mit berühmten Blue-Chip-Châteaus zu irre teuren Preisen jene »Kenner« bedient, die keine Weintrinker sind, sondern Bordeauxliebhaber. Sie interessieren sich nur für Bordeaux. Bordeaux ist für sie der Wein, der ihnen Sozialprestige garantiert und ihren Narzismusses bedient. Sie scheinen nicht bemerkt zu haben, daß Bordeaux längst zum austauschbaren Markenartikel geworden ist.

Bordeaux ist nicht unsere Welt. Wir »brauchen« Bordeaux nicht, um im Wein glücklich zu werden. Für uns ist Bordeaux ein Weinbaugebiet unter vielen. Aber wenn Bordeaux, dann interessieren uns dort jene kleinen Weingüter, die engagiert ehrliche, handgemachte Bordeaux ohne Punkte-Schminke produzieren. Bei denen nicht Schlips und Automarke entscheidend sind für die Verkaufsverhandlungern, sondern die Qualität der Weine. Solche Weine und Winzer findet man in Appellationen, die im Hinterland liegen, weil dort Grund und Boden noch bezahlbar sind. Dort findet man sie wieder, jene delikaten Bordeaux, die im Alkohol wohltuend verhalten sind, in der Machart ursprünglich und im Stil einzigartig, weil sie im Weinberg und nicht im Keller entstehen. Sie kommen in Stil und Geschmack authentisch daher, sie schmecken ehrlich und natürlich und signalisieren schon im Duft, daß sie nicht von der uniformen Schminke neuer Fässer leben, sondern aus Trauben gekeltert wurden, die präzise reif geerntet wurden und deren Weine deshalb anders riechen und schmecken als erfolgreicher, moderner Bordeaux.

Diese neue Generation bezahlbarer, aber engagiert produzierter » kleiner Bordeaux« hat es uns angetan. Deren Arbeit im Weinberg ist der berühmter klassifizierter Gewächse nur zu oft weit überlegen und auch im Keller finden wir kaum noch Unterschiede zwischen »oben« und »unten« in der Klassifikation. So ist in den letzten Jahren eine neue Generation ambitionierter Bordeauxqualitäten herangewachsen, die für die sogenannten »großen Weinen« zum Stachel im Fleisch geworden ist.  

Einen solchen Stachel im Fleisch entdeckten wir vor ein paar Jahren im nördlichsten Zipfel des Médoc in Form eines 14 Hektar kleines Château, das einen Wein produziert, der uns an Zeiten erinnert, als Bordeaux noch trink- und bezahlbar war: Château Escot in Lesparre. Seit 1868 ist das Château als Cru Bourgeois klassifiziert. Heute betreibt es der junge Bruno Rouy mit perfektionistischer Passion. Er ist studierter Önologe und übernahm das Château von seinem Vater. Der kaufte das Chateau 1991 in heruntergekommenem Zustand. Hubert Rouy kam aus Burgund, hatte sein Geld im Handel gemacht und war weinverrückt. Er renovierte das im 18. Jahrhundert gebaute Château und regenerierte die Weinberge, die das Weingut umgeben und sich in katastrophalem Zustand befanden. Die Weine waren damals so schwach, daß Château Escot aus der Cru Bourgeois-Klassifikation genommen wurde. Das änderte sich schlagartig, als Sohn Bruno nach seiner Ausbildung zum Önologen in Südafrika das Château 2004 übernimmt. Er widmet sich mit Passion und großem Engagement den Weinbergen, die ein Durchschnittsalter von 30 Jahren hatten, sich also im idealen Alter für hochwertige Trauben- und Weinqualität befanden. Sein Perfektionismus und sein Engagement bewirkten Wunder, heute sind die Weinberge wieder in erstklassigem Zustand, sie werden naturnah bewirtschaftet und Bruno Rouy arbeitet an der Umstellung auf zertifiziert biologischen Anbau. Die Keller wurden aufwendig renoviert und seit 2008 ist Château Escot wieder als Cru Bourgeois klassifiziert. Es geht also bergauf mit dem Familienbetrieb.

Kürzlich hat Bruno Rouy als Berater Michel Rolland engagiert, was uns eher skeptisch macht, doch bislang widmet sich der junge Châteaubesitzer stilistisch der Delikatesse und dem Charme klassischen Bordeaux der Jahrhundertwende, wie man ihn schon für vergessen glaubte. So steht das (noch) kaum bekannte Château Escot aus dem Hinterland des Médoc für jene neue Generation in Bordeaux, deren Weine zuverlässig Spaß machen und das Vorurteil, Bordeaux sei teuer und langweilig, Lügen strafen. Bordeaux ist tot, es lebe  Bordeaux.