Maury


Maury, das ist eine winzige Appellation für Süßweine, 30-40 km nördlich von Perpignan, also im Roussillon im Südwesten Frankreichs. 

Das Tal der Maury gehört mit zu den landschaftlich reizvollsten Weingegenden, die wir überhaupt kennen. Die schwarzen Schieferböden und -terrassen sind dicht bestockt mit uralten Rebstöcken, die sich als eindrucksvolle Silhouette gegen den Himmel abheben. Über allem thront spektakulär eine alte Katharerburg, Queribus. Nur in diesem Tal der Maury, das die Grenze zwischen den Bergen des Corbieres und dem Roussillon bildet, darf echter Maury produziert werden. 

Es handelt sich um einen faszinierenden, süßen, seriösen Rotwein mit Gerbstoff und Körper, den man aus der Traube Grenache Noir gewinnt. Es ist ein "Vin doux naturel" ähnlich einem Banyuls oder einem Rivesaltes. Dort wird die Gärung durch Alkoholzusatz gestoppt, um dem Wein die Süße zu bewahren. Ein guter Maury schmeckt wie ein Banyuls oder ein junger Vintage Port, besitzt aber viel mehr Frucht, deutlich weniger Alkohol, weniger Gerbstoff, und ist insgesamt sehr viel leichter und angenehmer zu trinken. 

Er ist eine regionale Spezialität, die auf unseren Tischen keine Tradition hat; wir kennen diesen Typus von süßem Rotwein überhaupt nicht. Und doch ist es ein herrlicher Aperitif, ein wunderbarer Terrassenwein zur Entspannung, ein winterlicher Seelenwärmer vor dem Kamin, ein toller Begleiter eines guten Buches - Maury, das ist eine Welt für sich in der Welt des Weines. Dunkel in der Farbe, würzig duftend im Glas und voll angenehmer Süße, eingebettet in ein sehr angenehmes Gerbstoffgerüst, das für Frische und Rasse sorgt.

© K&U