Savagnin


Merkwürdig eigenwillige Rebsorte des französischen Jura und der Schweiz, die eines der vielen Synonyme für den weißen Traminer ist und in der Schweiz auch noch Paien heißt. Sie fristet im Einerlei der globalen Weißweinmonotonie ein mutig eigenständiges Nischendasein. Nicht im Supermarktregal, aber im Keller kundiger Kunden. Denn so viel Frische, so pikante Mineralität, so lustvolle Trinkbarkeit und Trinkfreude vermitteln nicht mehr viele weiße Rebsorten mit so viel Charakter, Eigenart und Ausstrahlung. Sie sind eher die Ausnahme geworden im Weingeschäft.

Wer immer nur Riesling oder Chardonnay getrunken hat, wird mit Savagnin nicht spontan zurecht kommen. Savagnin riecht und schmeckt anders: intensiv, deutlich, provokant, mutig und vor allem auf ungewohnte Weise frisch und säuerlich. Guter Savagnin schmeckt und wirkt nicht dick, weich, mollig, fett und süß, sondern trocken, fast mager, straff und säurebetont, zungenorientiert, und vermittelt ein ganz eigenes Gefühl von Frische und Weinerlebnis.

Savagnin ist nichts für eingefahrene Viertelesschlotzer, sondern braucht Aufmerksamkeit, Toleranz und Neugier, braucht Wissen um den eigenen Geschmack und dessen Grenzen. Aber keine Angst. Wagen Sie es. Es erwartet sie ein Weinerlebnis besonderer Art.
© K&U